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Schon gefahren: Mazda CX-60 Plug-in Hybrid (2022)

Mit handwerklicher Finesse: Der neue Mazda CX-60 Plugin-Hybrid in der Topversion Takumi im Kurztest - Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Mit drei Motoren inklusive Hybrid
 

Die japanische Marke Mazda ist in vielerlei Hinsicht besonders und geht viele unkonventionelle Wege. Nun erweitert sich das Portfolio der Japaner auch in Deutschland um das luxuriöse Gross-SUV CX-60. Angetrieben von neuen Sechszylinder-Motoren sowie einem komplett neuen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Zu Preisen ab 47.390 Euro tritt das SUV tritt oberhalb des kompakten CX-5 in der Mittelklasse an und tritt damit in Bezug auf seine Dimensionen die Nachfolge des 2012 eingestellten CX-7 an. Direkte Wettbewerber von Mazdas erstem Plug-in-Hybrid sind der Audi Q5, BMW X3, Mercedes GLC und Volvo XC60. Wir durften das neue Fahrzeug nun bereits in Leverkusen fahren und sind gespannt,. wie die interessanten technischen Lösungen sich auf auf die Fahr- und Praxiseigenschaften auswirken.

Der Auftritt des neuen Mazda CX-60, der bis zum Debüt des CX-80 die Rolle des SUV-Topmodells übernimmt, stellt sich in optischer Hinsicht gediegen-konservativ auf. Und ist eine bullige Ansage an Volvo und BMW oder auch Audi und Mercedes. Mazda zielt auf die Vorlieben der klassischen Verbrenner-Kundschaft. Das Design ist stilsicher und zeugt von Selbstbewusstsein.

Vorne startet der CX-60 mit einer langen imposanten Haube. Der für Mazda typische Grill steht steil im Wind und ist in der Topausstattung „Takumi“ mit reichlich Chrom verziert. Der große verchromte Kühlergrill und die schmalen weit außen positionierten Scheinwerfer verleihen dem CX-60 einen stämmigen Auftritt. Die lange Nase läßt den CX-60 über seine Silhouette kraftvoll und insgesamt dynamisch wirken. Die Fahrgastzelle präsentiert sich weit nach hinten versetzt, die Überhänge sind kurz. Serienmäßig steht der CX-60 auf 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, optional stehen 20-Zöller zur Wahl. Der Heck-Abschluss ist ohne große Überraschungen, die LED-Rückleuchten sind aufwändig zweigeteilt. Die PHEV-Variante erhält nur angedeutete Endrohre als Fake-Lösung. Bei den Abmessungen übertrifft der CX-60 seine direkten Wettbewerber in wirklich allen Dimensionen: 4,75 Meter Länge, 1,89 Meter Breite und ein Radstand von 2,87 Metern sind eine Ansage


Interieur mit Premium-Anspruch


Der Interieur präsentiert sich aufgeräumt und bietet dank der Fahrzeuglänge von knapp 4,8 Metern und 1670 Millimetern Höhe allerbeste Platzverhältnisse. Allenfalls im Fond wird es etwas enger. Der Stauraum von 570 Litern läßt sich durch umklappen bis auf 1.726 Liter Stauraum vergrößern. Plug-in-Fahrer müssen übrigens nicht auf Stauraum verzichten, da der 17,8 kWh große Akku im Unterboden zwischen den Achsen verbaut ist.

 

