Diesel-Skandal mit immer neuen Details
In der Abgas-Affäre gerät die Volkswagen-Konzerntochter Audi immer stärker in den Fokus der US-Ermittler. Heute hat Bild am Sonntag von neuen Erkenntnissen und Vorwürfen berichtet.
Drei nicht genehmigte Programm-Routinen
US-Behörden haben beim Drei-Liter-Diesel der Ingolständer bisher drei nicht genehmigte Software-Routinen („ three unapproved software programs„) entdeckt. Demnach schaltet sich die Abgasreinigung bei Fahrzeugen mit dem Sechszylinder-TDI nach rund 22 Minuten ab. Die typischen Mess- und Prüfverfahren zur Ermittlung der Abgaswerte dauern in der Regel knapp 20 Minuten. Ähnliche Vorwürfe einer zeitgesteuerten Abschaltung erhob das Kraftfahrtbundesamt (KBA) bereits vor einigen Monaten gegenüber einer Abgasnachbehadlung in einem Fiat 500X.
Drei-Liter-Diesel von Audi kommen unter anderem beim Audi Q7 sowie den großen SUVs der Konzernschwester Porsche Cayenne und VW Touareg zum Einsatz. Experten rechnen aufgrund der neuen Vorwürfe mit weiteren Strafzahlungen in erheblicher Höhe. Audi-Manager wurden für Mittwoch erneut zu einer Anhörung der US-Umweltbehörde geladen. Dabei soll geklärt werden, inwiefern es sich dabei tatsächlich um eine illegale Zeitschaltung handelt. VW gelang es jüngst für den Zweilliter TDI einen milliardenschweren Vergleich mit den US-Behörden für 475.000 Fahrzeuge mit Zweiliter-TDI zu treffen. Dabei sind die ungefähr 85.000 in den USA verkauften Fahrzeugen mit V6-Dieselmotor von Audi nicht Bestandteil des Vergleichs, den Volkswagen vor einem US-Gericht geschlossen hat.
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