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VW-Abgas-Skandal – DAT sieht keine Veränderung bei den VW-Dieselgebrauchtfahrzeugwerten

In den Medien sorgen zu viele undifferenzierte Wortmeldungen für Panikmache

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VW Passat Mj. 2011

Auswirkungen der Abgaswert-Manipulationen bei Volkswagen auf den Gebrauchtfahrzeugmarkt überschätzt

Die Preis-Ermittlungs-Experten der Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) beruhigen Besitzer der vom Manipulationsskandal betroffenen Dieselfahrzeuge: Eine Talfahrt der Preise für Gebrauchtfahrzeuge der Marke VW auf breiter Front wird es aller Voraussicht nach nicht geben.

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Die Manipulationen von Abgaswerten durch die Volkswagen AG seien inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen. Es ist nachvollziehbar, dass sich in Folge viele Verbraucher und auch das gesamte Kfz-Gewerbe in Deutschland Sorgen um die Werthaltigkeit ihrer, mit der fraglichen Software ausgestatteten Fahrzeuge machen. Die sich ausbreitende Verunsicherung wird derzeit durch zahlreiche, zum Teil undifferenzierte Wortmeldungen in den Medien geschürt. Stand heute sieht die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) keine Veränderung bei den VW-Dieselgebrauchtfahrzeugwerten. In diesem Zusammenhang warnt die DAT vor Panikmache, bei der u.a. eine Talfahrt der Gebrauchtfahrzeugpreise auf breiter Front vorhergesagt wird. Erfahrungsgemäß sind die zum Teil sehr emotional motivierten Bewegungen der Kurse von Aktienmärkten keineswegs auf den Gebrauchtfahrzeugmarkt übertragbar.

Stand heute sei keine Veränderung bei den Preisen für die vom Abgas-Skandal betroffenen Fahrzeuge festzustellen

„Wir bei der DAT beobachten den Gebrauchtfahrzeugmarkt sehr genau, indem wir unter anderem die realen Transaktionspreise der Fahrzeugverkäufe von Automobilbetrieben an private Endverbraucher registrieren und auswerten. In den kommenden sechs bis acht Wochen werden wir über ausreichend valide Daten verfügen, um die Auswirkungen der Manipulationen von Abgaswerten bei VW auf den Gebrauchtfahrzeugmarkt beurteilen zu können. Ich warne also ausdrücklich davor, zum Beispiel die aktuell einbrechenden Klickraten auf VW-Fahrzeuge im Internet zum Maßstab für die mittelfristige Marktentwicklung heranzuziehen. Nur weil solche Daten schnell zu erheben sind und sich so schön pseudoplausibel in die aktuelle Berichterstattung einbetten lassen, heißt dies noch lange nicht, dass sie als verlässlicher Indikator dienen. Dies war schon während der Finanzkrise vor einigen Jahren so“, erläutert Jens Nietzschmann, Sprecher der DAT-Geschäftsführung. „Ein Gebrauchtfahrzeug ist exakt den Betrag wert, der im Kaufvertrag steht. Und der kommt nicht durch Krisen-Spekulationen, sondern ausschließlich dadurch zustande, dass das Fahrzeug gehandelt wird. Verbraucher, die z.B. einen Volkswagen fahren und das Fahrzeug aktuell nicht verkaufen möchten, haben jetzt nicht zwangsläufig ein schlechteres Auto als vor dem Bekanntwerden der Vorgänge in Wolfsburg.“

„Wir gehen davon aus, dass die Volkswagen AG jetzt die technischen Voraussetzungen dafür schafft, dass die betroffenen Fahrzeuge zeitnah umgerüstet und dadurch das verlorengegangene Vertrauen der Verbraucher allmählich zurückgewonnen werden kann. Dies sind zweifellos sehr große Herausforderungen für alle Beteiligten, bei der auch die Serviceorganisationen der einzelnen Konzernmarken der Volkswagen AG eine ganz maßgebliche Rolle spielen werden. Ein positives Element dabei ist, dass die Verbraucher hierbei auf die zahlen- und oft auch leistungsmäßig stärksten Händler- und Servicepartner treffen, die wir hier in Deutschland haben“, erklärt Jens Nietzschmann.