

Volkswagen startet E-Mobilitäts-Carsharing in Berlin
Die Marke Volkswagen führt unter der Sub-Marke „We Share“ ein umfassendes, rein elektrisches Carsharing-Angebot in ausgewählten Metropolen ein. Viele Kunden in n größeren Städten wie Berlin, Hamburg, Köln oder München haben es schätzen gelernt in Sekundenschnelle eben mal ein Auto zu mieten. Nun möchte sich auch Volkswagen in diesem Segment als Mobilitätsanbieter platzieren. Dazu tauchen die Wolfsburger tief in Sphären der Digitalisierung ein, um Google und Apple Paroli bieten zu können. Dazu soll das bisherige Kerngeschäft mit Milliarden-Investitionen um Vernetzung, Lade- und Abrechungsdienste für Elektrofahrzeuge, Car- und Ridesharing sowie E-Commerce-Angebote weiter ausgebaut werden. Bis 2025 plant Volkswagen für seine neuen Geschäfstfelder rund 3,5 Mrd. Euro in die Hand zu nehmen. Die Autos wandeln sich zu mobilen Netzwerkknoten als digitale Endgeräte auf Rädern. Diese sie primär eine Software-Herausforderung und strategisch bedeutsamer als die Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Neben Kooperationen seien auch Übernahmen geplant. Bei der digitalen Transformation wird sich Volkswagen vor allem mit den großen Digitalplattformen aus den USA auseinandersetzen müssen. Vor allem der Wilwuchs an Apps im VW-Ökosystem soll auf eine oder zumindest wenige Apps reduziert werden. Hierzu plant VW ab 2020 ein eigenes Onboard-Betriebssystem (vw.OS) zu etablieren, das bis hin zu Over-the-Air-Updates (OTA) ermöglichen soll.
Volkswagen auf dem Weg in die neue Mobilitätswelt
VW plant in Berlin ab dem zweiten Quartal 2019 mit einem e-Carsharing-Angebot namens WeShare mit 1.500 elektrischen Golfautos zu starten. Ergänzt wird die Flotte um 500 elektrische VW UPs. Das Ganze ist nicht stationsgebunden.
e-Carsharing-Angebot WeShare startet in Berlin
Die erste Fahrzeugflotte startet ab dem zweiten Quartal 2019 in der deutschen Hauptstadt Berlin – sie umfasst zunächst 1.500 e-Golf, später folgen zusätzlich 500 E-Up Von 2020 an wird die Flotte sukzessive auf die ersten Modelle der neuen Volkswagen I.D.-Familie umgestellt. Jürgen Stackmann, Vertriebs-Vorstand der Marke Volkswagen: „Wir wollen junge, urbane Nutzer für E-Mobilität begeistern. Mit unserem Carsharing-Angebot ‚We Share‘ werden wir zuerst die Berliner elektrisieren.“

Free Floating Carsharing: We Share wendet sich an Nichtautobesitzer
Aktuell gibt es in Berlin bereits 2.000 Carsharing-Fahrzeuge von bestehenden Anbietern. Nun kommen 2.000 Fahrzeuge von VW hinzu. VW möchte sich als Vehicle-On-Demand konzentrieren. „We Share“ ist der erste Dienst im neuen Ökosystem „Volkswagen We“, der sich primär an Nicht-Autobesitzer wendet. Laut Jürgen Stackmann bietet Berlin für Carsharing aufgrund seiner hohen Einwohnerzahl und –dichte den idealen Markt und hat das größte Potenzial. Mit der großen Sichtbarkeit der 2.000 VW-Fahrzeuge umfassenden „We Share“-Flotte möchte Volkswagen auch auf die Vorteile der E-Mobilität aufmerksam machen und Interesse für die Technologie wecken.
„We Share“ startet mit dem so genannten Free Floating Carsharing, bei dem so viele Elektrofahrzeuge verfügbar sind, dass der Kunde jederzeit eines in seiner Nähe findet. Zu einem späteren Zeitpunkt wird „We Share“ die eigene elektrische Flotte auch durch kleinere Fahrzeuge aus dem Bereich der so genannten Mikromobilität ergänzen.
Nach dem Start in Berlin soll „We Share“ zunächst in weiteren großen Städten in Deutschland eingeführt werden. Parallel ist von 2020 an der Schritt in europäische Kernmärkte sowie ausgewählte Städte in den USA und Kanada geplant. Im Fokus stehen in der Regel Großstädte mit mehr als einer Million Einwohnern.
Das Angebot wird sich hochspezifisch sich an die Bedürfnisse und Belange der jeweiligen Region oder Stadt anpassen.
Volkswagen im Wandel
Mit eigener Software-Expertise und der Schlagkraft externer Partner will das Unternehmen den Aufbau seines Ökosystems beschleunigen. Damit wird sich das Auto zum zentralen Knotenpunkt im Internet der Dinge entwickeln.

