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Fraunhofer ISI: Kostenanalyse belegt langfristigen Vorteil von Elektroautos gegenüber Verbrennern

VW ID4 beim Laden an einer Ionity-Schnellladesäule - Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Selbst erzeugter Strom bis zu 42 Prozent günstiger als Laden an öffentlichen Ladesäulen
  

Kostenanalyse zeigt: Elektroautos sind langfristig günstiger als Verbrenner, obwohl sie in der Anschaffung zunächst höhere Kosten verursachen. Eine Studie des Fraunhofer ISI hat hierzu die Gesamtkosten unbd Kostenverläufe verschiedener Pkw-Antriebsarten verglichen und festgestellt, dass Elektrofahrzeuge trotz höherer Anschaffungs- und Ladeinfrastrukturkosten langfristig günstiger sind. Insbesondere die geringeren Energiekosten, der Umweltbonus, die Kfz-Steuerbefreiung und die jährliche THG-Quote führen zu einem Kostenvorteil.

Elektrofahrzeuge der Mittelklasse erreichen bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit. Bei ausschließlicher Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur können die Energiekosten um bis zu 42 Prozent höher ausfallen als bei Nutzung selbst erzeugten Stroms. Die Studie berücksichtigt alle über die Haltedauer anfallenden Kosten wie Anschaffungskosten, Ladeinfrastrukturkosten, Wiederverkaufswerte, jährliche Energie- und Kraftstoffkosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Versicherungskosten, Kfz-Steuer und THG-Quote sowie eine jährliche Prämie.

Die künftige Entwicklung von Energiepreisen wurde mit in die Studienanalyse einbezogen und es wurde Annahme getroffern, dass aufgrund steigender CO2-Preise die Kraftstoffkosten von Verbrennungsmotoren steigen, während die Kosten von E-Fahrzeugen wegen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sinken. Die Methodik berücksichtigt bei der Berechnung alle über die Haltedauer anfallenden Kosten wie Anschaffungskosten, Ladeinfrastrukturkosten, Wiederverkaufswerte, jährliche Energie- und Kraftstoffkosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Versicherungskosten, Kfz-Steuer und THG-Quote, eine jährliche Prämie, die E-Auto-Fahrer:innen bei Pkw-Anbietern beantragen können. Zur Berechnung wurden vorrangig Daten aus der Autodatenbank des ADAC herangezogen.

Die Studie zeigt, dass batterieelektrische Pkw langfristig trotz höherer Kosten für Anschaffung und Ladeinfrastruktur einen Kostenvorteil gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotoren haben. Der Kostenvorteil ergibt sich durch geringere Energiekosten, den Umweltbonus, die Kfz-Steuerbefreiung und die jährliche THG-Quote. E-Autos der Mittelklasse erreichen bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit. Im Kleinwagensegment kann es fünf bis acht Jahre dauern, bis E-Fahrzeuge das Kostenniveau von Verbrennern erreicht haben. Die Ladeinfrastruktur hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtkosten eines Elektroautos, insbesondere die Nutzung eigener Lademöglichkeiten in Kombination mit einer eigenen PV-Anlage kann den Kostenvorteil eines Elektroautos gegenüber einem Benziner um bis zu 12.000 Euro über 15 Jahre erhöhen.

Die Studie vergleicht zudem zwei Preisszenarien: hohe Strompreise sowie einen steigenden CO2-Preis. Die Ergebnisse zeigen, dass die Energiepreisentwicklung über den Verlauf zwar eine immer stärkere Rolle spielt, aber durch die geringen Unterschiede der Energiepreise in den ersten Jahren der Haltedauer, der Preisunterschied erst über einen längeren Zeitraum bemerkbar wird. Der Einfluss der Energiepreise fällt aber geringer aus als jener der Ladeinfrastruktur und ob ein Fahrzeug zuhause oder an einer öffentlichen Ladesäule geladen werden kann.