Mazda CX-60 PHEV Takuma im Kurztest – Bildnachweis: MOTORMOBILES



Der Innenraum bietet ein angenhmes Ambiete mit viel Luxusflair. Die Topausstattung „Takumi“ punktet mit hellem Nappaleder und Ahornholz. Japanische Handwerksmeister tragen die Bezeichnung Takumi. Takumi-Meister arbeiten ein Leben lang daran, ihr Handwerk zu perfektionieren. Die gewebten Stoffe sollen an traditionelle Kimonos erinnern. Viele Verarbeitungsdetails knüpfen an die traditionellen Handwerkskünste in Japan an. Der Materialmix aus Leder, Stoff und Holz hinterläßt qualitativ einen sehr hochwertigen Eindruck. Materialauswahl und Platzangebot sind top. Die Instrumententafel weist durchgehende Linien auf, die von seitlich bis zu den Türverkleidungen reichen. Damit schaffen es die japaner wird optisch noch mehr Geräumigkeit schaffen. Holz als edles Oberflächenmaterial auf der Mittelkonsole und an der oberen Türtafel kommen gezielt zum Einsatz, um unerwünschte Gebrauchsspuren wie bei empfindlichen Klavierlack zu vermeiden. Die Mittelkonsole ist ein Blickfang und teilt den Innenraum von vorne bis hinten, ohne einzuengen. Haptik und Verarbeitung bewegen sich auf hohem Niveau. So besticht die Stoffverkleidung des Armaturenbretts beispielsweise mit feiner Stickerei. Alles in allem bedient sich der CX-60 in positiver Hinsicht den Charaktereigenschaften eines Mazda mit einer Extraportion Premium.

 

Interieur Mazda CX-60 PHEV Takuma – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Das hochauflösende Touchdisplay in 12,3 Zoll für das Infotainmentsystem sowie ein gleich großes volldigitales Cockpitdisplay sind weitere Annehmlichkeiten des CX-60. In Bezug auf die Konnektivität beherrscht das SUV ab Basis die kabellose Variante von Apple CarPlay und Android Auto zur Spiegelung des Handy. Eine dann besonders sinnvolle induktive Ladeschale gibt es optional. Besonders gut fällt das klare und aufgeräumte Cockpit ins Auge. Das Infotainment setzt auf ein online unterstütztes SD-Navi und gibt in der Bedienung nur wenige Rätsel auf. Die Spracherkennunsrate des CX-60 überzeugt. Auch wenn BMW und insbesondere Mercedes sich hier noch besser zeigen. Eine innovatives Novum ist das sogenannten „Driver Personalization System“. Per (!) Kamera-Erkennung werden Einstellungen der Sitzhöhe, Lenkrad, Außenspiegel und (optionales) HUP-Display vollautomatisch getriggert. Die Sitzeinstellung lässt sich mit der elektrischen Sitzverstellung nachjustieren und abspeichern. Das macht den Alltag nicht in jedem CX-60 komfortabler, denn für das Einstiegsmodell Prime-Line ist das System nicht erhältlich. In den anderen drei Linien kostet das Driver Personalization System im Paket zwischen 1.600 und 2.900 Euro Aufpreis.

 

Interieur Mazda CX-60 PHEV Takuma – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Neue Antriebe und neue Achtgang-Automatik für den CX-60
 

Zum Verkaufsstart wird der CX-60 ausschliesslich SUV mit Stecker – also als Plug-in-Hybrid CX-60 e-Skyactiv PHEV angeboten. Bei der Kombination aus einem hochverdichtenden 2,5-Liter-Skyactiv-G Reihenvierzylinder (191 PS, 261 Nm Drehmoment) und einem 129 kW (175 PS) starken Elektromotor führt Mazda seinen ersten Plug-in-Hybrid ein. Zeitlich ist Mazda hier spät dran. Die BAFA-Förderungen in Deutschlanbd enden noch dierses Jahr. Die Kraftübertragung übernimmt eine Achtgang-Automatik, die Mazda unter Verzicht eines Zulieferers selbst entwickelt hat. Dabei wird kein Drehmomentwandler verbaut, sondern eine Mehrscheiben-Eingangs-Kupplung. Als Vorteile führt Mazda eine schlankere Bauform und weniger Schlupf an. Zudem ist der Elektromotor des Plug-in-Hybridssystems direkt ins Getriebe integriert. Mit einer Systemleistung von 327 PS und 500 Nm ist der CX-60 gleichzeitig das bislang stärkste Mazda-Serienmodell. Den Null-Hundert-Paradesprint erledigt das SUV souverän in sportlichen 5,8 Sekunden. Eine weiterte Beschleunigung endet spätestens bei elektronisch abgeregelten 200 km/h.

