Der neue Eclipse Cross Plug-in Hybrid ist Hybrid, Coupé und SUV in einem
Mitsubishi meint es ernst mit der Elektrifizierung. Dies gilt umsomehr für die beiden angekündigten neuen Modelle, die 2023 in Kooperation mit Renault auf den Markt kommen sollen. Eine gemeinsame Plattformstrategie soll dabei die Kosten ebenso reduzieren, wie eine Abstimmung der Antriebstechnik innerhalb der Allianz. Eine zentrale Rolle kommt hier dem Eclipse Cross zu. Das Kompakt-SUV Mitsubishi Eclipse Cross gibt es nach Abverkauf der Altversion mittelfristig nur noch als Plug-in-Hybrid (PHEV). Mitsubishi zählte 2014 mit dem elektrifizierten Outlander zu den Pionieren des Plug-in-Hybridantriebs. Die Japaner konnten heir wertvolle Erfahrungen sammeln, die sie im Eclipse einbringen.
Der Mitsubishi Eclipse Cross fährt mit einem umfangreichen Facelift vor
Optisch auffällig ist, dass der Mitsubishi Eclipse Cross sich jetzt formal deutlich gefälliger präsentiert. Dies dürfte gerade dem europäischen Geschmack deutlich entgegenkommen. Die Frontpartie präsentiert sich selbstbewusst und noch ein klein wenig bulliger, hat aber dennoch auch an Dynamik zugelegt. Besonders gut gelungen ist das neue Heck , bei dem die scharfen Kanten einem sehr sportlichen in sich geschlossenem Look gewichen sind. Aus dem bisherigen Problembereich hinten ein schöner Heckabschluss geworden. Die durch einen Spoiler geteilte Heckscheibe ist damit Geschichte. Das geglättete Heck setzt auf klassische Heckleuchten in LED und mehr Blech als Glas. Mit neu gestalteter Front und optisch geglättetem Heck wirkt das Kompakt-SUV auf den Betrachter nun deutlich präsenter und größer als das Vorgängermodell. Zudem hat die Gesamtlänge des Fahrzeugs um stolze 14 Zentimeter zugelegt. Der Radstand bleibt unverändert und damit auch das Platzangebot im Interieur nahezu gleich.
Der Eclipse Cross Plug-in Hybrid verfeinert vor allem die Antriebstechnik. Mit all den vielen Vor- und aber auch den wenigen Nachteilen. Beim Eclipse Cross PHEV haben die Japaner das PHEV-Antriebskonzept des Outlander auf ein kleineres Modell adaptiert. Nicht jeder möchte einen knapp 4,70 langen und fast zwei Tonnen schweres SUV fahren. Der Eclipse Cross basiert auf der gleichen Plattform wie der Outlander und teilt sich mit ihm deshalb auch den identischen Radstand sowie den gleichen vorderen Überhang. Kürzer und flacher ist er vor allem hinten. Und auch der Kofferraum gewann nur auf dem Papier ein paar wenige Liter hinzu. Allerdings war auch der Vorgänger trotz der leicht nach hinten absinkenden Dachlinie bereits ausreichend geräumig.
Interieur
Wenig geändert hat sich im Cockpit, das weiterhin auf den klassischen Stil mit aufgesetztem Touchscreen und einer vergleichsweise hohen Zahl an physischen Bedienelementen setzt. Neu gestaltet ist die Mittelkonsole, die nun einen hübsch-futuristischen Gangwahlhebel und einige der speziellen Bedienelemente für den Plug-in-Hybridantrieb beherbergt. Und der ist der eigentliche Star des Autos. Vorn sitzen Fahrer und Beifahrer sehr bequem, mit viel Platz nach oben und zur Seite. Auf der Rückbank geht es etwas enger zu. Der hohe Fahrzeugboden kommt ohne Mitteltunnel aus, auch der Mittelplatz ist also gut nutzbar. Das Kofferraumvolumen beträgt 359 Liter und fällt im Segment der Kompakt-SUV eher druchschnittlich aus. Dafür ist es aber aufgrund des Zuschnitts sehr gut nutzbar. Der Kofferraumboden liegt recht hoch, darunter verstauen sich Zubehör und Werkzeug. Bei Umlegen der Rückbank entsteht ein ebener Ladeboden. Die Bedienung gibt keine großen Rätsel auf. Alle Funktionen ist recht einfach. Das überarbeitete Infotainment (ab der „Plus“-Ausstattung mit TomTom-Navi) punktet mit klarer Gliederung und durch die problemlose und fehlerfreie Smartphone-Integration. Das Navi selbst tut sich bei der POI-Suche allerdings schwerer als nötig.
