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Citroen C3 Pure Shine 110 – Praktischer Kleinwagen in Bicolor

Im Test ein kobaltblauer Kleinwagen mit weißem Dach und schwarzen Plastikluftpolstern an den Türen - Bildnachweis: MOTORMOBILES

Französische Verführung

Seit Januar überrascht uns mit dem C3 ein neuer Kleinwagen von Citroen mit viel Lifestyle. Den Franzosen scheint hier ein großer Wurf gelungen. Im dirketen Vergleich zum zurückhaltenden Vorgänger ist dern neue C3 optisch eine kleine Designrevolution. Der kleine Franzose sticht aus der Kleinwagenklasse  deutlich hervor.  Gegenüber dem Vorgänger hat der neue C3 aber nicht nur äußerlich einen gewaltigen Sprung gemacht. Wir haben überprüft, ob Alltags- und Fahreigenschaften mit der erfischenn feschen Optik Schritt halten. Gefahren haben wir Citroens neuen Luftgepolsterten mit der Benziner Topmotorisierung. Ein Highlight ist seine Onboard-Kamera. Dazu später mehr.

Generation drei

Der neue vier Meter lange C3 lehnt sich stilistisch an seinen erfolgreichen gößeren Bruder den C4 Cactus inklusive der Airbumps an. Die Luftpolster sollen die Türen vor leichten Parkremplern schützen.  Wer möchte, kann auf die Schutzkissen an der Karosserie verzichten. In der Stadt stellen dieser aber zweifellos einen großen Vorteil dar. Ebenfalls mit im Angebot sind eine Bi-Color-Lackierung sowie gesplittete Scheinwerfereinheiten. Wie beim Cactus in drei Ebenen angeordnet präsentieren sich auch beim C3 nun die Beleuchtungselemente. Oben angeordnet befinden sich schmale LED-Tagfahrlichter, darunter Scheinwerfer in der Mitte und Nebelleuchten unten. Die Gestaltung der Frontschürze, mit verchromten Leisten vom Markenlogo zu den Tagfahrleuchten, läßt den C3 vorn höher und breiter erscheinen. Den bulligen Auftritt unterstreichen große Leichtmetallräder in 17-Zoll. Die schwarze B-Säulen suggeriert optisch eine durchgehende Fensterfläche. Auf Wunsch – wie bei unserem Testwagen –  lackiert Citroen das Dach andersfarbig. All die Massnahmen sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Endgültig zum potenziellen Hingucker wird der Fünftürer aber durch das umfangreiche Individualisierungsprogramm. Das Heck prägen nun moderen LED-Rückleuchten. Insgesamt wirkt der neue C3 zwar kantiger – aber auch deutlich gereifter und robuster und mit Bicolor-Lackierung auch deutlich frecher.

Citroen C3 Pure Shine 110
Citroen C3 Pure Shine 110
Die Neuauflage des C3 gehört sicherlich zu den farben- und lebensfrohen Fahrzeugen im Kleinwagensegment. Der bunt-freche Lifestyle-Flitzer aus Frankreich punktet mit Lebensfreude und widerlegt im Test trotz verzeihlicher kleiner Schwächen eindrucksvoll soetwas wie eine Basis-Mobilitätslösung zu sein - Bildnachweis: MOTORMOBILES
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Das mutige Design darf der neue Kleinwagen sicherlich auf seiner Habenseite verbuchen. Sowohl als fescher Stadtflitzer mit Zweifarblackierung und bunten Applikationen als auch in monochromatischer Uni-Lackierung kann der c3 sich sehen lassen. Für Citroen war dies insofern ein mutiger Schritt, da der bisherige C3 auch in Deutschland zu den beliebtesten Citroen zählt. In Europa ist sogar jeder fünfte Neuwagen ein C3. Spannend dürfte zu beobachten sein inwieweit es dem Kleinwagen gelingt neue vor allem junge Käuferschichten zu erschließen, ohne dass sich bisherige C3-Anhänger verschreckt abwenden.

Den Erfolg des höchst unkonventionellen C4 Cactus galt es zu übertragen. Was beim C4 Cactus so erfolgreich klappte, soll es nun auch im Segment darunter – in der Viermeter-Kleinwagenklasse – richten: Airbumps, bequeme Sessel im Innenraum und ein optischer Auftritt, der sich bewusst vom Rest der Klasse differenziert. Diese bewußte Unkonventionalität  war ja auch schonmal traditionsstiftende Identität der Marke Citroen. Endlich traut sich die Marke wieder soetwas zu machen.

Innenraum

Die Entwickler legten auch im Innenraum andere Maßstäbe an, angefangen bei den guten Platzverhältnissen (vorne wie hinten) über das anders gestaltete Mobiliar (breite, weiche Sitze). Die schlichte Eleganz wird auch durch den hohen Hartplastik-Anteil beeinträchtigt. Das nahezu waagerecht verlaufende Cockpit schmücken farbenfrohe Verzierungen in Kombination mit stoffähnlichen Materialien wie aber auch Textilleder. Das Cockpit selbst bietet ansonsten wenige Überraschungen. Es gibt sich angenehm nüchtern und solide verarbeitet. Ausladende Zuziehschnallen in den Türen sollen den expressiven Look des Exterieur auch nach innen tragen. Aber der C3 ist nicht nur verspielt, sondern recht praktisch und bietet ein reichhaltiges Sortiment an Ablagemöglichkeiten.

