HR-V steht auch ohne Hybrid-Antrieb für Hybrid Recreation Vehicle
Mit lächelnder Front hat das sportliche Crossover sich seit 2016 in die Herzen der Europäer. zum Modelljahr 2019 hat Honda den HR-V überarbeitet: Neben optischen Retuschen bekommt das Kompakt-SUV in der neuen Version Sport einen neuen Motor mit 182 PS. Honda positioniert den HR-V Sport in einer sehr spannenden Nische. Wir sind den Softroader mit der durchzugsstarken Maschine gefahren.
Interieur
Honda hat den Hartplastik-Anteil sehr geschickt kaschiert. Das Cockpit präsentiert sich in haptischer Hinsicht als äußerst angenehm und optisch gefällig. Viele Oberflächen der Armaturen sind an den wesentlichen Stellen unterfüttert und unterschäumt, mit schwarzem Stoff oder rotem Teilleder überzogen. Die optisch sehr gelungene rot-schwarze Farbkombination ist in dieser Form dem Sport-Modell vorbehalten. Daneben gehören ein Dreispeichen-Lederlenkrad und Alu-Pedalerie mit Grip-Noppen zum Serienumfang. Eigene Sport-Sitze gibt es nicht. Die mit Stoff und Leder bezogenen Sitze sind im unteren Bereich ausreichend tailliert, bieten angenehme Stützung im Lendenbereich. Im oberen Teil wünscht man sich mehr Seitenhalt.
Die Sportsitze ermöglichen eine angenehmeund aufrechte Sitzposition mit gutem seitenhalt sowie guten Platzverhältnissen. Auch groß gewachsene Menschen finden adäquate Platzverhältnisse hinter dem höhen- und längsverstellbaren Lenkrad. Ohne Panorama-Dach verfügt unser Testwagen auf allen Plätzen über genügend Kopffreiheit. Die Kniefreiheit auf der Rückbank ist ebenfalls ordentlich. Die serienmäßigen und äußerst cleveren „Magic Seats“ lassen sich auch von der Sitzfläche her hochklappen, um besonders hohe Gegenstände im Fond transportieren zu können. Was aussieht wie ein unbesetzter Kino-Stuhl, ermöglicht eine Ladehöhe von 1.240 Metern direkt hinter den Vordersitzen. Weiterhin lassen sich Rückbank und Beifahrersitz in der Basisversion komplett umklappen, so dass eine 1,85 Meter lange Ladefläche von hinten bis vorne entsteht. Dabei senkt sich die Sitzfläche auch etwas nach unten, damit die Ladefläche auch eben ist. Die Ladekante liegt (gerade für ein SUV) ziemlich tief, und beim Umklappen wir die Ladefläche fast perfekt eben. Dies ist ein erstaunliches Ladetalent für ein SUV, das auf der Kleinwagen-Plattform des Honda Jazz basiert.
Die Raumökonomie und Platzausnutzung ist Honda extrem gut gelungen. Auf Kleinwagenbasis bietet dieser Softroader ein erstklassiges Platzangebot bei einzigartiger Variabilität. Das setzt auch so im geräumigen Kofferraum fort. Das Kofferraumvolumen beträgt 430 bis 1.470 Liter.
Während sich die Einstiegsvariante des HR-V mit einem fünf Zoll-Display begnügen muss, kommt beim HR-V Sport ab Werk die sieben Zoll große Variante mit Navigations-Funktion zum Einsatz. Der Infotainment-Monitor befindet sich gut positioniert in der Mitte des Armaturenbrett und punktet mit einem brillanten Bild. Die Menüführung ist klar, die Kopplung mit dem Smartphone klappt schnell. Im Bereich der Handy-Ablage bietet der HR-V sämtliche erdenkliche Anschlüsse zwischen 12 Volt-Ausgang und HDMI-Port.
Die Bedienung erfolgt zum Teil über am Multifunktionslenkrad (serienmäßig beim Sport) positionierten Tasten. Die Garmin-Navigation (Serie beim Sport) überzeugt mit guter Ergonomie und performantem Bedienkomfort. Die Schilder der Verkehrszeichenerkennung werden im Cockpit nur monochrome dargestellt und liefern eine gute Erkennungsrate. Weniger gut gefallen hat uns die nicht mehr zeitgemäße DAB-Radio-Bedienung sowie die fehlende Konnektivität zur Spiegelung des Smartphone via Apple CarPlay und Android-Auto.
Antrieb
Vor zwei Jahren debütierte mit dem Facelfift zum Modelljahr 2019 die Version Sport des HR-V. Gestrichen wurden in dem Zuge auch alle Selbstzünder. Honda setzt nur noch auf Benziner. Der Sport ist die bisher potenteste Version des HR-V. Den Antrieb übernimmt beim HR-V Sport ein aufgeladener 1,5-Liter-Vierzylinder in Reihenanordnung. Dieser mobilisiert 182 PS bei 5.500 Umdrehungen. Dies sind immerhin mehr als 50 PS zusätzlich gegenüber dem normal atmenden Benziner mit gleichem Hubraum. Der Turbomotor stemmt ein maximales Drehmoment von 240 Newtonmetern auf die Kurbelwelle. Dies liegt immerhin konstant zwischen 1.700 bis 5.500 Umdrehungen an. Hybrid-Antrieb bietet Honda erst beim größeren Mittelklasse-SUV CR-V. Die Varianten Comfort, Elegance und Executive kommen ohne den sportlichen Anspruch und ausschließlich mit dem 130 PS starken 1,5-Liter-Sauger.
Wir fuhren den HR-V Sport mit Handschalter. Diese klassische Schaltweise ist sportlich und durchaus eine Empfehlung. Die optionale CVT-Automatik (1.300 Euro) mit variabler Übersetzung ohne Gänge sind bauartbedingt immer etwas gewöhnungsbedürftig. Die manuelle Schaltung gefällt durch einen kleinen Schalthebel der in Tradition des S2000 Roadster steht. Die knackige Schaltung in kühler Edelstahl-Ausführung macht das „Einteilen des Drehmoments“ zu einer wahren Freude. Bis ungefähr 4.000 Touren verhält sich der 1,5 V-Tec-Turbo relativ leise und halbwegs sparsam. Diesen Fahrstil belohnt die Tacho-Umrahmung mit einer grünen Anzeige. Zügelt man seine fahrdynamischen Ambitionen, zeigt sich der Softroader durchaus genügsam. Defensiv unterwegs sind auch Verbräuche von knapp 5,5 Litern auf 100 Kilometern möglich. Über alles – mit einer Autobahnquote von 50% – verzeichneten wir einen Testverbrauch von 6,9 Litern. Absolut okay in Anbetracht der abgerufenen Fahrleistung.
Narrensichere Fahreigenschaften
Die mit variabler Übersetzung arbeitende Lenkung unterstreicht ebenso wie die recht straffe Fahrwerksabstimmung die dynamische Ausrichtung des Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo. Diese fällt nicht nur besonders umfangreich aus, sondern umfasst auch eine sportliche Feder-Dämpfer-Abstimmung. Honda liefert hier eine stimmige Federn- und Dämpfer-Abstimmung. An der Vorderachse McPherson-Federbeine und an der Hinterachse eine Verbundlenkerachse. Zusammen mit der effektiven Geräuschdämmung verleiht ihm diese Attribute ein echtes Langstrecken-Talent. Da der HR-V über keine Geländeuntersetzung verfügt, sind die Offroad-Eigenschaften begrenzt.