Antrieb mit der Karaft von drei Motoren
Die Fahrt beginnt im rein elektrischen Modus, sofern Strom in der 13,8 kWh großen Batterie ist. Bis zu 135 km/h kann der Eclipse Cross ohne Zutun des Verbrenners unterwegs sein. Der Mitsubishi Eclipse Cross präsentiert sich als PHEV gereift. Der zuverlässige und leise Antrieb passt gut zum entspannten SUV, besser als der teils müde Benziner mit CVT-Getriebe des Vorgängers. Lässt man es defensiv angehen, sind bis zu 61 Kilometer Reichweite möglich. Kein Fabelwert, sondern eine elektrische Reichweite, die wir in der Praxis knapp erreichen konnten. Die Systemleistung gibt Mitsubishi mit 188 PS an. Durch die beiden Elektromotoren hat man zudem einen elektrischen Allradantrieb, der den Eclipse Cross auch abseits befestigter Straßen gut voranbringen soll. Tritt man kräftig auf das reche Pedal, schaltet sich der Benziner zu. Er übernimmt dann aber die Rolle eines Generators, um die Leistungsabgabe der Batterie zu unterstützen. Der Eclipse Cross ist dann als serieller Hybrid unterwegs, bei dem es keine direkte Verbindung vom Benziner zu den Antriebsrädern gibt. Erst bei höheren Geschwindigkeiten (über 64 km/h) wird in den parallelen Hybridmodus gewechselt, bei dem der Verbrenner und die E-Motoren sich gegenseitig unterstützen.
Dennoch hat man zu jederzeit genug Schubkraft parat, um auch Überholmanöver auf der Landstraße locker absolvieren zu können. Bleibt noch ein wichtiger Punkt zu klären: Wie sparsam ist der Mitsubishi Eclipse Cross wirklich? Die Vielzahl an Betriebsstrategien sorgt für Effizienz in jeder Lebenslage: 1,8 Liter plus 19,3 kWh pro 100 Kilometer gibt Mitsubishi als Normverbrauch an. Die Normangaben von Plug-in-Hybriden sind immer mit Vorsicht zu genießen, weil sie die Realität meist nicht widerspiegeln. Wir hatten nach 200 Kilometern mit vielen Kurzstrecken und Nachladen bei jeder Gelegenheit einen Verbrauch von ungefähr 2,8 Litern, was immer noch ein sehr guter Wert ist. Auch komplett elektrisch ist auf Kurzstrecken möglich. Lädt man die Batterien nicht stetig auf, kommt man schnell auf einen Verbrauch zwischen 6,0 und 7,0 Litern , was ebenfalls ein hervoragender Verbrauchswert ist. Die Bremsenergierückgewinnung (rekuperieren) hilft auch hier beim Spritsparen. Wer das volle Sparpotenzial nutzen möchte – und das ist Sinn und Zweck dieser Technologie – sollte wann immer möglich die Batterien aufladen, nur so ist man maximal sparsam unterwegs. Und es rechnet sich bei den steigenden Spritpreisen. Die bei 165 km/h elektronisch limitierte Höchstgeschwindigkeit ist ausreichend. Mit der Kraft von einem Verbrenner und zwei E-Motoren und vor allem dem stets unmittelbar abrufbaren Drehmoment der E-Motoren beschleunigt der Mitsubishi souverän aus jeder Lebenslage. Zwischensprints auf der Autobahn erledigt der Eclipe Cross erstaunlich dynamisch.
Wer will, kann manuell in die vielen Betriebszustände des Antriebs eingreifen und beeinflussen. Je nach Betriebszustand – rein elektrisch in der Stadt fahren, ohne Stromverbrauch die Autobahn befahren. Wer sich nicht mit Antriebstechnik beschäftigen mag, muss nicht. Er stellt einfach den Fahrhebel auf „D“ und gibt Gas. Dann lässt man die Motorsteuerung alles automatisch machen – das komplexe System regelt sich am Besten selbst, und das absolut irritationsfrei. Wer mehr Spieltrieb hat findet auf der Mittelkonsole übersichtlich verteilt Funktionen mit Fahrprogrammen für verschiedene Untergründe, reinen Elektrobetrieb, für das Laden der Batterie mit dem Motor oder für das Halten des Batteriestands. Das präsentiert sich alles schlicht und verständlich ohne unnötige Spielerei.