Citroen hat beim C3 vieles anders gelöst als die Wettbewerber – aber nicht zwingend auch automatisch besser. Im Bereich funktionale Ergonomie lassen sich dem C3 nur durchschnittliche Qualitäten attestieren. Im Fond ist die Beinfreiheit zwar etwas größer geworden, dafür fällt aber die Beinauflage kürzer. Auch lassen sich die Fondfenster nur bis zur Hälfte öffnen. Der Kofferraum fasst zwar mit 300 Liter Gepäck mehr als die meisten seiner Wettbewerber. Dafür ist aber Kofferraumzugang mit seiner hohen und breiten Ladekante nicht optimal gelöst. Mit den zu 2/3 und 1/3 umklappbaren Rücksitzen ist der neue C3 auch größeren Transportaufgaben durchaus gewachsen.

Ganz besonders wichtig ist das Thema Konnektivität. Hier trägt Citroen dem Thema zeitgemäß über Apple CarPlay und Mirrorcast sowie diversen Mehrwertdiensten Rechnung. Citroen stellt bei der Entwicklung die Bedürfnisse junger und modern ausgerichtete Käufer in den Fokus. Zu haben sind für den neuen C3 auch eine ganze Reihe von Infotainment-Extras. Die Navigation bietet vernetzte Dienste in Echtzeit wie die Suche nach Tankstellen, Treibstoffpreisen oder Parkhäusern und zeigt auf Wunsch auch den Wetterbericht an.  Die Sprachsteuerung für Navi, Telefon und Multimedia erweist sich im Test als praxistauglich.

ConnectedCAM

Weltpremiere feiert ein Feature, das sich ConnectedCAM nennt, eine Weitwinkelkamera, die hinter dem Innenspiegel sitzt und mit der während der Fahrt Fotos und Videos gemacht werden können. Diese lassen sich dann über soziale Netzwerke versenden. wofür das Auto allerdings stehen muss. Die Inboard-Kamera hat aber noch einen zweiten Nutzen. Im Falle eines Aufpralls wird die Aufnahmefunktion automatisch aktiviert. Sie speichert dann ein Video von 90 Sekunden (30 Sekunden vorher/ eine Minute nachher). In wie weit so etwas später einmal vor Gericht anerkannt wird, bleibt abzuwarten.

Der Spurhalte-Assistent und die Verkehrszeichenerkennung werden übrigens serienmäßig verbaut. Die für diese beiden „Dienstleistung“ verantwortliche Kamera im Innenspiegel kann – für 300 Euro Aufpreis in der Topausstattung „Shine“ – als „ConnectedCAM“ zudem Full-HD-Videos aufnehmen. Das Handy kann ebenfalls mit dem neuen Multimedia-System gekoppelt werden (via Mirror Link und Apple Carplay). Das fährt wie das Audio-System jedoch erst ab der zweiten Ausstattung „Feel“ bzw. gegen Aufpreis mit.

110 PS Top-Benziner optional auch mit Automatik

Fünf Antriebe, drei Benzinern und zwei Diesel, stehen zur Wahl.  Auf der Seite der Benziner ist der PureTech 68 neu hinzugekommen. Ein Motor mit dieser Bezeichnung war zwar schon beim Vorgängermodell im Programm. Allerdings hatte dieser Dreizylinder-Sauger nur 999 cm³ Hubraum. Beim neuen PureTech 68 kommen die drei Zylinder auf ein Brennraumvolumen von 1.199 cm³: gleich viel wie der zweite, technisch idente Sauger im Sortiment, der unverändert gebliebene PureTech 82.
Der kräftigere Turbobenziner mit 110 PS hinterlässt einen munteren Eindruck, bietet flotte Fahrleistungen und bleibt unaufdringlich leise. Wir fuhren den C3 mit dem gut schaltenden 5-Gang-Handschalter. Der im Testwagen montierte 1,2-Liter-Dreizylindermotor mit 110 PS schlägt sich in der Stadt sehr gut. Das maximale Drehmoment beträgt 106 Nm. Der Dreizylinder beschleunigt den rund 1.165 Kilo schweren C3 in rund 10,9 Sekunden auf hundert Stundenkilometer. Eine weitere Beschleunigung endet auf Wunsch erst bei 188 km/h. Der kombinierte Verbrauch beträgt 4,6 Liter Superbenzin je hundert gefahren Kilomter (103g CO2) ); Wir fuhren den Wagen mit einem kombinierten Verbrauch von 5,7 Litern. Einziges Manko: Den Top-Benziner gibt es nur als höchste Ausstattungsstufe Shine, die mit dem 110 PS Turbobenziner erst zu Preisen ab 18.990,- Euro startet. Optional ist der PureTech 110 gegen Aufpreis auch mit einer Wandler-Automatik erhältlich.

