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Jaguar Land Rover testet die Vernetzung von Autos auf britischen Straßen

Forschungsprojekt soll Sicherheit verbessern, Unfälle vermeiden und die Realisierung autonomer Fahrzeuge vorbereiten – Bildnachweis: Jaguar Land Rover

V2X-Test unter Realbedingungen

Intelligente und vernetzte Fahrzeuge von Jaguar Land Rover sind jetzt im Testbetrieb auf britischen Straßen unterwegs, um selbstfahrende Autos der Realisierung ein weiteres Stück näherzubringen. Die Tests unter Realbedingungen im öffentlichen Straßenverkehr gehören zum Projekt UK CITE (Connected Intelligent Transport Environment) – einem von Industrie und staatlichen Stellen des Vereinigten Königreichs unterstützten Vorhaben mit einem Gesamtetat von 7,1 Millionen Pfund Sterling (zirka 8,1 Millionen Euro). Im Mittelpunkt der Tests und Forschungen steht eine umfassende Vernetzung von Fahrzeugen und Straßeninfrastruktur mithilfe modernster Drahtlos-Technologien.

Im Rahmen von UK CITE wollen die beteiligten Unternehmen, Behörden und wissenschaftlichen Einrichtungen erstmals in Großbritannien eine voll vernetzte Straßeninfrastruktur realisieren: eine Grundvoraussetzung, dass selbstfahrende Autos in naher Zukunft autonom agieren können. Schauplätze der Tests sind insgesamt rund 65 Kilometer auf den Fernstraßen M40, M42, A45 und A46 in England. Hier wurden modernste Technologien installiert, wie die Transpondertechnik DSRC (Dedicated Short Range Communication), Netze im 3G- und 4G-Mobilfunkstandard, lokale WiFi- und Glasfasernetze. In Kombination stellen diese innovativen Technologien sicher, dass die Fahrzeuge jederzeit miteinander und mit der Infrastruktur verbunden sind.

Der Fachbegriff dafür lautet im Englischen „V2X“: die Vernetzung der Autos untereinander und der Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Infrastruktur. Nur wenn diese Voraussetzung geschaffen ist, wird ein großflächiger Einsatz selbstfahrender Autos möglich.

Die in den Tests eingesetzten innovativen Kommunikationstechnologien ergänzen und erweitern die Fähigkeiten moderner Fahrzeuge mit ihrer Vielzahl an Assistenten und Sensoren. Dadurch kann ein Auto weit über das aktuelle Blickfeld vorausschauen und sich „unterhalten“: mit anderen Fahrzeugen, mit dem Netzwerk und der Infrastruktur, aber auch mit Fußgängern. So erhält beispielsweise der Pilot eine Warnung, dass ein anderer, weit vorausfahrender und noch nicht zu sehender Verkehrsteilnehmer die Bremse betätigt hat. So lassen sich Unfälle besser vermeiden. Das jetzt getestete System kann sowohl beim autonomen Fahren als auch im manuellen Fahrmodus hilfreiche Dienste leisten: für mehr Sicherheit auf den Straßen bei jedem Grad automobiler Autonomie.