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Skoda setzt bei seinen Fahrzeugen auf Ökomaterialien wie der Zuckerrübe

Skoda hat ein neues nachhaltiges Material zum Patent angemeldet: Zuckerrübenschnitze als Abfallprodukt aus Zuckerfabriken. Ein weiteres nachhaltiges Material entsteht aus Fasern der Schilfpflanze Miscanthus - Bildnachweis: Skoda

  

Nachhaltigkeit
 

Die Abteilung für Technische Entwicklung bei Skoda hat gemeinsam mit der Technischen Universität Liberec ein nachhaltiges, ökologisches Material entwickelt und zum Patent angemeldet. Als Ausgangsmaterial für den innovativen Rohstoff dienen zerkleinerte Zuckerrüben. Darüber hinaus arbeitet Skoda aktuell noch an einem weiteren Material auf Basis der Schilfpflanze Miscanthus. Beide könnten künftig im Innenraum neuer Skoda-Modelle zum Einsatz kommen, etwa als Türverkleidungen oder Dekoreinlagen im Armaturenträger. Anhand eines speziell vorbereiteten Octavia demonstriert Skoda die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der neuen Materialien.

  

Skoda hat ein neues nachhaltiges Material zum Patent angemeldet: Zuckerrübenschnitze als Abfallprodukt aus Zuckerfabriken. Ein weiteres nachhaltiges Material entsteht aus Fasern der Schilfpflanze Miscanthus – Bildnachweis: Skoda



Ein besonders geeignetes Material hat Skoda für die Verwendung im Interieur seiner Fahrzeuge bereits zum Patent angemeldet: Der Automobilhersteller färbt Zuckerrübenschnitzel mithilfe eines speziellen Verfahrens ein, um mit ihnen beispielsweise Designakzente zu setzen. Der Automobilhersteller bezieht das Material direkt aus dem Ort Dobrovice unweit des Stammwerks in Mladá Boleslav. Auf diese Weise lassen sich lange Lieferketten vermeiden und der CO2-Fußabdruck optimieren.

Ein weiteres nachhaltiges Material hat Skoda aus der Schilfart Miscanthus gewonnen: Die Fasern lassen sich entsprechend verarbeiten und zum Beispiel für Türverkleidungen nutzen.
Organische Reststoffe aus der Produktion eignen sich als ökologisches Rohmaterial besonders gut: Sie lassen sich weiterverwerten, ohne dass man weitere Materialien einsetzen muss. Daher sinkt der Bedarf an industriell gefertigten Ausgangsmaterialien.
 

Vom Rohstoff ins Fahrzeug: begehbarer Octavia-Demonstrator

Zusammen mit der Technischen Universität Liberec arbeitet Skoda kontinuierlich an innovativen und nachhaltigen Materialien, die sich in der Fahrzeugproduktion nutzen lassen. Passende neue Grundstoffe testet der Automobilhersteller in einem speziell zu diesem Zweck vorbereiteten Octavia. Boden und rechte Seitenflanke des sogenannten Demonstrators wurden entfernt, um Designern und Konstrukteuren einen freien Blick auf den Innenraum zu ermöglichen. Hier verarbeiten sie die neuen Materialien und prüfen sie auf Haptik und Passform. So erhalten sie ein genaues Bild, welche Materialien sich für den Einsatz im Serienmodell eignen. Die Verkleidung von Türen und Dachsäulen sind aus Stoffgewebe auf Miscanthus-Basis gefertigt, außerdem kommen in den Türpaneelen und am Armaturenbrett Zuckerrübenschnitze zum Einsatz.

Skoda gestaltet die Fahrzeugproduktion so nachhaltig wie möglich: So bestehen beim Skoda Enyaq iV die Sitzbezüge der Design Selection Lodge zu 30 Prozent aus Schurwolle, die nach den strikten Anforderungen der Woolmark Company zertifiziert ist. Die restlichen 70 Prozent des Stoffs stammen aus dem Polyester recycelter PET-Flaschen. Die Bezüge bieten eine einzigartige Haptik und sorgen für ein angenehmes Sitzklima. Auch beim Leder achtet Skoda auf eine besonders nachhaltige Herstellung: Das cognacfarbene Leder der Design Selection ecoSuite wird anstelle von Chemikalien mit einem Extrakt aus den Blättern des Olivenbaums gegerbt.

Eine weitere Möglichkeit für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe ist der regenerative Kraftstoff HVO, auf den die Dieselmotoren der Skoda Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2022 umgestellt werden. In Schweden und Finnland ist reines HVO bereits erhältlich. Es wird aus unterschiedlichen nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Nutzung dieser Energiequellen kann die Treibhausgasemissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren.