MOTORMOBILES

Das Automagazin im Internet

Nissan Leaf Tekna e+ im Test: Ist der Elektro-Vorreiter nach seinem Mini-Update zum MJ 2022 noch up to date?

Der Nissan Leaf e+ Tekna 2022 mit 62 kWh-Batterie und 217 PS im Test - Bildnachweis: MOTORMOBILES


Kompakter Stromer im Test: Alltagstauglichkeit mit viel Power

Nach zwei Jahren Bauzeit kam der Nissan Leaf Mitte vor 2 Jahren in den Genuss einer umfassenden Aktualisierung in der Version e+. Dies beschert ihm eine um 22 Kilowattstunden größere Batterie sowie 50 Kilowatt mehr Leistung. Alternativ ist der Leaf weiterhin in der Basisversion einer 40-kWh-Batterie und schwächeren E-Motor erhältlich. Geblieben ist es zudem bei der fehlendem Thermomanagment des Akkus. Wir haben den erstarkten Leaf in der Version e+ einem ausführlichen Fahrbericht unterzogen. Die Erstauflage des Nissan Leaf startete seinerzeit vor zehn Jahren im Jahre 2010. Nissan war mit der Vorgänger-Generation einer der Pioniere der batterielektrischen Fahrzeuge (BEV). Der Japaner wurde stetig weiterentwickelt, vor allem seine Batterie. Die zweite Generation startete Anfang 2018. Anfänglich kämpfte die zweite Generation mit dem Tesla Model 3 um den Thron des weltweit meistverkauften EVs. Mittlerweile musste der Leaf sich dem Tesla geschlagen geben. Die größere, leistungsfähigere Batterie sorgt für mehr Reichweite – und spürbar mehr Leistung und versprechen dem BEV von Nissan wieder mehr Schlagkraft zu verleihen. Die Konkurrenten kommen aus Korea (Hyundai, Kia und SsangYong), den USA (Tesla) und auch aus Deutschland mit dem Volkswagen ID.3 und den Töchtern Skoda sowie Seat.

 

Interieur Nissan Leaf e+ Tekna 2022 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 


Interieur


Im Innenraum kommen die Vorzüges eines Stromer und seiner Architektur voll zum Tragen. Der Sitzkomfort im Fond ist herrschaftlich, und die Beinfreiheit ist für ein Fahrzeug der Kompaktklasse als großzügig zu bezeichnen. Selbst die Belegung mit drei Personen auf der Rückbank ist gut möglich. Einzig der Raum für die Füße unter den Vordersitzen ist knapp bemessen. Das Interieur ist klassisch gestaltet und verfügt über viele besondere Details. Hier seien zum Beispiel die blauen Ziernähten am Armaturenbrett und den Velours-Ledersitzen der Tekkna-Ausstattung genannt.  Nissan folgt dem vielfachen Wunsch seiner Kunden und stattet den EV-Pionier nun serienmäßig mit einer in Tiefe und Höhe einstellbaren Teleskoplenksäule aus: Der Fahrer findet dadurch problemlos die perfekte Position hinter dem Lenkrad. Die Sitzverstellung des Fahrersitz läßt sich aufgrund des Akkus nicht sehr tief verstellen. Sitzriesen größer 1,9 Meter können hier schnell an ihre Grenzen kommen.

 

Der Testwagen Nissan Leaf e+ Tekna 2022 glänzt in Dark Grey Metallic – Bildnachweis: MOTORMOBILES



Unterhalb des Bildschirms ist die komplette Steuerung der Klimatisierung und Heizung auf dezidierten Bedientasten gut sortiert. Weiter unten das praktische Ablagefach für das Smartphone inklusive USB-Zugang. Für Getränke gibt es zwei Ablagemulden hinter dem Automatikwahlhebel. An den Türen gibt es zusätzliche Ablagefächer. Bei den Cockpit-Armaturen selbst setzen die Japaner auf den analogen Tachometer, der ergänzt wird von einem hochauflösenden Farbdisplay zur Anzeige von relevanten Daten. Dieses kann über die Steuerelemente auf dem Multifunktionslenkrad bedient werden. über einen kleinen Paddle wird gesteuert, in welche Richtung sich der Leaf bewegen soll, daneben die Eco-Taste und der Schalter für das e-Pedal.

