Ford Ranger Raptor 3.0 V6 Biturbo 2024 - Bildnachweis: MOTORMOBILES
Seit 2018 liefert Ford den Ranger hierzulande auch als hoch-robustes Topmodell Raptor aus. Die neue Generation des Ford Ranger Raptor ist seit kurzem im Markt und läutete den Generationswechsel mit dem Spitzenmodell ein.
Im Heimatmarkt USA wie auch in vielen anderen Märkten erfreut sich die Ford Ranger-Baureihe auch in Europa einem großen Zuspruch. Mit einem überragenden Marktanteil von knapp 40 Prozent ist der Ranger mittlerweile der meistverkaufte Pickup in Europa. Etwa jeder siebte Ranger-Käufer entscheidet sich für das Flaggschiff des „Raptor“. An diesen Erfolg knüpft die Neuauflage mit gezielten Verbesserungen an. Der Ranger (wie auch der VW Amarok) werden in Südafrika montiert. Außer der Ranger Raptor, denn der wird in kleiner Serie in einem Ford-Werk in Thailand produziert.
Herzstück des neuen Ranger Raptor ist der komplett neue 3,0-Liter-EcoBoost-V6-Motor mit Twin-Turbo-Aufladung, der 215 kW (292 PS) und 491 Newtonmeter Drehmoment liefert. Der Raptor verfügt über permanenten Allradantrieb, ein Sperrdifferential vorne (neu) und hinten sowie sieben Fahrmodi. Der Einstiegspreis für den leistungsstarken Pickup beträgt 74.196 Euro. Wir haben den hochtalentierten Geländegänger einem Einzeltest unterzogen, wie er sich On- und Offroad bewegen läßt. Die Basis des Ford Ranger wurde im Rahmen einer Kooperation auch von Volkswagen für den Amarok übernommen. Die Hannoveraner bieten ihn zwar auch als V6 an. Aber eben nur als Selbstzünder. Der V6-Benziner bleibt dem Topmodell Raptor vorbehalten. Der Ford Ranger Raptor fährt in unserem Fahrbericht nicht nur mit dem stärksten Motor vor, sondern punktet auch gleich mit vielen serienmäßigen Extras. Das beim neuen Ranger schon von vornherein markante Design wird hier durch Anbauteile noch weiter gesteigert. Darüber hinaus sorgen das neue Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford Sync 4A und die hochwertige B&O-Soundanlage für einen hohen Bedienungskomfort und ein außergewöhnliches Klangerlebnis.
Der Ford Raptor stellt eine robustere und sportlichere Ausbaustufe der aktuell bereits vierten Generation des Ford Ranger dar. Dass der Ranger über die stetige Weiterentwicklung in der neusten Generation ein richtig modernes Fahrzeug geworden ist, verdient eine Erwähnung im Segment der Pickups. Im Vergleich zum Ranger wurde der Raptor mit einer stabileren Karosseriestruktur, kräftigeren Federn und Dämpfern sowie größerer Bodenfreiheit für anspruchsvolle Geländefahrten optimiert. Der Raptor verfügt nun über einen noch leistungsstärkeren V6 Biturbo-Benziner sowie permanenten Allradantrieb (Serie). Der Ford Ranger Raptor rollt serienmäßig auf grobstolligen All-Terrain-Reifen. Das Profil und die festeren Seitenwände versprechen eine verbesserte Traktion im Gelände. Belüftete Bremsscheiben vorne und hinten sorgen für eine zuverlässige Leistung unter allen Bedingungen. Funktionale Lufteinlässe, Aerodynamik-Details und mächtige, rutschsichere Trittleisten aus Aluminiumguss tragen einen weiteren Teil zu stilsicheren Auftritt und Funktionalität bei. Am Heck sorgen markante LED-Matrix Rückleuchten für Sicherheit und eine effektvolle Optik.
Dem gegenüber bleibt der Ranger durch sein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, die große Auswahl an Karosserievarianten und Motoren sowie die höhere Zuladungskapazität eine interessante Alternative. Der Ford Ranger genießt aufgrund seiner Vielseitigkeit und Robustheit ein hohes Ansehen. Der Ranger tritt in zig Versionen und Ausbaustufen auf: Als Lkw mit zwei Türen, zwei Sitzen und einer Kabine – samt Pritsche oder mit Fahrgestell. Als “2+2”-Sitzer mit zwei Flügeltüren und Extrakabine; oder als 4-Türer mit 5 Sitzplätzen und einer Doppelkabine. Der Raptor punktet mit einer noch weiter gesteigerten Robustheit. Dafür ist er aber nur in einer Karosserie-Variante als fünfsitziger Pick-up mit Doppelkabine zu haben.
