
DS N°8: Französischer Elektro-Luxus für die Langstrecke - Bildnachweis: DS / Stellantis
DS N°8: Französischer Elektro-Luxus für die Langstrecke
Mit seinem neuen Flaggschiff will DS Automobiles beweisen, dass Elektromobilität und Eleganz keine Gegensätze sind. Der neue DS N°8 kombiniert langstreckentaugliche Reichweiten mit aufwendig gestaltetem Innenraum, umfassender Komfortausstattung und dem Anspruch, ein eigenständiges Angebot in der elektrischen Mittelklasse zu sein. Das SUV-Coupé basiert auf der STLA-Medium-Plattform des Stellantis-Konzerns und tritt ausschließlich als reines Elektroauto an. In drei Leistungsstufen mit zwei Batteriegrössen erhältlich, zielt es auf anspruchsvolle Kunden, die Wert auf Design, Komfort und Technik legen – und bereit sind, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Antrieb, Batterien und Reichweiten
DS bietet den N°8 in drei Antriebskonfigurationen an. Zwei Versionen setzen auf Frontantrieb mit 230 beziehungsweise 245 PS, eine dritte Variante bringt mit 350 PS und zwei Elektromotoren den Allradantrieb ins Spiel. In der Basisversion arbeitet ein 73,7 kWh großer Akku, der eine Reichweite von bis zu 550 Kilometern nach WLTP ermöglichen soll. Die beiden stärkeren Varianten greifen auf eine größere Long-Range-Batterie mit 97,2 kWh nutzbarer Kapazität zurück. In der Frontantriebsvariante mit 245 PS werden damit Reichweiten von bis zu 750 Kilometern erzielt – ein beachtlicher Wert, auch wenn dieser wie üblich stark vom Fahrprofil abhängt.

Selbst unter Autobahnbedingungen bei konstant 120 km/h soll der N°8 über 500 Kilometer weit kommen. Wer die Topversion mit Allradantrieb wählt, kann auf bis zu 688 Kilometer WLTP-Reichweite hoffen. Der Spurt auf Tempo 100 gelingt hier in sportlichen 5,4 Sekunden. Alle Varianten sind auf 190 km/h Höchstgeschwindigkeit limitiert. Die Ladeleistung liegt bei bis zu 160 kW Gleichstrom, sodass sich der Akku unter idealen Bedingungen in rund 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent laden lässt. Wechselstrom wird serienmäßig mit 11 kW verarbeitet, 22 kW sind optional.
Modellvarianten und Preise
In Deutschland startet der DS N°8 in der Version mit Frontantrieb und kleiner Batterie ab 57.700 Euro. Für die Variante mit größerem Akku und 245 PS Leistung werden mindestens 63.200 Euro fällig. Wer den N°8 mit Allradantrieb und 350 PS fahren möchte, muss mindestens 75.000 Euro investieren. Zur Wahl stehen verschiedene Ausstattungslinien, darunter „Pallas“, „Étoile“ und exklusive Sondereditionen wie „Jules Verne“ Bereits die Basis bietet eine umfangreiche Serienausstattung inklusive akustisch optimiertem Glas, beheizbaren Sitzen, großem Zentralbildschirm und modernen Fahrerassistenzsystemen.
Im Vergleich zu technisch verwandten Modellen aus dem Stellantis-Konzern – etwa Peugeot E-3008 oder Opel Grandland Electric – positioniert sich der DS N°8 klar als Premiumalternative. Im Wettbewerbsumfeld tritt er gegen Fahrzeuge wie das Tesla Model Y, den Polestar 4 oder den BMW iX3 an – allesamt ebenfalls elektrisch angetriebene SUV oder SUV-Coupés der Mittel- bis Oberklasse.
Exterieur mit klarer Designsprache
Optisch gibt sich der DS N°8 markentypisch eigenständig. Mit rund 4,83 Metern Länge und einer Breite von knapp 1,90 Metern wirkt das SUV-Coupé gestreckt und elegant. Der Aufbau erinnert an frühere Konzeptfahrzeuge der Marke, insbesondere an die Aero Sport Lounge. Besonders auffällig ist der geschlossene Kühlergrill mit beleuchtetem DS-Logo sowie die vertikal angeordneten LED-Tagfahrlichter. Die Türgriffe sind flächenbündig integriert, vorn fahren sie elektrisch aus. Ein cW-Wert von rund 0,24 unterstreicht die aerodynamisch optimierte Formgebung.
Auch das Heck des N°8 ist gestalterisch konsequent umgesetzt, mit einem leicht abfallenden Dachverlauf, LED-Leuchten und einer breiten, elektrischen Heckklappe. Das Kofferraumvolumen beträgt 621 Liter und ist damit alltagstauglich. Wer öfter lange Strecken fährt oder Gepäck für mehrere Personen transportieren muss, dürfte die Kombination aus großem Laderaum und Reichweite zu schätzen wissen.
Innenraum: französischer Stil trifft Technik
Im Innenraum präsentiert sich der DS N°8 als stilvolle Lounge auf Rädern. Die Armaturentafel folgt einem sogenannten Seamless Design, bei dem Lüftungsdüsen, Lautsprecher und Leuchtelemente nahezu unsichtbar integriert sind. Die verwendeten Materialien reichen von genarbtem Nappaleder über Zierleisten mit Clous-de-Paris-Muster bis zu optionaler Perlenstickerei an Türverkleidungen und Armlehnen. Je nach Ausstattungslinie dominieren unterschiedliche Farb- und Materialkombinationen, stets mit handwerklichem Anspruch.
