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Public-Charging-Studie 2023: Arbeitgeberladen bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück

Elektro-Smart - Bildnachweis: Pixabay / Sparkassen DirektVersicherung

 

Arbeitgeber werden ihrer Verantwortung nicht gerecht

Das Marktforschungsunternehmen UScale hat im Zeitraum von Mai bis Juli 2023 seine jährliche Studie „Public Charging 2023“ [LINK] durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 3.075 Nutzer von Elektrofahrzeugen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mittels eines Online-Fragebogens zu ihren Erfahrungen und Gewohnheiten beim Laden an (halb-)öffentlichen Standorten befragt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der E-Autos auf den Straßen weiter steigt. Dies führt zu einer wachsenden Nachfrage nach öffentlich zugänglichen Lademöglichkeiten. Der Großteil der Befragten (86%) gibt an, bereits Ladeinfrastruktur an (halb-)öffentlichen Orten genutzt zu haben.

Am häufigsten wird der eigene Haushalt als Ladestandort genannt, wo 79% der E-Autofahrer üblicherweise laden. Mit großem Abstand folgt der Arbeitsplatz mit einem Anteil von 33%. Weitere wichtige Standorte sind mit 33% Lademöglichkeiten im Einzelhandel sowie mit 38% klassische öffentliche Säulen am Straßenrand.

Interessant ist jedoch, dass der Arbeitsplatz laut eigenen Erwartungen der Nutzer der zweitwichtigste Ladeort sein sollte, da 79% der Befragten angaben, ihr E-Auto zumindest gelegentlich für den Weg zur Arbeit zu nutzen. Dennoch bleibt das Laden vor Ort für viele noch ein ungenutztes Potenzial.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Ausbau von Ladeinfrastruktur bei Arbeitgebern bisher vor allem Dienstwagenfahrern zu Gute kommt, die nur 13% der E-Autofahrer ausmachen. Während 55% dieser Gruppe bereits laden können, sind es bei Privatfahrern nur etwa 29%.

Auch bei den Kosten sieht die Studie deutliche Unterschiede: Bei 82% der Dienstwagen übernehmen die Arbeitgeber die Stromkosten, bei Privatfahrzeugen nur etwa die Hälfte. Zudem bemängeln viele Nutzer ungünstige Tarife oder Zusatzkosten.

Trotzdem wird das Laden am Arbeitsplatz von 98% der Befragten als attraktiv eingeschätzt. Potenzial für Verbesserungen werden jedoch vor allem in mehr verfügbaren Ladepunkten (52%) und fest verbauten Ladekabeln (28%) gesehen.

Weitere wichtige Erkenntnisse betreffen häufig überfüllte Ladestandorte und zunehmende Probleme beim Laden, insbesondere beim Starten des Prozesses. Insgesamt kommt die Studie zu dem Schluss, dass der Ausbau aller Ladeinfrastruktur-Arten forciert werden muss, um künftig einen reibungslosen Übergang zum E-Auto zu ermöglichen.