 

Interieur Nissan Leaf e+ Tekna 2022 – Bildnachweis: MOTORMOBILES



Das 8-Zoll-Multimediadisplay, das ebenfalls nicht fehlen darf, kann über den Touchscreen oder eine Sprachsteuerung bedient werden. Hier wurde unter anderem das EV-Telematiksystem integriert, das neben Ladestationen unter anderem Informationen über die Routenplanung, Energieinfos oder ein Eco-Ranking gibt. Für den Sound in unserem Testwagen sorgt eine Anlage von Bose mit sieben Lautsprechern, dessen Subwoofer im Kofferraum untergebracht wird. Das Kofferraumvolumen in Normal-Konfiguration beträgt 390 Liter. Durch Umklappen der geteilten Rücklehne läßt sich das Stauvolumen auf 1.265 Liter erhöhen.

 

Durch Umklappen der geteilten Rücklehne läßt sich das Stauvolumen auf 1.265 Liter erhöhen – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

In der von uns gefahrenen Topausstattung Tekna kommt seit dem Modelljahr 2021 zusätzlich ein intelligenter Innenspiegel zum Einsatz: Eine hochauflösende Heckkamera zeigt auf dem LCD-Monitor, was hinter dem Fahrzeug vor sich geht. Die automatische Dimm-Funktion sorgt dabei für ein klares Bild bei jeder Witterung – ob bei sommerlichem Sonnenschein oder in verregneten Winternächten. Der Fahrer genießt immer eine freie Sicht nach hinten, selbst wenn Fond und Kofferraum belegt sind. Per Knopfdruck lässt sich aber auch wieder der Standard-Modus aktivieren, sodass Kinder und Haustiere auf der Rückbank im Blick bleiben.

 

Der Nissan Leaf e+ Tekna 2022 mit 62 kWh-Batterie und 217 PS im Test – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Nisan hat im Rahmen des neuen Modelljahrs die Funktionen für die Smartphone-App NissanConnect Services erweitert. Nachdem man bislang schon aus der Ferne den Ladeprozess der Hochvoltbatterie überwachen und die Klimaanlage aktivieren konnte, lassen sich nun auch die Türen per Smartphone ver- und entriegeln. Außerdem können Nutzer sogenannte Smart Alerts einrichten: Diese Benachrichtigungen informieren, wenn das Fahrzeug eine vordefinierte Zone verlässt oder eine bestimmte Geschwindigkeit überschreitet.

Mit dem optionalen WiFi-Hotspot sind die Fahrgäste im Leaf bestens vernetzt. Vier Datentarife  sichern einen mobilen Internetzugang ganz nach den persönlichen Bedürfnissen: Hochgeschwindigkeits-Navigation und -Downloads sind ebenso möglich wie Video-Streaming, mit dem der Nachwuchs im Fond auch lange Reisen klaglos absolviert. Dank der verlässlichen Internetverbindung lassen sich über den Browser von Smartphone und Tablet viele weitere Funktionen nutzen.

