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Zurück in der Erfolgsspur: VWN schließt 2021 mit positivem Ergebnis ab – Rückkehr in Gewinnzone ein Jahr früher als geplant

VWN hat den neuen Multivan erfolgreich eingeführt - Bildnachweis: VWN / Volkswagen

 

2021 hat Volkswagen Nutzfahrzeuge 359.500 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) kehrt mit einem starken finanziellen Turnaround von mehr als einer halben Milliarde Euro in die Gewinnzone zurück – und das ein Jahr früher als geplant. Mit 73 Millionen Euro weist die Marke nun wieder ein deutlich positives operatives Ergebnis aus (nach minus 454 Millionen Euro im Jahr 2020). Die Geschäftszahlen stellten der Vorsitzende des Markenvorstands, Carsten Intra, und Finanzvorstand Michael Obrowski heute während der digitalen Jahrespressekonferenz vor. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere die schwierige Versorgung mit Halbleitern, führten auch bei VWN im vergangenen Jahr zu Produktionsausfällen und geringeren Fahrzeugauslieferungen. Gleichzeitig setzte der Hersteller leichter Nutzfahrzeuge auch 2021 seine Transformation mit hohem Tempo fort. Der Umbau des Stammwerks in Hannover zum Hochtechnologie-Standort geht konsequent voran. Alle Maßnahmen zahlen auf die weiterentwickelte Unternehmensstrategie GRIP 2030 ein, die VWN auf der Pressekonferenz erstmals der Öffentlichkeit vorstellte.

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat im vergangenen Jahr 359.500 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert – im Vorjahr waren es 371.000. Trotz der herausfordernden Lage kehrte Volkswagen Nutzfahrzeuge 2021 bereits ein Jahr früher als ursprünglich geplant in die Gewinnzone zurück. Das operative Ergebnis lag bei plus 73 Millionen Euro nach minus 454 Millionen Euro im Vorjahr. VWN verbesserte also sein Ergebnis um insgesamt 527 Millionen Euro. Dazu Finanzvorstand Michael Obrowski: „Es gab im Jahr 2021 einige logische Konsequenzen aus der Marktsituation, die unser Ergebnis positiv beeinflusst haben. Dazu zählen geringere Verkaufshilfen und ein erneut sehr starkes Gebrauchtwagengeschäft.“

Obrowski weiter: „Zentraler Hebel für das positive Ergebnis waren außerdem die hohe Ausgabendisziplin sowie die Kostenarbeit in unserer Marke. Das hat den beeindruckenden Turnaround vorzeitig ermöglicht.“ Darüber hinaus haben deutlich reduzierte Entwicklungskosten zum positiven Ergebnis beigetragen. Sie beliefen sich 2021 auf 602 Millionen Euro (VJ 1.012 Millionen Euro). VWN profitierte hier von stärkeren Synergien mit der Volkswagen Entwicklung in Wolfsburg und von der Übernahme von Plattformlösungen wie MQB und MEB für die aktuellen Nutzfahrzeug-Modelle. 

Digitalisierung schreitet voran, neue Dienste erfolgreich

VWN fächert das Bulli-Spektrum künftig in drei Säulen auf: die Baureihen Multivan, T6.1 und den neuen ID. Buzz. Dazu hat VWN bereits im Juni 2021 eine vollständig neue Generation des Multivan vorgestellt, die mit mehr Fahrkomfort, Premium-Elementen aus dem Pkw-Bereich und Multifunktionalität im Innenraum punktet. Der beliebte T6.1 bleibt zugleich der Spezialist für den gewerblichen Einsatz und vorerst auch die Basis des sehr erfolgreichen Reisemobils California. Mit dem gerade erst präsentierten Lifestyle-Van ID. Buzz und dem urbanen Transporter ID. Buzz Cargo hat VWN jetzt zusätzlich zwei rein elektrische Modelle vorgestellt. Carsten Intra: „Für mich steht das Auto stellvertretend für die Mobilität von morgen. Der ID. Buzz transferiert sieben Jahrzehnte Bulli-Know-how und das Design einer Ikone in die Ära der Elektromobilität.“ Bereits im Sommer 2022 steht eine weitere Produktvorstellung an: Der neue Amarok aus der Kooperation mit Ford wird dann sein Debüt feiern.

Produktangebot erweitert: Neuer Multivan und ID. Buzz, neuer Amarok folgt

Im Werk Hannover laufen die finalen Vorbereitungen für die Serien-produktion des neuen ID. Buzz. Dazu gehört auch die Qualifizierung von mehr als 5.000 Beschäftigten für den Bau von Elektrofahrzeugen. Rund 60 Prozent der Mitarbeitenden haben die Qualifikation absolviert. Die verbleibenden Beschäftigten befinden sich derzeit in Maßnahmen, die bis zum Produktionsstart abgeschlossen sein werden. Parallel dazu sind bereits erste Umbaumaßnamen für künftige voll-elektrische Premiumfahrzeuge der Marken Audi und Bentley gestartet. Dafür wird im Herzen der Fabrik eine neue Produktionshalle aufgebaut. Im Werk Poznań (Polen) starteten trotz der erschwerten Umstände rund um die Halbleiterversorgung die Anläufe des Caddy Maxi und des kompakten Reisemobils Caddy California.

Mit seinem Partner Argo AI hat VWN wichtige Meilensteine auf dem Weg zum autonomen Fahren umgesetzt. Argo AI testet das autonome Fahren mit den ID. Buzz AD-Prototypen seit September in München. Während VWN und Argo AI das autonome Fahrzeug sowie das Self-Driving-System entwickeln, ist MOIA der Partner für einen autonomen Mobilitätsdienst. Die VWN-Tochter verfügt über umfassende Erfahrungen im Bereich Mobilitätsdienstleistungen, dem sogenannten „Mobility as a Service“ (MaaS). Innerhalb kürzester Zeit hat MOIA Europas größten, rein elektrischen Ridepooling-Service mit Fahrern aufgebaut und Millionen von Fahrgästen befördert. Ab 2025 soll MOIA der erste Nutzer des ID. Buzz AD in Hamburg sein.

Vor einem Jahr hat VWN das Start-up Cito als Teil der VWN Aktivitäten im Bereich TaaS (Transport as a Service) vorgestellt. Der Marktstart von Cito erfolgte wie geplant im Sommer 2021. Die Transportlösung für Geschäftskunden konzentriert sich auf den Markt zeitkritischer Transporte. Mittlerweile sind mehr als 200 Partner auf der Plattform registriert, der Umsatz von Cito wächst jeden Monat zweistellig, auch das liegt im Plan. Derzeit bietet Cito Direktfahrten innerhalb Deutschlands und in das europäische Ausland an.