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Suzuki eVitara 2025: Einstieg in die E-Mobilität mit Allrad und Vernunft

Suzuki gibt weitere Details zum neuen e Vitara bekannt - Bildnachweis: Suzuki

Mutiger Schritt in ein neues Zeitalter

Suzuki wagt den nächsten Entwicklungssprung. Mit dem neuen eVitara bringt der japanische Hersteller erstmals ein rein batterieelektrisches Fahrzeug auf den Markt. Der Einstieg ins elektrische B-SUV-Segment kommt spät, aber nicht zu spät – und ist auf den ersten Blick kein Schnellschuss, sondern ein durchdachter und technisch eigenständiger Wurf.

Suzuki gibt weitere Details zum neuen e Vitara bekannt – Bildnachweis: Suzuki

Produziert wird das neue Modell ab Mai 2025 im indischen Werk Gujarat. Auf deutschen Straßen soll der Stromer ab Herbst rollen – mit zwei Batteriegrößen, drei Ausstattungen und optionalem Allradantrieb. Doch wie alltagstauglich ist der eVitara tatsächlich, und wie schlägt er sich im Wettbewerb?

Neues Konzept, neue Plattform – wie eigenständig ist der eVitara?

Der Suzuki eVitara basiert auf der neuen „Heartect-e“-Plattform, die speziell für Elektroautos konzipiert wurde. Sie bringt entscheidende Vorteile: Leichtbauweise, strukturintegrierter Hochspannungsschutz und die Möglichkeit, die Batterie platzsparend im Fahrzeugboden unterzubringen. Damit schafft Suzuki nicht nur mehr Platz im Innenraum, sondern senkt auch den Schwerpunkt – ein wichtiger Faktor für Fahrstabilität.

Suzuki gibt weitere Details zum neuen e Vitara bekannt – Bildnachweis: Suzuki

Mit 4,28 Metern Länge und einem Radstand von 2.700 Millimetern gehört der eVitara in die Klasse der kompakten B-SUVs. Die Proportionen wirken ausgewogen, das Design betont robust. Suzuki nennt den Stil „High-Tech & Adventure“, und tatsächlich mischt sich moderne E-Auto-Ästhetik mit typischen SUV-Elementen wie großflächigen Kunststoffbeplankungen und breiten Radkästen.

Innenraum: digital, funktional, familientauglich

Im Innenraum zeigt sich der eVitara überraschend geräumig. Die neue Plattform bringt nicht nur Beinfreiheit, sondern ermöglicht auch eine verschiebbare Rückbank – ein seltenes Feature in dieser Klasse. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, die Bedienlogik weitgehend selbsterklärend.

Zentral angeordnet ist ein 10,1-Zoll-Touchscreen, ergänzt um ein digitales Kombiinstrument in 10,25 Zoll. Serienmäßig sind Apple CarPlay und Android Auto kabellos integriert. In der höchsten Ausstattung „Comfort+“ gibt es ein kabelloses Ladepad, ein Premium-Soundsystem von Infinity und eine 360-Grad-Kamera.

Suzuki gibt weitere Details zum neuen e Vitara bekannt – Bildnachweis: Suzuki

Technik im Detail: Batterie, Reichweite und Allrad im Fokus

Der Suzuki eVitara wird mit zwei Batteriegrößen angeboten: 49 kWh in der Basisversion und 61 kWh in den höheren Ausstattungslinien. Während die kleinere Batterie ausschließlich mit Frontantrieb kombiniert wird, steht für die größere auch eine Allradversion mit zwei Motoren bereit.

Die Reichweiten variieren je nach Konfiguration:
Die Version mit 49 kWh schafft laut WLTP bis zu 346 Kilometer. Mit 61 kWh wächst der Aktionsradius auf 428 Kilometer bei Frontantrieb. Mit Allrad sinkt die Reichweite leicht auf 396 bis 412 Kilometer – je nach Ausstattung und Bereifung.

Ein Blick auf die Motorleistungen zeigt:
Die Basisversion bringt 106 kW (144 PS) auf die Straße. Die Frontantriebsversion mit großer Batterie leistet 128 kW (174 PS). Das Allradmodell kombiniert einen 128-kW-Motor vorn mit einem zusätzlichen 48-kW-E-Motor an der Hinterachse. Die Systemleistung beträgt 135 kW (183 PS) bei einem satten Drehmoment von 307 Nm. Damit sprintet der eVitara in der stärksten Version in 7,4 Sekunden auf Tempo 100 – eine ordentliche Ansage in diesem Segment.