5-sitzige Doppelkabine
Hat man sich beherzt via Trittbrettern und Griff an der A-Säule ins Interieur geschwungen empfängt den Fahrer (und Mitfahrer) ein gediegenes Sport-Gestühl. Mit viel Seitenhalt hält es die inmsassen gut und Bequem fixiert. Die Armaturenlandschaft präsentiert sich mit einem gelungenen Kompromiss aus „robusten PKW-Ambiente“ und „sportlicher Modernität“ . Das Interieur grfeift die Offroad-Performance auf. Fahrer und Mitfahrenden finden auf lederbezogenen Sportsitzen Platz, deren Design an die Sitzschalen eines Kampfjets erinnern soll. Die markanten Code Orange-Akzente auf Instrumententräger, Verkleidungen und Sitzen finden ihre Entsprechung in der Ambiente-Beleuchtung des Ranger Raptor – sie taucht das Interieur in einen schimmernden Bernstein-Ton.
Der Ford Ranger Raptor punktet mit moderner Konnektivität samt digitaler Technologien. Außer dem großen, komplett digitalen Kombi-Instrument bietet ein zentraler Touchscreen in beeindruckenden 12-Zoll (30,7cm) die Basis um die jüngste Evolutionsstufe des neuesten Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC 4A steuern zu können. Über den Touchscreen lassen sich natürlich auch Android- und Apple-Smartphones wireless spiegeln. Der Zugriff auf Radio, Musik, Karten, Einstellungen und Kontakte gehen leicht über wisch und Gesten oder auch über die intelligente-Sprachsteuerung. Der riesige Touchscreen lädt zum Bedienen, aber auch zum Spielen ein. Das Bedienkonzept ist modern. Alle wichtigen Handgriffe über mechanische Bedienelemente zu erledigen. Für die Temperatureinstellung wurden uns also ebenso echte Drehregler und Knöpfe offeriert wie für die Allrad- und Fahrmodi-Einstellung, den adaptiven Tempomaten, die Aktivierung Offroad-Kamera-Funktion, die Lautstärkenregelung des 640 Watt starken und zehn Lautsprecher umfassenden B&O-Soundsystems und dergleichen mehr. Auch das Mulituktionslenkrad ist in das Bedienkonzept integriert. Die cloudbasierte Konnektivität ermöglicht eine vorausschauende Routenplanung mit Verkehrsprognosen in Echtzeit. Für wirkmächtigen Sound sorgt ein sorgfältig abgestimmtes B&O Soundsystems, Insgesamt 10 Lautsprecher inkl. Subwoofer schaffen ein atemberaubendes Klangerlebnis.
Die belüftete Ladeschale ermöglicht kontaktlosers Laden eines kompatiblen Smartphones ohne lästiges Ladekabel und Überhitzung des Smartphone. Der stylisch geformte lederbezogene Automatikwählhebel liegt gut in der Hand, beherbergt aber zwei Drucktasten. Neben dder entsperrung des Wählhebel auch eine Taste die für das Umschalten in den manuellen Modus. Das hätte Ford besser lösen können.
V6-Benziner und Allrad-Antrieb
Der 3,0-Liter-EcoBoost-V6-Benzinmotor setzt mit Twin-Turbo-Aufladung neue Maßstäbe für Leistung und Fahrspaß im Ranger Raptor. Mit 215 kW (292 PS) und 491 Newtonmetern Drehmoment bietet er eine signifikante Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorgängermodell. Ein neues „Anti-Lag“-System sorgt für konstanten Ladedruck, selbst wenn der Fahrer vom Gas geht.Beschleunigung und Durchzug des V6 ermöglichen es dem Raptor sich trotz des gewaltigen Leergewichts (2,4 Tonnen ohne Besatzung) auf hohem Niveau zu bewegen. Ein schnelles Überholmanöver oder das kraftvolle Einfädeln auf die Autobahn erledigt der Raptor souverän. Für den Null-Hundert-Paradesrint benötigt er knapp acht Sekunden. Viel für einen Sportwagen, wenig für so großes und schweres Pickup.