 

Interieur Mazda CX-60 PHEV Takuma – Bildnachweis: MOTORMOBILES

  

Die Entwicklung neuer Reihensechser verdient Respekt

Kurzer Ausblick zu den weiteren – erst später startenden Antrieben. Während viele Hersteller sich möglichst schnell aus der Verbrenner-Technologie verabschieden möchten, schlägt Mazda einen anderen Weg ein. In Zeiten in denen die meisten Hersteller ihre Entwicklerkapazitäten sich voll und ganz auf die Elektrifizierung fokussieren, setzt Mazda weiterhin auf einen Selbstzünder. Das neue SUV-Flaggschiff CX-60 kann ab sofort auch mit einem nagelneuen Sechszylinder-Diesel in zwei Leistungsstufen geordert werden, der allerdings erst Anfang nächsten Jahres ausgeliefert wird. Der Reihensechszylinder-Diesel mit 3.283 ccm Hubraum ist eine komplette Neuentwicklung und verfolgt das sogenannte „Rightsizing“-Konzept. Mazda strebt hier eine ideale Balance aus Leistung und Effizienz an. Der e-Skyactiv D ist serienmäßig an die besagte Achtstufen-Automatik gekoppelt, mobilisiert als Hecktriebler 200 PS (147 kW) und stemmt hierbei ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern auf die Kurbelwelle. Als Allradversion leistet der neue Diesel sogar 254 PS (187 kW) und stell ein Drehmoment von 550 Newtonmetern bereit. In beiden Fällen ist das 48-Volt M Hybrid Boost System an Bord, welches den Verbrennungsmotor mit einen 12,4 kW (17 PS) starken Elektromotor unterstützt, der auf die Eingangswelle des neuen Achtstufen-Automatikgetriebes wirkt. Dank eines neuen Brennverfahrens namens DCPCI (Distribution-Controlled Partially Premixed Compression Ignition) und eines thermischen Wirkungsgrad von über 40 Prozent „zu den saubersten Dieselmotoren der Welt“ gehören. Die kombinierten Verbräuche gemäß WLPT gibt der Hersteller beim RWD mit 4,9 Litern und beim AWD mit 5,3 Litern an. Weitergehende Details zum ebenfalls erst später startenden 3,0-Liter-Benziner sind noch nicht vollständig bekannt – außer, dass er ebenfall als Mild-Hybrid ausgelegt sein soll.

 

Mazda CX-60 PHEV Homura – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Fahreigenschaften

Rein elektrisch haben wir bei der ersten Testfahrt tatsächlich knapp 60 Kilometer geschafft, leise und geschmeidig. Kommt dann der Benziner dazu, sind die 327 PS durchaus zu spüren – wenn man es darauf anlegt, geht es tatsächlich flott voran. Der 2,5-Liter klingt dabei kernig; die Automatik hat etwas Mühe, die Getriebestufen so schnell zu sortieren. Der Benziner klingt dabei im PHEV schön sonorig.

 

Mazda CX-60 PHEV Homura – Bildnachweis: MOTORMOBILES



Die Lenkung erweist sich als präzise und angenehm direkt. Beim Fahrwerkssetting ist den Japanern ein guter Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit gelungen. Die Bremsen packen trotz des hohen Fahrzeuggewichts kräftig zu und sind in der Lage stets ambitioniert zu verzögern. Das Hybrid-System lässt sich bei der Kommunikation der einzelnen Komponenten untereinander nicht wirklich aus dem Konzept bringen.
 

