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Feierlicher Baustart für die Zellfabrik in Salzgitter: Volkswagen startet mit „PowerCo“ ins globale Batteriegeschäft

V.l. Frank Blome, CEO PowerCo, Daniela Cavallo, Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrats Volkswagen AG, Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsen, Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Olaf Scholz, Bundeskanzler, Thomas Schmall, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, Geschäftsbereich Technik und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components, Hans Dieter Pötsch, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG - Bildnachweis: Volkswagen

Zum Auftakt seiner Batterieoffensive hat der Konzern heute in Salzgitter in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz den Grundstein für seine erste eigene Zellfabrik gelegt. Die Verantwortung für das globale Batteriegeschäft trägt ab sofort das neu formierte Unternehmen „PowerCo“. Es wird neben der Zellfertigung Aktivitäten entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette verantworten. Bis 2030 soll die PowerCo gemeinsam mit Partnern mehr als 20 Milliarden Euro in den Aufbau des Geschäftsfelds investieren, über 20 Mrd. Euro Jahresumsatz erwirtschaften und alleine in Europa bis zu 20.000 Menschen beschäftigen.

PowerCo bündelt globale Batterieaktivitäten

In der europäischen Aktiengesellschaft PowerCo bündelt der Volkswagen Konzern seine weltweiten Batterieaktivitäten. Von Salzgitter aus steuert das Unternehmen ab sofort den Aufbau des internationalen Fabrikbetriebs, die Weiterentwicklung der Zelltechnologie, die vertikale Integration der Wertschöpfungskette sowie die Ausstattung der Fabriken mit Maschinen und Anlagen. Perspektivisch sind weitere Produkte wie Großspeichersysteme für das Energienetz geplant. Nach Salzgitter entsteht die nächste Zellfabrik in Valencia, für weitere drei Zellfabriken in Europa werden derzeit Standorte sondiert. Neben Europa prüft die PowerCo zudem auch bereits weitere Gigafabriken in Nordamerika.

Anlässlich der Grundsteinlegung stellte der Konzern erstmals das Konzept der Standardfabrik vor: Salzgitter soll Blaupause für Zellfabriken in ganz Europa sein und neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Innovation setzen. „Was wir mit Fahrzeug-Plattformen wie MQB und MEB millionenfach bewiesen haben, legen wir auch dem Aufbau der Zellwerke zugrunde: Wir standardisieren auf Basis europäischer Normen und skalieren. Das ermöglicht Tempo und Kostenoptimierung bei höchster Qualität“, erklärt PowerCo CEO Frank Blome. Dabei zielt die Vereinheitlichung nicht nur auf Ausrüstung, Gebäude und Infrastruktur, sondern auch auf Produkt, Prozesse und IT. So entstehen Fabriken, die sich schnell auf weitere Produkt- und Produktionsinnovationen umstellen lassen. Jede Fabrik wird zu 100 Prozent mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben und ist auf künftiges Closed-Loop-Recycling ausgelegt.

Volkswagen hat zudem erstmals die 2021 auf dem Power Day angekündigte prismatische Einheitszelle präsentiert. Sie ermöglicht einen flexiblen Einsatz verschiedenster Zellchemien und wird in bis zu 80 Prozent aller Konzernmodelle zum Einsatz kommen. In Salzgitter werden ab 2025 Einheitszellen für das Volumensegment vom Band laufen, die Zellfabrik wird perspektivisch mit einer Jahreskapazität von 40 GWh fertigen – genug für rund 500.000 elektrische Fahrzeuge. Bis 2030 will der Volkswagen Konzern in Europa gemeinsam mit Partnern sechs Zellfabriken mit insgesamt 240 GWh Leistung betreiben. Die neue Einheitszelle soll Synergien nutzen und die Batteriekosten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Die bisherigen Muster zeigen eine vielversprechende technische Performance in Bezug auf Reichweite, Ladezeiten und Sicherheit – Voraussetzungen für einen künftigen Industriestandard.