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Toyota entwickelt neues OS für Mobilitätsdienste

e-Palette ist ein batterieelektrisch angetriebenes Fahrzeug und der erste Toyota, der speziell für autonome Mobilität als Dienstleistung („Autono-MaaS“)1 entwickelt wurde - Bildnachweis: Toyota

  

Neues Betriebssystem – Toyota Mobility Services Platform

Toyota hat die Einführung eines neuen Betriebsmanagementsystems angekündigt, das die Bereitstellung von Mobilitätsdiensten in Zusammenhang mit dem Einsatz des e-Palette unterstützen soll. e-Palette ist ein batterieelektrisch angetriebenes Fahrzeug und der erste Toyota, der speziell für autonome Mobilität als Dienstleistung („Autono-MaaS“)1 entwickelt wurde. Zusammen mit einer Reihe von Partnern plant das Unternehmen zudem, die Fahrzeuge in der vollständig vernetzten Modell-Metropole Woven City zu betreiben. Gleichzeitig wird ein kommerzieller Einsatz in mehreren Gebieten und Regionen Japans in den frühere 2020er-Jahren angestrebt.

  

e-Palette ist ein batterieelektrisch angetriebenes Fahrzeug und der erste Toyota, der speziell für autonome Mobilität als Dienstleistung („Autono-MaaS“)1 entwickelt wurde – Bildnachweis: Toyota

 

Autono-MaaS-Optionen
 

Im Januar 2018 hatte Toyota Präsident Akio Toyoda auf der CES angekündigt, Toyota zu einem Mobilitätsunternehmen weiterzuentwickeln. In diesem Rahmen hatte er auch e-Palette als Symbol einer neuen Mobilität vorgestellt. Sein Debüt feierte das Fahrzeug mit automatisierten Fahrfunktionen auf der Tokyo Motor Show 2019. e-Palette wird bei den auf Juli 2021 verschobenen Olympischen Spielen in Tokio als Linien-Transportdienst zu den olympischen und paralympischen Dörfern für Athleten und Personal zum Einsatz kommen.

Die Ausbreitung von COVID-19 hat in diesem Jahr die Art und Weise unseres Lebens verändert und zu vielfältigeren Mobilitätsbedürfnissen geführt. Dazu gehört auch, einen angemessenen Abstand zwischen Fahrgästen zu ermöglichen sowie der Ersatz von Personentransporten durch den von Güter- und Dienstleistungen. Die Schrumpfung und die Alterung von Gesellschaften wird eine Reihe von Mobilitätsproblemen mit sich bringen, so dass etwa Gemeinden zunehmend Mobilitätsdienste wie die e-Palette oder andere Autono-MaaS-Optionen benötigen werden. 

Just-in-Time-Mobilitätsdienste
 

Daher will Toyota künftig Just-in-Time-Mobilitätsdienste realisieren, die benötigte Güter und Dienstleistungen bedarfsgerecht und zur richtigen Zeit bereitstellen. Zu diesem Zweck wurde das Betriebsmanagementsystem für e-Palette-Fahrzeuge entwickelt, das auf dem Toyota Produktionssystem (TPS) basiert.

Dieses Betriebsmanagementsystem wird als neue Funktion auf der Toyota Mobility Services Platform (MSPF)  bereitgestellt und besteht aus dem Autonomous Mobility Management System (AMMS) für die Verbindung mit Fahrzeugen und der e-Palette Task Assignment Platform (e-TAP) für die Verbindung mit Personen. Das System soll die Wartezeiten der Kunden verkürzen, Staus abbauen und einen sicheren sowie komfortablen Transport ermöglichen.

Um einen bestmöglichen, TPS-basierten Just-in-Time-Mobilitätsservice zu erreichen, ist AMMS in der Lage, e-Palette-Fahrzeuge im jeweils benötigten Umfang und zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu entsenden. Einsatzpläne können dabei flexibel verändert werden, wobei die Fahrzeuge je nach Echtzeit-Mobilitätsbedarf automatisch entsandt und zurückgebracht werden. Sollen zusätzliche Fahrzeuge in einen Fahrdienst integriert werden, werden die Intervalle zwischen den Fahrzeugen angepasst, um gleichmäßige Abstände zu gewährleisten. Auch eventuelle Probleme werden automatisch erkannt, Fahrzeuge dann automatisch zum Depot zurückgebracht und sofort Ersatzfahrzeuge auf die Route geschickt. Im Notfall können die Fahrzeuge per Fernsteuerung gestoppt und wieder in Betrieb genommen werden.

Im Einklang mit dem „Jidoka“ (Automation with a human touch)-Ansatz von TPS wurde auch e-TAP als visuelle Managementfunktion eingeführt. Die Visualisierung von Problemen an Fahrzeugen oder bei Mitarbeitern ermöglicht es einer einzigen Person, mehrere Fahrzeuge zu verwalten, anstatt nur ein Fahrzeug ständig zu überwachen. Arbeitsanweisungen werden automatisch an die für den Betrieb erforderlichen Mitarbeiter weitergegeben, einschließlich des Bord- und des Wartungspersonals. Das Aufgabenmanagement ermöglicht kürzere Vorlaufzeiten für die Wartung und die Möglichkeit, qualitativ hochwertiger Dienstleistungen auch mit begrenztem Personalbestand zu erbringen.