Fahreigenschaften
Mit dem PHEV-Antrieb erhält der Japaner nicht nur eine neue Abstimmung, sondern völlig neue Fahrwerks- und Lenkungskomponenten. Das Fahrwerksetting überzeugt. Der Eclipse Cross fährt sich im Alltag enorm entspannt. Die jahrelange Erfahrung von Mitsubishi mit dem Outlander Plug-in Hybrid komt dem Eclipse Cross vollumfänglich zu Gute. Auch wenn die Lenkung nicht die direkteste ist, kann man auch kurvige Straßen mit viel Fahrspaß genießen. Hierfür empfiehlt sich der Tarmac-Modus , der für trockene und kurvenreiche Straßen optimierte Traktion liefern soll.
Technische Daten Mitsubishi Eclipse Cross Plug-In Hybrid | |
---|---|
Hersteller: | Mitsubishi |
Karosserie: | Kompaktes SUV-Coupé mit 5 Sitzplätzen |
Motor: | R4-Benziner |
Getriebe | CVT Automatik |
Antrieb | Allradantrieb (4WD) |
Hubraum: | 2.360 ccm |
Emissionsklasse | Euro 6d-TEMP |
Effizienzklasse: | A+ |
Leistung Verbrenner: | 72 kW (98 PS) bei 4000 U/min |
Drehmoment Verbrenner: | 193 Nm bei 2500 U/min |
Drehmoment E-Motor vorne: | 137 Nm |
Drehmoment E-Motor hinten: | 195 Nm |
Systemleistung: | 138 kW (188 PS) |
Höchstgeschwindigkeit: | 162 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) in s | 10,9 Sekunden |
Elektrische Reichweite: | 61 km |
Ladezeiten (Chademo): | 25 Minuten (Schnell-Ladung) |
Ladezeit Normalaufladung 1 bei 230 V / 10 A, ca. | 6h |
Ladezeit Normalaufladung 1 bei 230 V / 16 A, ca. | 4h |
Stromverbrauch kombiniert (kWh / 100 km): | 19,3 |
Karftsoffverbrauch: (l / 100 km) | 1,8 |
CO2-Ausstoß | 41g/km |
Effizienzklasse: | A+ |
Kraftstoff: | Benzin (mind. ROZ 95 E5 / E10) |
Tankinhalt: | 43 Liter |
Zuladung: | max. 515 kg |
Leergewicht | 1.985 kg |
Bereifung: | 225/55 R 18 |
Wendekreis: | 10,6 m |
Bodenfreiheit: | 191 mm |
Kofferraum | 359 bis (umgeklappt) 1.108 Liter |
Anhängelast – gebremst (bei 12 % Steigung) (kg) | 1.500 kg |
Länge/Breite/Höhe/Radstand | 4.55/1.81/1.69/2.67 m |
Garantie | 5 Jahre bis 100.000 km sowie 8 Jahre Garantie auf die Fahrbatterie bis 160.000 km |
Preise (vor Förderung BAFA) | BASIS 39.890 EUR PLUS 43.190 EUR Intro Edition 45.390 EUR TOP 47.590 EUR |
Testwagenpreis (Version Intro Editionspaket vor Förderung BAFA) | 45.390 Euro zzgl. 4.493,80 Euro für Extras/Zubehör |
Schnellladen nur über Chademo
Das Laden an der Wallbox klappt völlig problemlos. Eine Verbesserung gegenüber dem Outlander PHEV mit Typ1-Anschluss zeigt sich beim Wechselstromtanken (AC). Der Eclipse Cross nutzt den etablierten Typ-2-Stecker. Der Mitsubishi Eclipse Cross ist einer der wenigen PHEVs die mit bis zu 50 kWh an einer geeigneten Schnellladesäule (AC) über einen Chademo-Stecker laden können. Allerdings setzen die Japaner beim Schnellladen auf den in Europa wenig verbreiteten Chademo-Standard. Darüber ist die Batterie per DC in nur 25 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität geladen. Nicht alle Schnellladesäulen halten hierzulande allerdings das in Japan geläufige System vor. In Europa setzt sich zunehmend CCS durch. Für Pendler ist dies aber zweitrangig.. Denn der Akku läßt sich auch über den Typ-2-Stecker in vier bis sechs Stunden, je nach Leistung des Anschlusses aufladen. Notfalls auch über eine leistungsstarke Steckdose.