Fahrwerk und Allrad: Geländequalitäten mit E-Unterstützung

Besonderheit im eVitara ist das „Allgrip-e“-System, das auf zwei unabhängig agierende E-Achsen setzt. Suzuki überträgt damit seine langjährige Allradkompetenz ins Elektrozeitalter. Im Gelände greift ein spezieller „Trail-Modus“ ein, der per elektronischem Sperrdifferenzial das Antriebsmoment gezielt an das jeweils traktionsstärkste Rad weitergibt. Das erhöht die Geländegängigkeit, bleibt aber klar auf leichte Offroad-Strecken begrenzt.

Das Fahrwerk setzt vorne auf MacPherson-Federbeine und hinten auf eine Multilenkerachse. Die Kombination verspricht komfortables Abrollen und gute Rückmeldung – erste Fahreindrücke bleiben allerdings noch aus.

Verbrauch und Effizienz: realistische Werte ohne Showeffekte

In puncto Effizienz bewegt sich der eVitara im soliden Mittelfeld. Der kombinierte WLTP-Verbrauch liegt zwischen 14,8 und 16,5 kWh pro 100 Kilometer – abhängig von Batterie, Antrieb und Ausstattung. Besonders effizient ist die Version mit 49-kWh-Akku. Die Allradversion verbraucht naturgemäß mehr, bleibt mit 16,5 kWh aber im vertretbaren Rahmen.

Ein integriertes Wärmemanagementsystem inklusive Wärmepumpe, Sitz- und Lenkradheizung sowie Vorklimatisierung per App hilft, auch im Winter effizient zu bleiben. Über „Suzuki Connect“ lassen sich Ladestand, Reichweite und Fahrzeugposition per Smartphone abrufen.

Ausstattungslinien und Preise: was bietet Suzuki – und was fehlt noch?

Suzuki bietet den eVitara in den drei Ausstattungslinien Club, Comfort und Comfort+ an. Die Version Club ist ausschließlich mit dem 49-kWh-Akku verfügbar. Comfort und Comfort+ kommen mit der größeren 61-kWh-Batterie, letztere optional auch mit Allradantrieb.

Zur Serienausstattung (Auswahl je nach Linie): Schon in der Einstiegsversion Club finden sich Highlights wie ein digitales Cockpit, Navigationssystem, Keyless Start, Rückfahrkamera und adaptive Assistenzsysteme. Ab Comfort kommen Lenkrad- und Sitzheizung, beheizbare Außenspiegel und eine Frontscheibenheizung hinzu. In Comfort+ erwarten den Fahrer zusätzlich elektrische Sitzverstellung, ein Panorama-Glasdach, LED-Nebelscheinwerfer, 360-Grad-Kamera und größere Felgen.

Preise: Noch nicht final kommuniziert. Suzuki hält sich bei der Preisgestaltung bislang bedeckt. Angesichts der Positionierung und Konkurrenzmodelle ist ein Einstiegspreis im Bereich von ab ca. 34.000 Euro für die Club-Version realistisch, während die Topversion Comfort+ mit Allrad vermutlich über 45.000 Euro liegen wird. Konkrete Preise werden im Sommer erwartet.

Konkurrenzumfeld und Fazit: Spätstarter mit Potenzial

Der neue Suzuki eVitara tritt in ein umkämpftes Marktsegment ein. Konkurrenten wie der Peugeot e-2008, Hyundai Kona Electric oder Jeep Avenger haben sich bereits etabliert. Suzuki setzt hier vor allem auf den Mix aus praktischer Ausstattung, robustem Auftritt und Allradoption – ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Klasse.

Was noch fehlt, sind konkrete Preise und erste Fahreindrücke. Doch auf dem Papier bringt der eVitara vieles mit, was in dieser Fahrzeugklasse zählt: ordentliche Reichweite, variable Innenraumgestaltung, digitale Ausstattung und ein durchdachtes Antriebssystem.

Für Suzuki ist der eVitara ein technologischer Meilenstein – für Kunden könnte er sich als solides, unaufgeregtes Elektro-SUV mit Allround-Qualitäten erweisen.