 

Nasenlader: Der Nissan Leaf e+ Tekna 2022 mit 62 kWh-Batterie an einer Schnelladesäule mit CHAdeMO 100 kW – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Batterie, Antrieb und Laden

Bei kaum veränderten Volumen verfügt der Lithium-Ionen-Akku des Leaf e+ über 55 Prozent mehr Kapazität. Der neue größere – leider weiterhin nur passiv gekühlte – Akkueinheit verfügt über eine Brutto-Speicherkapazität von 62 kWh bzw 59 kWh netto. Die Einheit besteht aus 16 Modulen: vier mit je 27 Zellen, vier mit 21 Zellen und acht mit zwölf Zellen. Eine weiterentwickelte Schweißtechnik ermöglicht ein Packing, dass die Zellen innerhalb der Module enger aneinanderrücken läßt. Durch ihre unterschiedliche Größe drängen sich die Module enger in das Akku-Gehäuse. Da es dennoch 1,5 Zentimeter höher aufbaut, wurde der Unterboden um diesen Wert vertieft, die Karosserie entsprechend angehoben. Mit der auf 62 kWh vergrößerten Kapazität soll der Nissan Leaf e+ nun mit einer Akkuladung 385 statt 285 Kilometer weit schaffen. Was bis vor kurzem für ein E-Auto bisher als enorme Elektro-Reichweite galt, hat sich zwischenzeitlich deutlich relativiert. Ein Hyundai Kona schafft bspw. mit einem 64-kWh-Akku laut Herstellerangaben immerhin 536 Kilometer Reichweite. Die maximale Leistung des permanenterregten Synchronmotor wächst von 110 auf 160 kW bzw. 217 PS. Die stehen nur kurz zur Verfügung, während die maximale Dauerleistung über 30 Minuten wie bei der 40-kW-Version bei 90 kW bleibt, die über 60 Minuten bei 85 kW.

 

Mit kalter Batterie bei Temperaturen um 12 Grad schaffte der Nissan eine Ladeleistung von 72,2 kW  bei einem SoC von 30% – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Reichweiten und Fahrweise lassen sich mit den unterschiedlichen Fahrmodi beeinflussen. In unserem Alltagstest benötigten wir auch dank guten Rekuperierens in der Stadt nur knapp 15 kWh je hundert Kilometer. Wechselt man auf die Autobahn steigt der Energiebedarf auf deutlich über 20 kWh/100km. Und das auch bei einhaltuing der Richtgeschwindigkeit. Die E-Maschine mobilisiert mit 160 kW auch einen kräftigen Anzug mit viel Dampf. Schnell gewöhnt man sich an die gute Einbindung des e-Pedal, um das Maximum an Reichweite herauszuholen. Nur so sind die rund 370 Kilometer mit einer vollen Ladung realistisch. Durch Deaktivierung der Heizung oder im Eco-Modus lassen sich einige Zusatzkilometer erzielen.

 

Der Nissan Leaf e+ Tekna 2022 mit 62 kWh-Batterie und 217 PS im Test – Bildnachweis: MOTORMOBILES