Bidirektionales Laden
Aspekt des Eclipse Cross ist, dass er das bidirektionale Laden beherrscht: Optional befindet sich eine 230-Volt-Steckdose (abgesichert mit 1,5 kW) im Kofferraum, über die man externe Verbraucher betreiben kann. In diesem Zuge wurde die zweite Steckdose im Fond gegenüber dem Outlander durch einen Zigarettenanzünder-Anschluss ersetzt.
Wallbox: „Wir kümmern uns“ – Versprechen von Mitsubishi
Der Mitsubishi Partner steht beim Umstieg auf Elektromobilität mit einem „Wir-kümmern-uns-Versprechen kompetent zur Seite. Der Händler bietet hierbei über die ausführliche Beratung hinaus auf Wunsch auch die passende Wallbox, das richtige Ladekabel, einen Ladechip, Hilfe bei Förderanträgen und vieles mehr an. Der Einstieg in die Welt der Elektromobilität wird damit extrem einfach.
Preise und Extras
Bei der Ausstattung gewährleistet Mitsubishi schon im Grundmodell für Sicherheit und Komfort. Die Basis-Version umfasst ein Antikollisionssystem und den Spurhalteassistenten. Zudem sind bereits ab Start Annehmlichkeiten wie Sitzheizung, ein kommunikatives Infotainmentsystem, Lederlenkrad, die schlüssellose Smart-Key Schließ- und Startanlage sowie die automatische Notbremse, die Spurhalte- und Fernlichtassistenten sowie eine Fußgängererkennung Bestandteil des Serienumfangs. Abzüglich der Innovationsprämie ist die Basisversion dann bereits ab 30.890 Euro erhältlich. Die vollausgestattete Spitzenvariante kostet 47.590 Euro, bleibt aber dank Bezuschussung dann immer noch unter 40.000 Euro. In der Ausstattungsvarinate “Plus” sind LED-Scheinwerfer, eine elektrische Fahrersitzverstellung, Warmwasser-Standheizung, eine Navigationsanlage sowie eine App zur Fernabfrage wichtiger Fahrzeugdaten wie etwa den Ladezustand des Akkus enthalten.
Die von uns gefahrene Intro Edition bringt außerdem eine Heizung für die Rückbank und das Lenkrad, eine 230-Volt-Steckdose im Kofferraum, die adaptive Tempoautomatik und eine 360-Grad-Umgebungsüberwachung mit. Die Spitzenversion Top beinhaltet dann eine Lederausstattung, Power-Soundanlage und Panorama Glasschiebedach. Dank Umweltbonus und zusätzlichem Hersteller-Zuschuss zahlt der Kunde – nach Abzug der Elektroprämie von 9.000 Euro (Bafa 4.500 Euro plus aufgestockter Anteil von Mitsubishi) für die Basisversion zunächst nur 30.890 Euro für das 188 PS starke Crossover-Coupé.
Fazit: PHEV-Talent mit hoher Alltagstauglichkeit
Der Mitsubishi Eclipse Cross PHEV eine sehr interessante Alternative im Segment der kompakten SUVs mit Plug-in-Hybird. Der Teilzeit-Elektriker mit den Diamanten auf der Motorhaube punktet mit guten Tugenden: Eine in der Praxis gut nutzbare, elektrische Reichweite, viel Platz im Innenraum und ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis. Wo andere Hersteller Verbrenner und E-Motor eher hektisch und lieblos zwangsverkuppelt, bloß um ihren Kunden ein attraktives Steuerspar- und Prämien-Mitnahmemodell bieten zu können, setzt Mitsubishi auf ein vergleichsweise aufwendiges System mit ausgefuchsten Zusammenspiel von Elektro- und Wärmekraft. Aufgrund der immer noch stattfindenden BAFA-Förderung erhält der Kunde viel Auto sowie solide und vor allem ausgereifte und voll alltagstaugliche Technik für sein Geld.
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