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Batterien immer noch Pannenursache Nummer eins – worauf ist zu achten – Vorsichtsmaßnahmen für die kalte Jahreszeit

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ADAC Pannenstatistik 2016: sieben Jahre alte Autos am anfälligsten dafür

Probleme mit der Batterie machen Autofahrern nach wie vor den größten Ärger. Das geht aus der aktuellen Pannenstatistik des ADAC hervor. Im sechsten und siebten „Lebensjahr“ eines Autos ist die Gefahr einer streikenden Batterie dabei am höchsten, denn so alt wird die erste Batterie im Durchschnitt. Unterteilt nach Modellen, Baujahren und Pannenhäufigkeit ist die jährliche Statistik des Automobilclubs eine wichtige Orientierungshilfe für alle Gebrauchtwagenkäufer.

Die Auto-Batterie leidet im Winter besonders

Im Rahmen von sogenannten Ruhestrommessungen hat der ADAC den Stromfluss von Autos bei abgeschaltetem Motor geprüft. Ergebnis: Pkw schalten ihre vielen kleinen Computer (Steuergeräte) nach maximal 20 Minuten selbst ab. Dies gilt zumindest dann, wenn sie geschlossen sind. Der Stromverbrauch von stehenden Fahrzeugen ist dann nicht gravierend. Ist hingegen der Kofferraum nicht richtig geschlossen, kann immer noch eine erhebliche Menge an Energie verbraucht werden. In solchen Fällen kann es dazu kommen – auch wenn der Pkw nur wenige Tage nicht bewegt wird – dass der Motor später nicht mehr anspringt. Gerade nach dem Ausladen von Gepäck kann man vergessen, die Kofferraumklappe richtig zu schließen.

Tipps: Nach dem Verschließen des Autos immer überprüfen, ob Kofferraum und Türen zu sind. Außerdem ist zu beachten, dass ein Fahrzeug im Winter in der Regel deutlich mehr Energie benötigt. Abblendlicht, Sitzheizung, Scheibenheizung sowie Gebläse belasten die Lichtmaschine. Die Leistungsfähigkeit der Starterbatterie nimmt bei niedrigen Temperaturen ab. Der Motor braucht dann zum Starten mehr Leistung.

Außerdem nimmt eine kalte Batterie deutlich weniger Strom auf als eine warme, was die Nachladezeit beeinflusst. Steht ein Fahrzeug längere Zeit, sollte die Batterie abgeklemmt und regelmäßig über ein externes Ladegerät nachgeladen werden.

Moderne Fahrzeugbatterien sind kein „Do-It-Yourself“-Artikel mehr
um Pannen zu vermeiden, sollte die Batterie regelmäßig überprüft werden. Denn je mehr Elektronik im Auto verbaut ist, desto höher sind die Anforderungen an die Autobatterie. Die Wartung sollte deshalb nur durch Fachpersonal erfolgen. Gerade in der kalten Jahreszeit muss die Batterie besonders viel leisten, denn kalte Motoren springen oft nur widerwillig an. Der Strombedarf ist im Winter um ein Vielfaches

höher als in den milden Jahreszeiten. Durch die kalten Temperaturen wird das Motoröl zähflüssiger und das Anlassen des Motors erfordert mehr Energie. Kurzstreckenfahrten, der Einsatz von Scheiben- und Sitzheizung oder auch eine längere Standzeit des Fahrzeugs können die Batterie beeinträchtigen. Die Folge: das Auto lässt sich nur schwer starten.

Durch die technische Weiterentwicklung hat sich die Rolle der Batterie jedoch geändert. Denn in modernen Fahrzeugen nimmt die Elektronik eine deutlich stärkere Bedeutung im Vergleich zu älteren Fahrzeugen ein. So ist die Batterie dabei unter anderem für Hybrid- Systeme, die Start-Stopp-Automatik und das gesamte Bordnetz-Management verantwortlich. Um diese neuen Funktionen zu ermöglichen, werden so genannte AGM-Batterien (Absorbent Glass Mat) verbaut. Während normale Batterien Flüssigkeiten beinhalten, wird bei diesem speziellen Typ ein Glasfaservlies mit Schwefelsäure gesättigt.
„Im Vergleich zu herkömmlichen Batterien ist bei AGM-Akkus die Selbstentladung gering und die Lebensdauer höher. Allerdings zeigen AGM-Batterien keine Ermüdungserscheinungen mehr. Das bedeutet, dass das Fahrzeug von heute auf morgen nicht mehr anspringen kann. Deshalb muss die Batterie regelmäßig geprüft werden“, weiß A.T.U-Experte Franz Eiber. Auch der Batteriewechsel kann nicht mehr so einfach durchgeführt werden wie bei herkömmlichen Batterien. Die AGM-Akkus müssen nicht nur fachgerecht ein- und ausgebaut, sondern auch nach Herstellervorgaben initialisiert werden. „In diesem Fall sollte unbedingt die Werkstatt aufgesucht werden.