Ein positiver Nebeneffekt der Kapazitätserweiterung ist die Stromstärke. Bei einem Elektroauto ist häufig nicht der Motor der leistungsbegrenzendeFaktor, sondern die Stromstärke, welche die Batterie an den Motor zur Vergügung stellen kann, damit der seine maximale Leistung mobilisieren kann. Wenn der Leaf eine gewisse Schwäche hat, dann liegt die im Bereich der Ladegeschwindigkeit. Wer schnell fahren will, kann das auch – doch das reduziert die Reichweite schnell und die Ladezeit sind nicht immer kurz. An der Fahrzeugfront befinden sich hinter einem großen Deckel zwei Ports: Ein Typ-2-Anschluss und der vor allem bei japanischen Fahrzeugen verbreitete CHAdeMO (Charge de Move). Der Typ 2-Ladeport unterstützt nur eine Ladeleistung bis 6,6 kW, weil er darüber nur einphasig lädt, benötigt er für eine Vollladung fast elf Stunden am Ladenetz – und dies selbst an einer 22-kW-Säule. Über CHAdeMO läßt sich der Leaf im DC- Schnellademodus bis zu einer LAdegeschwindigkeitz von 100 kW laden. CHAdeMO verliert in Deutschland im Gegensatz zu CCS (Combined Charging System) an Bedeutung. Aber an den Autobahnen bundesweit befinden sich inzwischen an den Tank und Rast Stationen auch Schnellladesäulen von EnBW ausgestattet. Die Ladezeiten mit dem CHAdeMO-Anschluss und 50 kW ladeleistung per Gleichsspanung (DC) ist zur Zeit die schnellste Auflademöglichkeit. Wir sind noch bei 40% Restkapazität beim Ladestart und 25 Grad Außentemperatur. Es benötigte eine 40 minütige Ladung bis zur 80%-Ladung des Akkus. Danach lädt der Akku langsamer. Leistungsaufnahme geladen werden. Das sind dann noch einmal gut 20 Minuten. Durch den Ausbau der CCS-Schnelllade-Netzes unter Beteiligung der euopäischen, amerikanischen und nun sogar südkoreanischen Automobilhersteller gerät das CHAdeMO-System in Deutschland zunehmend in eine Nische mit immer kleineren Anteil. Selbst Tesla stattet sein Model 3 in Europa mit dem CCS-System aus und bietet für die älteren Modelle S und X entsprechende Adapter an. Nissan steigt in Europa erst mit dem neuen Ariya auf den europäischen CCS-Standard um. Spannend am CHAdeMO ist aber die V2G-Readiness. Nissan hat den Leaf bereits vorbereitet ihn bzw. seine Batterie bidirektional im Stromnetz des Hauses per „Vehicle to grid“ (kurz V2G) einzubinden. Als dritte Ladeoption liefert Nissan noch ein Ladekabel zum Anschluß an 220-Volt-Haushaltssteckdosen (Ladebrikett) mit. Hier ist eine maximale Ladeleistung von 2,3 kWh möglich.

 

AC-Laden mit Typ 2-Stecker ermöglicht eine Ladelesitung von 6,6 kW – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

 

Fahreigenschaften


Der Leaf fährt sich ausgesprochen angenehm und komfort-orientiert. Wenn es sein muss auch sportlich. Mit gut 340 Newtonmeter Drehmoment sind Fahrdynamik und Überholvorgänge vergleichbaren Verbrennern weit überlegen. Dank fein geregelter Leistungsabgabe ist ein sehr zügiges, aber nicht unkontrolliertes Anfahren möglich. Der Leaf e+ sprintet, wenn nötig, in unter sieben Sekunden auf Tempo 100. Bei Nässe bereitete forsches Beschleunigen bisherProbleme. Die Elektronik der Traktionskontrolle schaffte es dann nicht, die 340 Newtonmeter an Drehmoment feinfühlig herunter zu regeln, es zerrt an den Vorderrädern. Hier hat Nissan die Traktionskontrolle deutlich optimiert. Der Leaf e+ überzeugte während des gesamten Testbetriebs mit einem guten Federungs- und leisen Abrollkomfort.

 

Bodengruppe des Nissan Leaf e+ Tekna – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Bei aktiviertem e-Pedal ohne Bremspedaleinsatz bremst bzw. rekuperiert der Wagen bis zum Stillstand ab. Bremspedaleingriffe sind dann nur noch in Extremsituationen nötig. Der Modus lässt sich über eine Taste vor dem Wählhebel-Knubbel aktivieren und bewirkt, dass die Rekuperationsverzögerung beim Pedal-lupfen so stark angehoben wird, dass sie für 80 bis 90 Prozent aller Fahrsituationen als Bremskraft ausreicht. Alternativ kann man eine verstärkte Rekuperation auch über den Fahrmodus „B“ statt „D“ nutzen. Zum Beschleunigen muss man bei e-Pedal entschlossener das Pedal treten um genügend Gas bzw. Strom zu geben. Wir fuhren nach kurzer Eingewöhnung meist deutlich defensiver und entspannter. Das Assistenzpaket ProPilot im neuen Leaf ist ab der Ausstattungslinie N-Connecta Bestandteil der Serienausstattung. Der adaptive Tempomat hält mittels Radar-Sensor an der Fahrzeugfront den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und übernimmt die Brems- und Beschleunigungsvorgänge bis zum eingestellten maximalen Tempo. Die Aktivierung erfolgt über den blauen Knopf , anschließend wird mit der Set-Taste die Geschwindigkeit eingestellt und das System übernimmt die Geschwindigkeitsregelung.