Carsharing wird nach der Beerdigung des Pilotprojkets von Quicar wiederbelebt
Software und die damit verbundenen Dienste würden in Zukunft stärker zur Differenzierung des Autos beitragen, betonte Michael Jost, Leiter Strategie der Marke Volkswagen und Konzern Strategie Produkt. Jost: „Um diese Entwicklung zu meistern, müssen wir das Auto ein Stück weit neu erfinden.“
Dazu gehört unter anderem eine überarbeitete, deutlich einfachere IT-Architektur im Auto, die ab 2020 in der Elektroauto-Familie I.D. Premiere feiern wird. Diese IT-Architektur verzichtet auf verteilte Steuergeräte mit herstellerspezifischer Software, von denen sich heute bis zu 70 im Fahrzeug finden. Stattdessen wird die Fahrzeug-Intelligenz in wenigen Zentralrechnern mit einheitlicher Programmiersprache konzentriert. Die Software stammt künftig aus einer Hand: Der Kunde wird die Dienste auf Basis des neuen Automotive-Betriebssystems „vw.OS“ erleben. Jost: „Mit dieser Trennung von Hard- und Software schaffen wir die Voraussetzung für kontinuierliche Updates und Upgrades.“ Außerdem erklimme man damit eine wichtige Stufe auf dem Weg zum autonomen Fahren.
2020 wird zum Wendepunkt für die Marke Volkswagen
2020 solldamit zum Wendepunkt für die Marke Volkswagen werden. Während heute bereits rund 1,5 Millionen Fahrzeuge ohne Online-Verbindung dank der Nachrüstlösung „Volkswagen Connect“ ins Internet gelangen, vernetzt Volkswagen von da an seine gesamte Flotte. Jedes Jahr werden dann mehr als fünf neue Millionen Volkswagen Teil des Internets der Dinge.
Um das Ökosystem so offen und zugänglich wie möglich zu halten, hat Volkswagen sein Vertriebsmodell umgestellt. Die neuen Händlerverträge ermöglichen es Volkswagen zum ersten Mal, über den gesamten Auto-Lebenszyklus in direkten Kontakt mit seinen Kunden zu treten. So können die Kunden mit maßgeschneiderten Angeboten versorgt werden, ohne in die Werkstatt kommen zu müssen.
Aufbau einer konzernweiten Plattform
Rückgrat des Ökosystems wird die konzernweite „One Digital Platform“ (ODP). Sie basiert im Wesentlichen auf Cloud-Technologie und verknüpft Fahrzeug, Kunde und Services. Über die ODP erfolgt die Anbindung an die neue IT-Architektur des Fahrzeugs mit eigenen Diensten von Volkswagen oder externen Partnern, die in das Ökosystem von Volkswagen integriert werden.
„Volkswagen baut die ODP federführend für alle Konzernmarken auf. Zusätzlich setzen wir auf Unterstützung von außen. Entsprechende Partnerschaften werden wir in naher Zukunft bekanntgeben“, sagte Christoph Hartung, Leiter Digital & New Business / Mobility Services der Marke Volkswagen.
Präsentation im „Drive Berlin“
Live-Video mit Jürgen Stackmann, Mitglied des Vorstands Volkswagen Pkw, Geschäftsbereiche Vertrieb, Marketing und After Sales, Michael Jost, Leiter Strategie Volkswagen und Christoph Hartung Leitung Mobility Vertrieb Digital & New Business der Marke Volkswagen Pkw.
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