Der Verbrauch eines Raptor mit dem Benziner ist naturgemäß selten niedrig. Das liegt einerseits an der höheren Leistung und dem höheren Gewicht des Raptor und andererseits an der schlechteren Energiebilanz eines doppelt aufgeladenen V6-Benziners der über eine Automatik an ein Allradsystem gekoppelt ist. Während unserer Testfahrten betrug der Verbrauch im kombinierten Drittelmix 14,1 Liter Superbenzin je hundert gefahrene Kilometer. Die Spreizung ist enorm. gut 23 Liter schgluckter der Raptor bei schneller Autobahnfahrt. Bei defensiver Schleichfahrt über die Autobahn (80-110 km/h) betrug der Verbrauch deutlich unter 10 Liter je hundert gefahrene Kilometer. Je nach Fahrweise beträgt die Reichweite des 80 Liter-Tanks also 400 bis 800 Kilometer.
Aktives Abgassystem für akustische Vielfalt
Der Klang und die Lautstärke lassen sich beim neuen Ford Ranger Raptor mit Hilfe des aktiven Klappen-Auspuffsystems regeln. Hier besteht die Wahl zwischen den Einstellungen „Quiet“, „Normal“, „Sport“ oder „Baja“. Das Abgassystem des Raptors verleiht dem Fahrzeug nicht nur eine beeindruckende akustische Präsenz, sondern ermöglicht dem Fahrer auch die Wahl zwischen verschiedenen Soundprofilen. Von leise bis zu einem beeindruckenden Motorsound im Baja-Modus – der Raptor bietet eine akustische Erfahrung für jeden Geschmack.
Permanenter Allradantrieb und sieben Fahrmodi
Der Ranger Raptor ist der erste seiner Reihe mit permanentem Allradantrieb (e-4WD), einem elektronisch bedarfsgesteuerten zweistufigen Verteilergetriebe und sperrbaren Differentialen vorne (neu) und hinten. Mit sieben wählbaren Fahrmodi, darunter Straßen- und Offroad-Einstellungen, passt sich der Raptor flexibel verschiedenen Untergründen an.
Die Fox Live Valve-Stoßdämpfer von Eibach ermöglichen dank hochmoderner Steuerungstechnologie eine positionsabhängige Dämpfung. Mit einem Durchmesser von 2,5 Zoll sind sie die größten Dämpfer, die bis dato im Ranger Raptor zum Einsatz kamen. Ein spezielles Teflon-Öl reduziert die Reibung.
Für unseren Geländetest kann der Raptor ein maximales Rüstzeug in die Wagschale werfen, das ihm auch unter schwersten Bedingungen je nach Bedarf Agilität oder Standfestigkeit verleiht. Vier Geländemodi im Drehknopf, und auch hier lässt ein Geländetempomat (bis 32 km/h) auch untalentierte Fahrer brillieren – nur noch lenken, das reicht. Im Vergleich zum Vorgänger ist nun auch eine vordere Differentialsperre serienmäßig, was die Klettertauglichkeit nochmalig deutlich steigert. Durch die gewählte kurze Geländeuntersetzung (H2L), den sehr kurzen ersten Gang des Automatikgetriebes und die ebenfalls vergleichsweise kurz ausgelegte Übersetzung des Achsantriebs läßt den Raptor auf ein mögliches Übersetzungsverhältnis von 61,8:1 kommen. Ein Niveau, dass bisher nur der Jeep Wrangler Rubicon schafft. Damit läßt sich das Pickup feinfühlig und kraftvoll selbst in anspruchvollsten Gelände feinfühlig dirigieren.
Die groß dimensionierte Bodenfreiheit von 265 Millimetern sowie ein atemberaubender Böschungswinkel von 32 Grad vorne und 24 Grad hinten versprechen hervorragende Geländefähigkeiten mit einemgenügende Abstand zum Untergrund. Selbst beim Überfahren von Kuppen bleibt der Rampenwinkel mit 24 Grad beachtlich, was aufgrund des großzügigen Radstands für viel Freiraum sorgt. Um selbst bei widrigen Bedingungen bestens geschützt zu sein, verfügt der Ford Ranger Raptor über massive Unterboden-Stahlblech-Beplankung mit einer Materialstärke von 2,3 Millimetern. Für Bergungssituationen sind sowohl vorne als auch hinten kräftige Zugösen vorhanden.