Technische Daten Mazda CX-60 PHEV 2022
Hersteller:Mazda
Karosserie:SUV fünfsitzig
Motor:Benziner Plug-in Hybridantrieb e-SKYACTIV PHEV mit 17,8 kWh Li/Ion-Batterie
Getriebe:8-Gang-Automatik
Antrieb:i-Activ AWD Allradantrieb
Hubraum:2.488 ccm
Effizienzklasse:A+++
Emissionsklasse:Euro 6d-ISC-FCM
Max. Leistung Elektromotor 129 kW (175 PS) / 5.500 UPM
Systemleistung:241 kW (327 PS) / 6.000 UPM
Leistung Verbrenner:141 kW (191 PS) bei 6.000 U/min
Drehmoment Verbrenner:211 Nm bei 4.500 U/min
Batteriekapazität:17,8 kWh
Elektrische Reichweite:63 km (WLPT) / 65 (NEFZ)
Maximale Ladeleistung:7,2 kW (zweiphasig)
mit 11-kW-AC-Lade
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h (Hybridmodus abgeriegelt);
140 km/h (EV-Modus)
Stromverbrauch kombiniert:23 kWh/100km (WLPT) - 16 kWh/100 km (NEFZ)
Ladezeiten (von 20 % auf
80 % der Batteriekapazität)
AC-Ladestation / Wallbox mit 11 kW oder 22 kW
dreiphasig (7,2 kW):
ca. 1,5 h
Haushaltssteckdose 16 A (3,0 kW,
Begrenzung über das Ladekabel):
ca. 3,5 h
Kraftstoffverbrauch kombiniert:1,5 L/100km (WLPT) - 2,2 L/100km (NEFZ)
CO2-Ausstoß 33 g/km (WLPT) - 480 g/km (NEFZ)
Kraftstoffart:Super Benzin ROZ 95
Wendekreis:11,7 Meter
Kofferraum:570 - 1.726 Liter
Anhängelast ungebremst750 kg
Anhängelast gebremst2.500 kg (8% und 12%, gebremst)
Tankinhalt:50 Liter
Leergewicht2.055 – 2.147 kg
Zulässiges Gesamtgewicht:2.667 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand:4.745/1.890/1.680/2.870 mm
Grundpreis (Primeline) ab:Mindestens 47.390 Euro abzüglich Prämie
Grundpreis Testwagen (Takumi) ab:Mindestens 56.250 Euroabzüglich Prämie

  

Preise und Extras

Der neue Fünfsitzer basiert auf der „Large Platform“ und teilt sich damit die technische Basis mit gleich drei anderen SUV-Modellen, die z.T. erst noch 2023 debüttieren. Der CX-70, der siebensitzige CX-80 und CX-90. Wem der für deutsche Verhältnisse durchaus imposante CX-60 noch zu klein geraten ist, für den hat Mazda den Siebensitzer CX-80 angekündigt. Neben dem Mazda CX-60 (2022) schafft es nur der CX-80 nach Deutschland. CX-70 und CX-90 sind wie der bereits vorgestellte CX-50 erstmal Nordamerika und Ostasien vorbehalten. Der Plug-in-Hybrid des CX-60 beginnt als Basis in der Ausstattung-Linie „Prime-line“.

 

Ladeanschluss mit Typ2 und CCS – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Weiter geht es über „Exclusive-line“ und „Homura“ bis hin zur Topausstattung „Takumi“. Dabei staffeln sich die Preise von der Basis bis zur Topausstattung von 47.390 bis 52.890 Euro. Erst ab der Exclusive-Line stehen dann optionale Pakete wie der „Driver Assistance“ (1.600 Euro), das „Comfort-Paket & Lederausstattung“ (2.900 Euro) „Convenience & Sound“ (2.800 Euro) und das „Premium Comfort-Paket“ (1.600 Euro) zur Wahl. Ergänzt wird dies noch durch ein Panorama-Glasschiebedach (1.300 Euro). Mazda ist druchaus bewusst erst sehr spät mit einem PHEV in den deutschen Markt zu starten und garantiert auch bei rechtzeitiger Bestellung und einer Auslieferung in 2023 nach dem Stichtag 31.12.2022 die volle BAFA-Prämie dann zu erstatten.

 

 

Mazda CX-60 PHEV Homura – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Fazit: Mazdas erstes PHEV punktet bei Komfort und Digitalisierung
 

Bei Mazda stehen die Zeichen momentan auf Angriff. Und Mazda möchte ins Premium-Segment und zeigt wird Premium auf japanisch: Die neue „Large Platform“ von Mazda mit längs eingebauten Motoren samt innvativen Antrieben über All- und Hinterradantrieb kommt der CX-60 in den Genuss einer Inhouse-Eigenentwicklung eines Automatik-Getriebe. Damit hat der Neuzugang einige spannende Features zu bieten. Den PHEV-Antrieb dürften sich nicht wenige Kunden deutlich früher gewünscht haben. Aber Mazda geniesst auch einen Vertrauensvorschuss. Bereits mehr als 5.000 Kunden haben seit März 2022 bereits über einen verbindlichen Kaufvertrag für den neuen Mazda CX-60 entschieden.

Mazda CX-60 PHEV 2022
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