Technische Daten Honda HR-V Sport 134 kW - 6-gang Schaltgetriebe | |
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Hersteller: | Honda |
Karosserie: | Kleinwagen SUV 5-türer |
Motor: | 1,5i VTEC Turbo - Vierzylinder Reihenmotor mit Turbo-Aufladung, 16V |
Start/Stopp-System | Ja |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe |
Antrieb | Frontantrieb |
Hubraum: | 1.498 ccm |
Emissionsklasse | Euro 6D |
Leistung: | 182 PS / 134kW bei 5.500 U/min |
Drehmoment: | 240 Nm bei 1.900-5.000 U/min; |
Höchstgeschwindigkeit: | 215 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) in s | 7,8 Sekunden |
Kombinierter Normverbrauch (ECE) | 5.9 Liter /100 km |
CO2-Ausstoß | 151 g/km |
Effizienzklasse | C |
Kraftstoff: | Super Bleifrei E10 (95 ROZ) |
Tankinhalt | 50 Liter |
Leergewicht | 1.413kg |
Kofferraum | 431 bis zu max. 1.473 Litern |
Zuladung | 377 kg |
Wendekreis: | 11.8 Meter |
Zul. Gersamtgewicht | 1.790 kg |
Anhängelast (gebremst/ungebremst): | 1.400/700 kg |
Länge/Breite/Höhe/Radstand | 4.346/1.790/1.605/2.610 mm |
Testwagenpreis ab mindestens | 31.622 Euro (19% MwSt) |
Testwagenpreis inkl. Sonderausstattung | 42.812 Euro (19% MwSt) |
Extras und Preis
Die Basisausstattung des HR-V beinhaltet ein Tagfahrlicht in LED-Technik, einen Tempomat, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, eine Sitzheizung vorne und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Der Listenpreis für den Honda HR-V beginnt ab 21.990 (19% MwSt).
Der von uns getestete HR-V Sport startet bei 31.622 Euro, mit CVT-Automatik beginnen die Preise bei 32.889 Euro. In der Version Sport fährt der potenteste HR-V bereits gut ausgestattet vor. So sind sämtliche genannten Assistenten, LED-Licht, 18-Zoll-Alufelgen und die sportlicheren Stoßdämpfer Bestandteil der gehobenen Ausstattung. Im Interieur befinden sich ab Werk die variable zweite Sitzreihe, Sportpedallerie, rot-schwarzer Stoff-Leder-Kombination und Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer. Außerdem verbaut Honda in jedem HR-V Sport das große – aber nicht mehr ganz zeitgemäße – Infotainment-System und eine Zwei-Zonen Klima. Des Weiteren lässt sich der Preis über die abnehmbare Anhängerkupplung (840 Euro) und die Wahl eines anderen Lackes als „Milano Red“ hochtreiben. Unser Testwagen in der Sonderlackierung Platinum Gray metallic (680 Euro) steht in der Liste mit 42.812 Euro – und dürfte sich allenfalls über ein Panorama-Dach oder Anhängerkupplung steigern lassen.
Fazit: Weniger sportlich als bezahlbar und praktisch
Der Honda HR-V ist völlig zurecht eine beliebte Wahl im Segment der kleinen SUVs. Der Honda HR-V ist nicht neu, und fährt bereits in der zweiten Hälfte seines Lebenszyklus. Trotzdem: Der HR-V erscheint uns im Marktumfeld als eine gute Wahl. und wird mit seinen City-tauglichen Abmessungen zum Softroader im Trainingsanzug. Der Honda HR-V Sport liefert bezahlbare Dynamik – bei gleichzeitig überzeugender Variabilität. Als Honda HR-V Sport präsentiert er sich äußerlich wie innerlich mit mehr Sportlichkeit. Diese Kombination für den HR-V hat uns überzeugt und viel Spass bereitet. Punkten kann der Wagen zudem mit einer tollen Optik und erstklassigen Verarbeitung. In Bezug auf seine Fahrleistungen löst er sein optisches Versprechen nicht vollumfänglich ein. Liefert aber dafür viel Praktikabilität und punktet mit Innenstadt-tauglichen Abmessungen.
Schön und gut aber wo sind denn noch Honda Händler?
Immer mehr verlassen die Marke oder steigen auf Seat etc. um.
Wenn man in Deutschland einen Händler sucht muß man teilweise sehr weit fahren und gar nicht aus zu denken wenn der Händler des Vertrauens dann die Marke wechselt schon steht man als Kunden im Regen.
Honda verliert immer mehr Marktanteil was für den Gebrauchten schwierig werden könnte.