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Hackathon bei Audi: In 25 Stunden zu neuen Software-Ideen für die Smart Factory

Hackathon bei Audi zur Smart-Factory – Bildnachweis: Audi

Start‑up‑Spirit beim Smart Factory Hackathon von Audi

Vom 4. bis 6. Oktober 2017 hat sich im Audi Forum Ingolstadt zum zweiten Mal alles rund um Big Data, Machine Learning, Algorithmen und Datenvisualisierung gedreht. Normalerweise kennt man Hackathons primär aus der Softwareindustrie rund um die Finanzbranche. Die Methodik des Hackathon-Wettbewerbs lernt zunehmend die Autoindustrie schätzen. Auch gewinnt die IT sowie hier insbesodere agiler Methoden der Softwarentwicklung im Fahrzeugbau und -entwicklung zunehmend an Bedeutung.

Auch dieses Jhar lud Audi wieder zum fast schon traditionellen Hackathoin ein. Rund 80 Data‑Science‑Talente aus aller Welt entwickelten anhand echter Datensätze aus der Audi‑Produktion Softwarelösungen für die Fabrik der Zukunft. Das Team „Tricycle“ gewann den Programmierwettbewerb. Die Studenten aus Karlsruhe und München überzeugten die Jury mit ihrer Idee zum Thema „Fehlerzuordnung im Karosseriebau“.​

Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr ging der Smart Factory Hackathon nun in die zweite Runde. Verschiedene Audi‑Abteilungen aus Presswerk, Karosseriebau, Montage und Logistik hatten dafür reale, anonymisierte Datensätze zur Verfügung gestellt. Getreu dem Motto „Data drives our production – You innovate from our data“ feilten die Programmiergenies in Gruppen aus drei bis fünf Teilnehmern mit ihrem Know‑how aus IT, Mathematik oder Kommunikationsdesign an digitalen Lösungen für die vorgegebenen Problemstellungen. Dafür hatten sie 25 Stunden Zeit, angelehnt an die 25. Stunde von Audi – “The extra hour“. Sie steht symbolisch für den Zeitgewinn beim autonomen Fahren. Die sechsköpfige Jury aus Audi‑Experten, externen IT‑Spezialisten sowie Unternehmensberatern bewertete die Ergebnisse. Sie beurteilen insbesondere nach technischer Methodik, Benutzerfreundlichkeit, Mehrwert und Art der Präsentation. In die Bewertung floss zudem die Stimme des Publikums ein.

Knapp 170 Bewerbungen gingen für den Hackathon ein; 80 Teilnehmer, aufgeteilt in 19 Teams aus Ländern wie Indien, Ägypten, Deutschland oder Israel schafften es in den Wettbewerb. Bei einer Werktour stimmten sich die Teilnehmer zunächst auf die anstehende Aufgabe ein. In der Fabrik erläuterten ihnen Audi‑Experten aus Produktion und IT die aktuellen und kommenden Herausforderungen. Sie unterstützten anschließend auch als Mentoren bei der Bearbeitung der Wettbewerbsbeiträge.

Rund zwei Drittel der Ideen aus dem ersten Smart Factory Hackathon von 2016 treibt das Unternehmen aktuell voran und integriert sie in Kooperation mit den Teams in die Produktion. Die vielversprechendsten Lösungsvorschläge wird Audi auch in diesem Jahr zusammen mit den Hackathon‑Teilnehmern weiterverfolgen und in der Fertigung umsetzen. Die drei bestplatzierten Teams dürfen zudem an einer Audi driving experience teilnehmen.