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VW stellt seine Konzernstrategie bis 2030 vor: Wie sich VW fürs E-Zeitalter rüstet

Bildnachweis: Volkswagen



VW-Konzern verschreibt sich radikale „Transformation“

Volkswagen forciert den Umbau des Konzerns und plant bis 2025 rund 73 Milliarden Euro in Zukunftstechnologien zu investieren. Bis 2030 soll jedes zweite Fahrzeug aus dem Konzern ein Elektroauto sein. die Wolfsburger beabsichtigen sich zu einem softwaregetriebenen Mobilitätsunternehmen umzubauen.

„Wir haben uns das strategische Ziel gesetzt, Weltmarktführer für Elektrofahrzeuge zu werden – und wir sind auf einem guten Weg“ –  VW-Konzernchef Herbert Diess bei der Vorstellung der Konzernstrategie „New Auto“ bis 2030.  Ziel sei es, dass der Konzern auch mit Software-Updates und Zusatzdiensten Einnahmequellen erschliessen soll und hierzu auf weitere auf Partnerschaften setzt.

Der Konzern will im Vergleich zu 2018 seinen CO2-Fußabdruck pro Auto über den gesamten Lebenszyklus bis 2030 um 30 Prozent reduzieren. Diese Vorgabe sei „im Einklang mit dem Pariser Abkommen“, also den internationalen Klimazielen, hieß es vom Konzern. Zudem soll der Anteil der Verkäufe von E-Autos im gleichen Zeitraum um 50 Prozent steigen. VW will weltweiter Marktführer bei der E-Mobilität werden und vor allem gegenüber dem US-Wettbewerber Tesla aufholen. Bis 2040 sollen nahezu 100 Prozent des Neuwagenabsatz aus dem VW-Konzern in den Hauptmärkten emissionsfrei sein. Spätestens im Jahr 2050 will der Konzern dann vollständig nachhaltig und klimaneutral aufgestellt sein.

Die Prioritäten verschieben sich da Technologie, Geschwindigkeit und Skalierung einem enormen Bedeutungszuwachs erfahren werden und eine deutlich zentralere Rolle spielen als heute. Das margenstarke Geschäft mit Verbrennungsmotoren soll die Umstellung auf E-Mobilität finanzieren und beschleunigen, wobei die Margen von Elektroautos durch niedrigere Batterie-, Produktionskosten und steigende Stückzahlen verbessert werden sollen. VW kündigte zudem an, seine in Salzgitter geplante Zellfertigung gemeinsam mit dem chinesischen Partner Gotion High-Tech aufzubauen. Produktionsstart soll im Jahr 2025 sein. VW hatte sich im Mai 2020 an dem chinesischen Batteriehersteller beteiligt. In Europa wird der VW-Konzern gemeinsam mit Partnern sechs Gigafabriken mit einer Produktionskapazität von insgesamt 240 Gigawattstunden bis 2030 errichten, um seinen Batteriebedarf gewährleisten zu können. Im Rahmen des Projekts „Future: Fast Forward“ strebt der Volkswagen Konzern an, eine Batteriezellenfabrik in Spanien zu bauen. Nach Schweden und Deutschland könnte Spanien damit der dritte Standort für eine von sechs Gigafabriken in Europa werden. Zudem könnte die geplante Small-BEV-Familie in Spanien produziert werden. Der Small-BEV-Familie wird eine Schlüsselrolle bei der Demokratisierung der Elektromobilität in Europa zukommen, da sie klimaneutrale E-Mobilität für mehr Kunden zugänglich machen wird.

 

Wayne Griffiths, Vorstandsvorsitzender der Seat S.A. und Ceo von Cupra: Volkswagen und Seat forcieren E-Mobility-Hub in Spanien – Bildnachweis: Seat / Volkswagen

 

Der Volkswagen Konzern plant, Spanien zu einer strategischen Säule seines Elektrifizierungsplans zu machen. Beim heutigen New Auto Strategy Day gab das Unternehmen seine Roadmap bis 2030 bekannt: VW möchte mit der spanischen Regierung zusammenarbeiten, um das Land in einen führenden E-Mobility-Hub zu transformieren. Außerdem werden sich beide Unternehmen für die Teilnahme am Strategischen Projekt zur Erholung und wirtschaftlichen Transformation (PERTE) bewerben.

 

Software öffnet die Tür zu neuen Business-Modellen – IT-Talente gesucht
 

Auf mehreren Gebieten plant VW weitere Schritte zur Erhöhung der Wertschöpfungstiefe um seine Abhängigkeit gegenüber strategischen Zulieferern zu reduzieren. Durch eigene Software und Zellfertigung für Autobatterien. Produkte sollen dann zum Teil wiederum anderen Konzernen angeboten werden. Digitalisierung und Automatisierung erfordern IT-Talente im Automobilbereich. Das betrifft nahezu alle Bereiche, darunter Produktion und Logistik, Fahrzeuge und Mobilitätsdienste, aber auch Recruiting und andere Einsatzgebiete.
Die Herausforderung bei Software-Entwicklung liegt nicht nur in den Produkten und Technologien, sondern auch in ethischen und gesellschaftlichen Fragen, etwa: Wie können wir eigenverantwortlich handeln und gesellschaftlichen Mehrwert generieren?
Bei der IT-Entwicklung spielen Offenheit und kollaboratives Lernen eine wichtige Rolle; gleichzeitig verändert sich das Arbeitsumfeld in Richtung New Work und der Integration verschiedener Disziplinen und Meinungen für innovative Lösungen.