Vom Kei-Car-Pionier zum weltgrößten Hersteller von allradgetriebenen Pkw
Subaru feiert das Platin-Jubiläum: Am 15. Juli 1953 wurde in Japan ein bedeutendes Industriekapitel geschrieben, als sich fünf führende Technologieunternehmen unter dem Dach des neu gegründeten Konzerns Fuji Heavy Industries Ltd. (FHI) zusammenschlossen. Unter ihnen befand sich ein Pionier-Unternehmen der Luftfahrtindustrie mit Wurzeln, die bis ins Jahr 1917 zurückreichen. Vor allem aber gehörte die neue Automobilsparte Subaru dazu, die sich innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten vom Spezialisten für kleine japanische Kei-Cars zum weltgrößten Hersteller von allradgetriebenen Pkw entwickelte. Seit über 40 Jahren ist Subaru auch erfolgreich auf dem deutschen Markt präsent.
Heute trägt das einstige Fuji Heavy Industries Ltd. den Namen Subaru Corporation, was 2017 zum 100. Gründungstag der Luftfahrtsparte erfolgte. Das Automobilgeschäft bildet mittlerweile die tragende Säule des japanischen Industrie- und Mobilitätskonzerns. Der Markenname Subaru (auf Japanisch „sich vereinen“) symbolisiert die Vereinigung der fünf Technologieunternehmen im Konzern FHI im Jahr 1953. Zugleich bezieht sich „Subaru“ im Japanischen auf das leuchtende Sternbild der Plejaden. Während die Plejaden in Deutschland auch als „Siebengestirn“ oder „Sieben Schwestern“ bekannt sind, besteht das Plejaden-Sternbild in Japan aus sechs hellen Sternen – entsprechend den fünf FHI-Gründungsfirmen, ergänzt um den Mutterkonzern FHI. Die sechs Plejaden-Sterne prägen bis heute das Subaru-Logo, das auf Anregung von Kenji Kita, dem ersten Präsidenten von FHI, entstand.
Als Grundstein für eine weltweit anerkannte Marke kann der Subaru 360 angesehen werden, der 1954 als erster Pkw des jungen Automobilherstellers präsentiert wurde. Obwohl es sich um eine Limousine im progressiven Pontondesign handelte und das erste japanische Automobil mit einem innovativen Monocoque war, wurden nur 20 Vorserien-Exemplare gebaut. Das erste Subaru-Serienmodell mit dem Sternen-Logo war daher der Subaru 360, der im Frühjahr 1958 vorgestellt wurde. Dieser winzige Zweitürer mit knuddeligen Formen schrieb japanische Automobilgeschichte als erstes in Volumenfertigung gehendes Familienfahrzeug der damals neuen Kei-Car-Klasse. Diese von der Politik definierte Kategorie umfasste Modelle mit bis zu 360 cm³ Hubraum und maximal drei Meter Länge, die steuerlich privilegiert wurden, um die Motorisierung der Bevölkerung zu fördern. Der Subaru 360, liebevoll als „Marienkäfer“ bekannt, erlangte enorme Popularität und setzte auf effiziente Antriebe, Fahrspaß, herausragende Kundenzufriedenheit und kompromisslose Sicherheit. Er war das erste asiatische Fahrzeug, das Crashtests unterzog, erlangte Respekt bei Motorsporteinsätzen und eroberte sogar die amerikanischen Highways im Export. In der Tat wurde der Subaru 360 als so bedeutender Beitrag zur Industriegeschichte Japans angesehen, dass die Japan Society of Mechanical Engineers (JSME) dieses Kei-Car im Jahr 2016 als „industrielles Kulturgut“ auszeichnete.
Die Marke Subaru erlangte weltweite Strahlkraft, als sie 1971 den Zuschlag für einen Großauftrag für 4×4-Pkw von der Stromversorger Tohoku Electric Supply Company erhielt. Der Energiekonzern verlangte ein wintertaugliches und sicheres Fahrzeug, und Subaru war bestens darauf vorbereitet. Bereits seit 1969 führten die Subaru-Ingenieure erfolgreiche Allrad-Tests mit dem Modell 1000 Station Wagon durch und hatten den Prototypen Subaru 1300 G 4WD vorgestellt. Mit dieser Expertise gewannen sie den Auftrag für den neuen Leone Station Wagon 1400 AWD, der als erstes Automobil aus dem Offroad-Segment den permanenten Allradantrieb in Großserien-Pkw einführte. Das Subaru-Allradmodellprogramm wuchs schnell, und in den 1980er Jahren deckte Subaru nahezu alle Segmente ab und führte den permanenten Allradantrieb als zweites Markenzeichen ein.
Heute verfügen 98 Prozent aller weltweit verkauften Subaru-Fahrzeuge über den permanenten symmetrischen Allradantrieb, der kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Weitere technologische Meilensteine sind die stufenlose Automatik Lineartronic (seit 2010) und das Allrad-Assistenzsystem X-Mode (seit 2014). In Kombination mit dem vorausschauenden Fahrerassistenzsystem Eyesight und einer sicheren Fahrzeugplattform ist der permanente Allradantrieb ein integraler Bestandteil der Subaru Sicherheitsvision 2030, die das Ziel hat, bis zum Ende dieses Jahrzehnts niemanden mehr in einem neuen Subaru töten oder schwer verletzen zu lassen. Alle neuen Subaru-Modelle mit Boxermotor basieren auf der steifen Subaru Global Platform, die auch die Grundlage für die Elektrifizierung bietet. Subaru hat bereits mit dem Mildhybrid-System e-Boxer und dem vollelektrischen SUV Subaru Solterra Schritte in Richtung einer sicheren und nachhaltigen Zukunft gemacht. Das Unternehmen strebt an, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und den CO2-Ausstoß von Neufahrzeugen im Vergleich zu 2010 um mindestens 90 Prozent zu reduzieren.
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