Die Sitze sind schlank geformt, bieten aber dank integrierter Kopfstützen, verstellbarer Seitenwangen und hochwertiger Polsterung hohen Komfort. Hinzu kommen Massagefunktionen, Sitzheizung und -kühlung sowie die markentypischen DS Neckwarmer: Luftausströmer im oberen Bereich der Vordersitze, die Nacken und Schulterpartie erwärmen. Auch der Fond bietet großzügige Platzverhältnisse. Die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen und sind ebenfalls beheiz- und kühlbar. Bis zu 84 Zentimeter Kopffreiheit im Fond sorgen dafür, dass sich auch groß gewachsene Mitfahrer wohlfühlen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Geräuschdämmung. Neben akustischer Windschutzscheibe und gedämmten Türverglasungen kommen spezielle Dämmstoffe an tragenden Karosseriestrukturen zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein spürbar leises Innenraumambiente, das auch bei höheren Geschwindigkeiten erhalten bleibt.
Komfort und Fahreindruck
Trotz der SUV-Coupé-Silhouette ist der DS N°8 klar auf Komfort ausgelegt. Das serienmäßige System DS Active Scan Suspension nutzt eine Kamera an der Frontscheibe sowie diverse Sensoren, um den Straßenzustand kontinuierlich zu analysieren und die Dämpfer adaptiv anzusteuern. Je nach Straßenqualität wird die Federung pro Rad einzeln angepasst, um Fahrbahnunebenheiten bestmöglich auszugleichen. Das System funktioniert bei allen drei Antriebsvarianten und trägt wesentlich zum gelassenen Fahrcharakter bei.
Der Vierradantrieb der Topversion wird situationsabhängig gesteuert. Im Eco-Modus erfolgt der Antrieb primär über die Vorderachse. Nur bei starkem Leistungsabruf oder schlechter Traktion schaltet sich der Hinterradmotor zu. In den Modi Normal, Sport oder AWD stehen unterschiedliche Allradstrategien zur Verfügung, wobei zwischen maximaler Effizienz und bestmöglicher Traktion gewählt werden kann.
Die Lenkung ist direkt, ohne übertrieben sportlich zu wirken. Der Federungskomfort bleibt auch bei Beladung hoch, die Karosseriebewegungen sind gut kontrolliert. Auch auf längeren Etappen stellt sich eine entspannte Reisedynamik ein – genau das, was DS mit dem N°8 erreichen will.
Marktposition und Einordnung
Innerhalb des Stellantis-Konzerns soll der DS N°8 die Rolle des elektrischen Aushängeschilds übernehmen. Als eigenständige Premium-Marke positioniert, grenzt sich DS bewusst vom Volumenansatz anderer Konzernmarken wie Peugeot oder Citroën ab. Die Technik unter dem Blech stammt allerdings weitgehend aus dem Konzernregal – was funktional kein Nachteil ist, preislich aber einen Aufschlag bedeutet.
Die Entscheidung für eine rein elektrische Auslegung dürfte die Marke auf lange Sicht zukunftsfest machen. In Frankreich wird DS bereits als Alternative zu deutschen Oberklassemarken gesehen. Ob dies auch in Märkten wie Deutschland gelingt, hängt nicht zuletzt vom Image und der Händlerdichte ab. Der DS N°8 könnte als designorientiertes Elektro-SUV-Coupé mit Langstreckenkompetenz und gehobener Ausstattung eine attraktive Nische besetzen – auch als Dienstwagen oder stilvoller Alltagsbegleiter.
Nachhaltigkeit und Effizienz
Produktion und Recycling sind zentrale Bestandteile des DS-Konzepts. Die Batterien des N°8 stammen aus französischer Fertigung (ACC Gigafactory) und sollen unter Einsatz regenerativer Energie hergestellt werden. Laut DS liegt der Anteil recycelter oder biobasierter Materialien im Fahrzeug bei rund 30 Prozent. Am Ende des Fahrzeuglebens lässt sich die Batterie zu über 70 Prozent verwerten, zusätzlich ist eine Nutzung als stationärer Stromspeicher vorgesehen.
Mit einem Verbrauch von rund 15,9 bis 17,4 kWh pro 100 Kilometer liegt der N°8 im typischen Bereich seiner Fahrzeugklasse. Dank Wärmepumpe, aerodynamischer Optimierung und Vorheizfunktion lassen sich Effizienzreserven ausschöpfen. In der Praxis dürfte der Energieverbrauch bei gemäßigter Fahrweise auch auf Langstrecken unter 20 kWh/100 km bleiben – ein für die Größe und Ausstattung des Fahrzeugs respektabler Wert.
Fazit
Mit dem DS N°8 bringt die Pariser Marke ein eigenständiges Elektrofahrzeug auf den Markt, das Komfort, Design und Alltagstauglichkeit auf hohem Niveau vereint. Die große Reichweite, der luxuriöse Innenraum und die solide Ladeinfrastruktur sprechen vor allem Vielfahrer und Designliebhaber an. Der hohe Preis relativiert sich durch die gebotene Ausstattung und Verarbeitung, wenngleich der DS N°8 kein Schnäppchen ist. Wer Wert auf leisen, stilvollen und elektrischen Reisekomfort legt, findet hier ein überzeugendes Gesamtpaket.
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