MOTORMOBILES

Das Automagazin im Internet

ThinkGoodMobility: Mobilitätsstudie von Goodyear und der London School of Economics

Goodyear und die London School of Economics (LSE) haben in einer Studie untersucht, wie der Mensch die Interaktion mit selbstfahrenden Fahrzeugen einschätzt und welche Faktoren sich positiv auf die Akzeptanz auswirken. (Bildquelle: Goodyear)

 

Sind wir bereit, das Steuer aus der Hand zu geben?

Die Entwicklung autonom fahrender Autos geht rasend schnell voran und wird bei vielen Verkehrsteilnehmern noch eher zurückhaltend bewertet. Doch absehbar ist: In Zukunft werden autonome Fahrzeuge unser Fahrgefühl revolutionieren und die Straße als sozialen Raum grundlegend verändern – offen ist nur wann und in welchem Umfang dies geschehen wird. Der Frage, wie der Mensch die Interaktion mit selbstfahrenden Fahrzeugen einschätzt und welche Faktoren sich positiv auf die Akzeptanz auswirken, geht die aktuelle ThinkGoodMobility-Studie „Autonomous Vehicles – Negotiating a Place on the Road“ nach. Goodyear hat die Studie gemeinsam mit der London School of Economics (LSE) erhoben.

Autonome Fahrzeuge werden kommen. Wie schnell und in welchem Umfang dies geschehen wird, ist derzeit noch ungewiss. Goodyear und die LSE haben die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich als Grundlage für eine Studie genommen und untersucht, wie offen der Mensch für autonome Fahrzeuge und damit verbundene Technologien ist und inwiefern diese sein Wohlbefinden auf der Straße positiv wie negativ beeinflussen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz für autonomes Fahren gerade hierzulande noch eher verhalten ist, was möglicherweise den besonderen kulturellen und emotionalen Stellenwert des Autos widerspiegelt. Allerdings legt die Studie ebenfalls die Vermutung nahe, dass der Zuspruch für die neuartige Technologie steigt, sobald ein zusätzlicher Nutzen erkennbar ist, der über das eigene Fahren hinausgeht. Hierbei sehen die Befragten durchaus auch Möglichkeiten jenseits gängiger Vorstellungen vom Fahrzeug als mobilem Arbeitsplatz. “Dann kann man sein Auto zum Bäcker schicken am Samstagmorgen. Zettel reinlegen, anrufen, Zettel liegt drin, Geld auch“, so eine der befragten Personen. Auch die steigende Sicherheit wird als rationaler Nutzen wahrgenommen. „Wenn ich von einer Fete nach Hause komme, ist mir jedes autonome Auto lieber, als dass ich selber fahren müsste“, so die Befragte weiter. Sind jedoch Einflussfaktoren im Spiel, welche die bisherige Verwendung des Autos und damit verbundene persönliche Erwartungen an das Fahrzeug verändern, sehen die Interviewten die neuen Entwicklungen eher skeptisch. So zeigt die Studie, dass laut 79% der Befragten ein Fahrer prinzipiell jederzeit die Kontrolle über sein Auto haben sollte. 72% stimmen damit überein, dass ein Fahrer in der Lage sein muss, bei Bedarf mit anderen Autofahrern kommunizieren zu können, während 57% bestätigen, dass autonome Fahrzeuge mangels nötigem gesunden Menschenverstand nicht in der Lage sind, mit menschlichen Fahrern zu interagieren.

Geht es um zusätzliche Komponenten, welche die Befragten auf jeden Fall in autonomen Fahrzeugen vorfinden möchten, so sind die Top drei das Lenkrad, welches 75% der Befragten wichtig ist, fortschrittliche Sicherheitstechnik zum Schutz von Fußgängern, die sich 66% wünschen, und smarte Reifen, welche 58% nicht missen möchten. Da den Reifen als einzige physische Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße auch künftig eine wichtige Rolle zukommt, beschäftigt Goodyear sich bereits seit vielen Jahren mit smarten Reifen. „Wir sehen eine Zukunft, in der sich unsere Produkte stärker mit dem Fahrzeug, anderen Straßenteilnehmern oder der Infrastruktur vernetzen und so situativ auf die jeweiligen Straßenverhältnisse reagieren. Damit bieten sie gerade in Sachen Sicherheit einen echten Mehrwert“, so Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Goodyear für Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Dass es bei Autofahrern aktuell noch Vorbehalte gegen autonome Fahrzeuge gibt, geht aus der Studie zweifelsohne hervor. Dabei veranschaulicht sie deutlich, welchen Einfluss der Faktor Mensch neben Hard- und Software auf die Bewertung künftiger Mobilitätskonzepte hat und unterstreicht gleichsam die Relevanz der Straße als sozialer Raum. Sie legt außerdem nahe, dass die Fahrer, sobald sie einen klaren Nutzen für Verkehrssicherheit und die eigene individuelle Mobilität erkennen, eher bereit sind, sich gedanklich auf die neue Technologie einzulassen. Dies ist nicht nur eine wichtige Grundlage dafür, bestehende Vorbehalte zu überkommen, sondern auch ein erster Schritt dahin, künftig das Lenkrad aus der Hand zu geben.