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DAT-Dieselbarometer April 2019: Dritter Monat in Folge mit höheren Diesel-Neuzulassungen als im Vorjahr – Flotten bleiben dem Diesel treu

84 Prozent der Fuhrparkleiter haben ihre Bestellungen von Diesel-Pkw nicht reduziert. 49% der Fuhrparkleiter planen mittelfristig Anschaffung von Pkw mit alternativen Antrieben. Zu diesem Ergebnis kommt die Trendstudie im Rahmen einer DAT-Umfrage unter Fuhrparkleitern
Dieselbarometer April 2019:
84% der Fuhrparkleiter haben Bestellungen von Diesel-Pkw nicht reduziert – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Trendstudie

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH hat für das aktuelle DAT Diesel-Barometer neben den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), eigenen Datenbanken auch die Ergebnisse einer Umfrage bei Fuhrparkleitern ausgewertet. Hier die Zahlen der Trendstudie im Überblick:

 

Diesel-Neuzulassungen weiter über Vorjahr: Im dritten Monat in Folge liegen die Diesel-Neuzulassungen über dem Vorjahr. Im 1. Quartal 2019 wurden 291.092 Diesel-Pkw zugelassen, das sind 2,6% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Diesel-Gebrauchtwagen waren seit Jahresbeginn etwas weniger gefragt als noch im Vorjahr. Insgesamt wechselten 555.032 Diesel-Pkw den Besitzer, das sind 4,7% weniger als im Vorjahreszeitraum.

Acht von zehn Pkw in Fuhrparks fahren mit Diesel: Der Anteil an Diesel-Pkw ist weiter sehr hoch. 84% fahren mit Diesel, 11% davon mit einem Euro-5-Motor. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch bei 58%. Der Halter eines Diesel-Pkw fährt laut DAT-Report 2019 im Schnitt 20.280 Kilometer pro Jahr, der Halter eines Benziners 12.170 Kilometer.

Kaum Besserung bei Einkaufskonditionen für neue Diesel-Pkw: Nur 15% der Fuhrparkleiter sehen in den letzten sechs Monaten eine Verbesserung, gut die Hälfte schätzt die Situation gleichbleibend ein. Gut ein Viertel der Fuhrparkleiter gaben sogar an, dass sich die Einkaufskonditionen für neue Diesel-Pkw verschlechtert hätten. Gründe hierfür können u.a. die Lieferzeiten sein, bei denen es zu Verzögerungen wegen der WLTP-Messungen kam und kommt.

Bestellungen für neue Diesel-Pkw werden nicht reduziert: 84% aller befragten Fuhrparkleiter gab ab, die Bestellungen von Diesel-Pkw generell nicht reduziert zu haben. Bei den dienstwagenberechtigten Mitarbeitern eines Unternehmens, die sich ihren Pkw selbst aussuchen dürfen (sog. User-Chooser) sehen 70% der Fuhrparkleiter ebenfalls keinen Rückgang der Bestellungen.

Knapp die Hälfte der Fuhrparkleiter plant mittelfristig alternative Antriebe in der Pkw-Flotte: 49% der Fuhrparkleiter beabsichtigen, mittelfristig vermehrt alternative Antriebe in die Pkw-Flotte zu nehmen. Darunter fallen Pkw mit Gas-, Elektro-, Hybrid und Wasserstoffantrieb.

Rund die Hälfte der Fuhrparkleiter würde Elektroautos wegen Verbesserung der CO2-Bilanz in Erwägung ziehen: Der Hauptgrund für die Anschaffung von E-Autos im Fuhrpark wären politische und steuerliche Rahmenbedingungen. Dies gaben 61% der Fuhrparkleiter bei der Befragung zu Protokoll. 53% begründet die Anschaffung mit der Verbesserung der CO2-Bilanz. Immerhin 10% der Fuhrparkleiter gaben an, die Anschaffung von E-Autos gar nicht in Erwägung zu ziehen.

Vermehrte Anfragen wegen der „0,5-Prozent-Regelung“: 37% der Fuhrparkleiter bekamen von ihren Dienstwagenberechtigten vermehrt Anfragen zu Pkw mit alternativen Antrieben wegen des vergünstigten Steuersatzes von 0,5% des Bruttolistenpreises. Voraussetzungen sind, dass der Pkw eine rein elektrische Mindestreichweite von 40 km oder einen Ausstoß von max. 50 gr. CO2/km nach WLTP hat. Aus diesen Anfragen resultierten aber nur bei 45% der Fuhrparkleiter auch tatsächliche Bestellungen von Fahrzeugen.

Wertentwicklung von Diesel-Gebrauchtwagen weiter auf niedrigem Niveau stabil: Im März konnten bundesweit und über alle Marken, Modelle und Segmente für dreijährige Diesel-Pkw noch 52,8% des ehemaligen Listenneupreises erzielt werden. Vergleichbare Benziner kamen auf 57,3%.

Standzeiten von Diesel-Gebrauchtwagen bei 100 Tagen: Die Standtage von Diesel-Gebrauchtwagen sind im dritten Monat in Folge je einen Tag gefallen und liegen nun bei 100 Tagen. Vergleichbare Benziner stehen 88 Tage, bevor sie verkauft werden.

 

Fuhrparkverband begrüßt Mobilitätswandel

84 Prozent der Fuhrparkleiter haben ihre Bestellungen von Diesel-Pkw nicht reduziert. 49% der Fuhrparkleiter planen mittelfristig Anschaffung von Pkw mit alternativen Antrieben. Zu diesem Ergebnis kommt die Trendstudie im Rahmen einer DAT-Umfrage unter Fuhrparkleitern.

Statement zum aktuellen DAT-Diesel Barometer von Axel Schäfer, Geschäftsführer Bundesverband Fuhrparkmanagement e. V.: „Das Ergebnis überrascht wenig. Für große Flotten mit Vielfahrern und regelmäßig längeren Fahrtstrecken ist der Diesel nach wie vor die effizienteste Antriebsart. Ein Diesel mit Euro 6d temp ist bei dieser Einsatzart wirtschaftlich und auch aus Umweltgesichtspunkten sinnvoll. In den Flotten sind die Fahrzeuge meist jünger, da sie im Schnitt nur rund 3,5 Jahre gefahren werden. In den großen Firmenflotten sind meist kaum noch Pkw-Modelle der Generation Euro 5 anzutreffen, über 90 Prozent inzwischen bei Euro 6.

Der Fuhrparkverband unterstützt die Bemühungen zu einem Mobilitätswandel. Er befürwortet die Entwicklung zu einer verbesserten und umweltfreundlichen Mobilität. Natürlich müssen wir in Deutschland versuchen die insgesamt gesteckten Klimaziele zu erreichen. Wir glauben, dass die Entscheider in Unternehmen eher bereit sind mehr und mehr auch in alternative Antriebe zu investieren, sobald ein ökologisch und ökonomisch sinnvolles Angebot seitens der Hersteller für die verschiedenen Einsatzarten besteht.“