Der Ford Ranger Raptor verfügt über eine höchst solide und robuste Grundkonstruktion. Diese Eigenschaften empfehlen ihn für anspruchsvolle Offroad-Touren auch in unbefestigtem Gelände.
| Technische Daten Ford Ranger Raptor 2024 | |
|---|---|
| Hersteller: | Ford |
| Karosserie: | Pickup mit Doppelkabine, 5 Sitzplätze |
| Motor: | 3.0L EcoBoostmit 292 PS; Twin-Turbo-Benziner mit sechs Zylindern in V-Form, längs eingebau |
| Getriebe: | 10-Gang-Automatikgetriebe (Shift by Wire) |
| Antrieb: | Permanenter Allradantrieb (e-4WD) mit einem neuen, elektronisch bedarfsgesteuerten zweistufigem Verteilergetriebe; Differentialsperren vorne und hinten; elektronisch kontrollierte, variable Drehmomentverteilung |
| Hubraum: | 2.956 ccm |
| Abgasnachbehandlung: | Ottopartikelfiltrer |
| Emissionsklasse: | Euro 6d-ISC-FCM |
| Leistung: | 215 kW/ 292 PS bei 5,500 U/min |
| Drehmoment: | 491 Nm U/min |
| Von 0 auf 100: | 7,9 s |
| Höchstgeschwindigkeit: | 180 km/h |
| Verbrauch (ECE): | 13,8 Liter |
| CO2-Ausstoß: | 315 g/km |
| Kraftstoff: | Superbenzin |
| Tankinhalt: | 80 Liter |
| Fahrmodi: | Normal, Sport, Gras/Kies sowie 4 Off-Road-Modi: Stein/Fels, Sand/Schnee, Schlamm/Spurrillen, Baja |
| Wendekreis: | 13 Meter |
| Laderaumlänge: | 1.564 mm |
| Beladehöhe: | 877 mm |
| Laderaumbreite: | 1.224 mm |
| Böschungswinkel: vorne: | 31 Grad |
| Böschungswinkel: hinten: | 27 Grad |
| Rampenwinkel: | 24 Grad |
| Anhängelast ungebremst/gebremst | 750/3.500 kg |
| Dachlast dynamisch: | 80 kg |
| Dachlast statisch: | 350 kg |
| Leergewicht: | 2.454 kg |
| Zul. Gesamtgewicht: | 3.130 kg |
| Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 5.390/1.917/1.884/3.270 mm |
| Grundpreis Testwagen: | ab 80.265 Euro |
Preise und Extras
Das Ford Ranger Raptor Modell hat eine UVP von 74.196 Euro (Diesel) respektive 80.265 Euro für den V6-Biturbo-Benziner. Der Ranger Raptor bietet dafür bereits eine umfangreiche Serienausstattung, darunter eine 360-Grad-Kamera, Pre-Collision Assist, ein adaptives Geschwindigkeitsregelsystem und ein hochmodernes Infotainment-System. Gegen Aufpreis ist das empfehlenswerte „Raptor-Paket“ erhältlich. Dies umfasst u.a. Sportbügel, Laderaum-Sportreling, elektrisches Laderaumrollo und eine Laderaum-Schutzwanne.
Fazit: Überragende Fahrleistungen im Gelände und auf der Straße
Ford hat den Ranger gezielt weiterentwickelt. Herausgekommen ist dabei eines der modernsten Pickups unserer Zeit. Der Raptor hat hierbei eine herausragende Ausnahmeposition inne. Die neue Generation des Ranger Raptor ist dem ersten, im Jahr 2018 präsentierten High Performance Pickup in nahezu allen Kriterien überlegen. Motorisch verweist der neue Raptor den alten Raptor, der noch auf einen 2,0-Liter-Dieselmotor setzte, mit seinem 292 PS starken 3,0-Liter-V6-Benziner auf die Plätze. Angefangen vom unmittelbaren Motoransprech-Verhalten über den neuen Klappenauspuff, der im speziellen „Baja“-Modus besonders betörend klingt, sorgt für potenten Fahrspaß. Der Raptor gefiel uns im Fahrbericht nicht nur durch seine Schnelligkeit, sondern auch durch sein expressives Design und zahlreiche innovative Features. Nicht zu verhehlen ist der gewaltige Durst dieses riesigen Gefährts, der aus einem gewaltigen 80 Liter Tank – ein großer Tankvorgang kann richtig teuer werden – gespeist wird. Der moderne V6 EcoBoost lässt sich bei Bedarf über eine defensive Fahrweise aber auch halbwegs sparsam fahren, sofern man dann bereit ist auf dynamischen Fahrspass zu verzichten. Wer den Ford Ranger in Erwägung zieht, sollte beim Konfigurieren diesen auch mit dem nahezu baugleichen und ebenfalls von Ford gebauten VW Amarok vergleichen. Wer dann aber den V6 Biturbo-Benziner möchte, kommt nicht umhin zum Original und Raptor zu greifen.
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