 

Technische Daten Nissan Leaf e+ Tekna 2022
Hersteller:Nissan
Karosserie:Hatchback
Motor:Elektromotor
Leistung:160 kW (217 PS) bei 4.600-5800 U/min
30-Minuten-Leistung:90 kW (122 PS)
60-Minuten-Leistung:85 kW (116 PS)
max. Drehmoment340 Nm bei 4.000 U/min
GetriebeStufenloses Automatikgetriebe, elektronisch gesteuert
Antrieb:Vorderrad
Batterie:Laminierte Lithium-ionen-Battererie
Batteriespannung:350 V
Batteriekapazität:62 kWh / 288 Batteriemodule
Ladeschnittstelle:AC: Typ 2 bis 6,6 kW; DC: CHAdeMO 50 kW und 100 kW
Bereifung:-215/50 R17
CO2:0 g/km
Effizienzklasse:A+++
Reichweite stadtisch: 528 km (nach WLPT)
Reichweite kombiniert:385 km (nach WLPT)
Stromverbrauch kombiniert:18,5 kWh/100 km (nach WLPT)
Von 0 auf 100:6,9 s
Höchstgeschwindigkeit:157 km/h
Höchstgeschwindigkeit:157 km/h
Wendekreis10,84 Meter
Leergewicht 1.756-1,811 kg
Zuladung:329 - 384 kg
Zulässiges Gesamtgewicht:2.140 kg
Dachlast:Max. 35 kg
Kofferraum385-420 Liter
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.490/1.788/1.545/2.700 mm
Typklassen KH/VK/TK:17/21/18
Wartung:30.000 km/12 Monate
Testwagenfarbe:Dark Grey Metallic
Grundpreis LEAF (ZE1) MY22 mit 150 PS und 39 kWh Batterieab 29.990 Euro
Testwagenpreis Leaf e+ Tekna 160 kW (217 PS) 62 kWh40.648,74 Euro



Preise und Extras

Nissan aktualisierte den Leaf mit einem Mini-Update für das aktuelle Modelljahr. Neben zwei neuen Lackierungen und dem neuen Nissan-Logo an der Front und auf den Nabendeckeln sind dies u.a. neue Felgendesigns in den Größen 16 und 17 Zoll. Die neue Basisausstattung Leaf (ZE1) MY22 ab 29.990 (vor BAFA-Prämie) mit 39 kWh-Batterie verfügt bereits über grundlegende Sicherheitsmerkmale und Unterstützung durch Assistenzsysteme. Zur Ausstattung gehören Klimaanlage, elektrische Fensterheber rundum, elektrisch einstellbare Außenspiegel, ein Audiosystem mit DAB-Radio, Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie Aux-und USB-Anschlüssen (einer vorn, zwei hinten) und Licht- sowie Regensensor. Für Sicherheit sorgen ein Antikollisionssystem mit Fußgängererkennung und Notbremsfunktion, ein Spurhalteassistent mit korrigierendem Bremseingriff, ein Fernlichtassistent, ein Totwinkel-Assistent, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein Tempomat. Der neue Totwinkel-Assistent (IBSI – Intelligent Blind Spot Intervention) erkennt nicht nur Fahrzeuge im toten Winkel, sondern hält den Leaf bei Bedarf auch in der Fahrspur. Und das sogar unabhängig von Ausstattungslinie für alle Leaf mit 40-kWh- und 62-kWh-Akku. Einige Funktionen sind allerdings den höheren Ausstattungsvarianten vorbehalten. Die Ausstatungsversion Leaf e+ Acenta für 32.400 Euro verfügt zusätzlich zu der genannten Ausstattung der Basis-Version ein Lederlenkrad, einen Abstandstempomat, 16-Zoll-Alufelgen und Nebelscheinwerfer.

