Mit Abstand größter Treiber des E-Auto-Markts bleibt China
Der globale Hochlauf der Elektromobilität hält trotz eines rückläufigen BEV-Absatzes in Deutschland an, wie aus dem „Electric Vehicle Sales Review“ von PwC Autofacts und Strategy& hervorgeht. Dieser Bericht analysiert die Neuzulassungszahlen in 20 ausgewählten Märkten weltweit. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete der globale E-Auto-Markt ein Wachstum von 19% im Vergleich zum Vorjahresquartal, während der Gesamtmarkt nur um 4% zulegte. Sowohl batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) als auch Plug-in-Hybride (PHEVs) erreichten im ersten Quartal Rekordwerte bei der Marktdurchdringung, wobei BEVs einen Marktanteil von 12% und PHEVs von 7% erzielten. Während bisher hauptsächlich BEVs das Wachstum angetrieben haben, erleben nun auch PHEVs und Hybride einen Aufschwung.
Entgegen der globalen Trends verzeichnete der deutsche E-Auto-Markt einen deutlichen Rückgang, insbesondere bei den BEV-Neuzulassungen, die im ersten Quartal 2024 um 14% sanken. Im Vergleich dazu waren die BEV-Absätze im ersten Quartal 2023 noch um 13% gestiegen. Das Wachstum von PHEVs und Hybriden verhinderte, dass der gesamte deutsche E-Auto-Markt ins Negative rutschte, wobei PHEVs um 20% und Hybride um 11% zulegten. Während Deutschland mit einem rückläufigen Markt zu kämpfen hat, verzeichnen andere europäische Märkte weiterhin Wachstum. In Frankreich stiegen die BEV-Absätze um 23%, während in Großbritannien 11% mehr BEVs verkauft wurden. Mit über 84.000 verkauften BEVs überholte Großbritannien Deutschland als führenden europäischen Absatzmarkt. In den fünf größten europäischen Absatzmärkten wurden insgesamt mehr Verbrenner als Elektroautos verkauft, hauptsächlich aufgrund des schwachen deutschen Marktes und zurückhaltender BEV-Absätze in Spanien und Italien.
Die europäischen Autobauer stehen vor Herausforderungen, da die Elektromobilität in wichtigen Heimatmärkten stockt und chinesische OEMs aggressiv vorgehen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen europäische Hersteller überzeugende Fahrzeuge anbieten und von verlässlichen Rahmenbedingungen profitieren. China bleibt der wichtigste Treiber der globalen Mobilitätswende und verzeichnet ein starkes Wachstum im E-Auto-Markt, insbesondere bei PHEVs, die viele als Zwischenlösung für den Umstieg auf E-Mobilität betrachten. Das Exportwachstum aus China resultiert aus Überkapazitäten und betrifft nicht nur E-Autos, sondern auch Vorprodukte für die europäische Batteriezellproduktion.
Die EU könnte bereits im nächsten Jahr zum Nettoimporteur von Autoteilen und Batteriezellen werden, da sich das Handelsdefizit bei Lithium-Ionen-Batterien zwischen 2018 und 2023 vervierfacht hat. Dies könnte sich langfristig durch Batterierecycling und engere europäische Wertschöpfungsketten entspannen.
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