An Bord unseres Testwagens (Nissan Leaf e+ Tekna Option ab 37.050 bzw 42.050 als 217 PS starker e+ mit 59 kWh-Batterie) befinden sich unter anderem LED-Scheinwerfer, Notbremsassistent, Rundumsichtkamera, Spurhalteassistent sowie Abstandsregeltempomat (ACC). Alle Optionspakte sind in der Tekna-Version serienmäßig, bis auf die autonome Einparkautomatik ProPILOT Park (1.200 Euro) . Insgesamt bekommt man somit ein gut ausgestattetes und solide abgestimmtes Elektroauto, das bei unserem Testwagen abzüglich einer BAFA- und Herstellerprämie durchaus mit einem konventionell angetriebenem Auto mithalten kann. Für diesen Betrag gibt es jedoch ein wirklich rundum vollausgestattetes, absolut alltags- sowie familientaugliches Fahrzeug. Dies gilt insbesondere bei einer langfristigen Betrachtung unter Einbeziehung der Betriebskosten. Das Modelljahr-Update verleiht dem Leaf das nötige Rüstzeug um dem zunehmenden Wettbewerb im Segment vergleichbarer E-Autos begegnen zu können. Hier zeigt sich insbesondere im Bereich des fehlenden Akku-Thermomanagments und der Ladetechnologie, dass der Leaf zwar technisch aktualisiert, sich den jüngeren Wettbewerbern an der einen oder anderen Stelle geschlagen geben muss. Der Kunde erhält dafür umgekehrt ein ausgereiftes Fahrzeug mit viel Platz, Komfort samt überzeugenden Fahreigenschaften zu einerm fairen Preis und Lieferfähigkeit in Anbetracht der sich reduizierenden BAFA-Prämie ab Anfang 2023. Aber auch beim Leaf sollten sich Kunden beeilen, damit er noch dieses Jahr zugelassen werden kann.

 

Fazit: Nissan Leaf e+ Tekna
 

Wir haben für diesen Test den Leaf e+ in der Topausstattung Tekna getestet und sind sehr angetan. Der Leaf in der von uns getesten Variante e+ hat mit größerem Akku und leistungsstärkeren Elektromotor gegenüber dem Vorgängermodell eine kräftige Schippe draufgelegt. Neben dem größeren Akku, verfügt er auch über mehr Power und einer deutlich angehobenen Höchstgeschwindigkeit. Der vergrößerte Akku mit einer Kapazität von 62 kWh brutto respektive einer netto-Kapazität von 59 kWh sorgt endlich für ausreichend Reichweite gemäß WLPT von 385 Kilometern. Was bleibt ist das fehlende Thermomanagement der Akkueinheit. Eine Vorkonditionierung des Akkus ist somit nicht möglich. Seine Alltagstauglichkeit lassen den Leaf e+-Fahrer voll teilhaben am Stadt-, Land- und sogar Autobahnverkehr. Teils längere Strecken sind, dank CHAdeMO-Ladenetz entlang der Autobahn ebenfalls zügig zu bewältigen. Besonders spannend macht den Leaf seine Lieferzeit und ggf rechtzeitige Zulassung noch in diesem Jahr zur Erlangung der BAFA-Prämie in voller Höhe und nur 6 monatiger Mindesthaltedauer. Ab 2023 reduziert sich die Prämie und erhöht sich die Mindesthaltedauer auf 12 Monate. Viele Wettbewerber verzeichnen aktuell Lieferzeiten von größer 10 Monaten.

Nissan Leaf Tekna e+ 2022
« von 2 »