Mehr Ehrlichkeit

Citroen war einer der ersten Hersteller der neue Wege bei den Verbrauchsangaben beschreitet. Zwar fordert der Gesetzgeber bald die generelle Angabe von realitätsnahen Verbräuchen nach WLPT -aber noch macht dies Citroen freiwillig. Zwar geben die Franzosen in ihrer Preisliste ebenfalls die Verbrauchswerte nach der aktuellen EU-Norm (gem. NEFZ) an. Diese dienen aber lediglich der Vergleichbarkeit mit Modellen von wettebwerbern und spiegeln oftmals nicht die Realität wider. Deshalb führen die Franzosen seit geraumer Zeit freiwillig auch eigene Messungen unter Alltagsbedingungen durch und veröffentlichen diese. Beim gefahrenen 110-PS-Benziner liegt dieser Wert (anstelle von 4,6 Litern laut NEFZ-Norm) bei xxx Litern. Diese Verbrauchsangabe ist sehr nah an unserem kombinierten Testverbrauch von 5,3  Litern.

Technische Daten C3 PureTech 110 Stop&Start Shine
Hersteller:Citroen
Karosserie:Kleinwagen
Motor:Dreizylinder Turbo
Getriebe5-Gang Handschalter, Start-Stopp
Hubraum:1.199 ccm
EmissionsklasseEuro 5
Leistung:81 kW / 110 PS bei 5.750 Umdrehungen pro Minute
Drehmoment:205 Nm bei 1.500 Umdrehungen pro Minute
Von 0 auf 10010,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit:188 km/h
Verbrauch (ECE)4,6 Liter
CO2-Ausstoß 103 g/km
Effizienzklasseab 18.090,- Euro
Kraftstoff:Superbenzin 95 Oktan
Leergewicht 1.165 kg
Kofferraum300 Liter
Zuladung448 – 550 kg
Tankvolumen45 Liter
Länge/Breite/Höhe/Radstand 3.996/1.829/1.474/2.539 mm
Testwagengrundpreis Fünftürer ab:ab 18.090,- Euro

Fahreigenschaften

Seinen neuen C3 hat Citroen deutlich komfort-orientiert abgestimmt. Gelungen ist das mit Hilfe verbesserter Dämpfer, einer steiferen Karosserie.  Mit dem Fahrwerkssetup federt der C3 elegant ab und gibt nicht gleich jede Unebenheit an die Insassen weiter. Die Wankneigung als ein  Nachteil dieser Abstimmung soll nicht verschweigen werden. In schnell gefahrene Kurven wäre etwas mehr Rückmeldung vom Fahrwerk wünschenswert. An eine kleinwagentypische Grenze gelangt das C3-Konzept auf der Autobahn. Dort lässt das ansonsten sanft abgestimmte Fahrwerk den kleinen Citroen bei kurzen Wellen oder Querfugen zuweilen unruhig wirken. Alles in allem zeigt sich das Fahrverhalten aber stets sehr gut beherrschbar, punktet mit gutem Geradeauslauf sowie genügend präziser Lenkung und vermittelt ein komfortables und stets sicheres Fahrgefühl, dass viele Fahrer vom Komfortlevel erst in der Kompaktklasse erwarten würden. Zur Erhöhung der Sicherheit tragen auch die in allen C3-Varianten verbauten vier Scheibenbremsen bei.

Extras und Preise – Schönheit kostet Aufgeld

Der Citroën C3 wird in den drei Ausstattungsvarianten Live, Feel und Shine angeboten. Die Preise für den neuen Citroen C3 beginnen bei 11.990,- Euro (PureTech 68 Live), 13.690,– Euro (Feel) und 16.390,– Euro (Shine). Der 82-PS-Benziner beginnt bei 12.890 Euro. Der starke Diesel mit 100 PS steht mit mindestens 18.490 Euro in der Preisliste.

Wie zu erwarten fährt das Basismodell längst nicht so stylish vor wie der vollausgestattete Testwagen in der Topaussttaung Shine. Es fehlen Airbumps sowie Designpakete bis hin zu den grauen Radkastenverbreiterungen und Schwellern. Aber zu einem Aufpreis von 1.700 Euro auf die Ausstattungslinie Feel gibt es Airbumper für 200 Euro und ein anders eingefärbtes Dach (schwarz, weiß, rot) für überschaubare 300 Euro.

Die Franzosen haben mit der Neuauflage des C3 das Angebot an Fahr- und Sicherheitsassistenten erweitert.  Neu hinzugekommen sind bspw. Müdigkeits- und Verkehrszeicheerkennung sowie der Totwinkel- und der Spurhalte-Assistent.

Fazit:  Aussen frech und dynamisch -innen komfortabel

Die dritte Generation des Citroen C3 (2016) bringt zu Preisen ab 11.990 Euro viel frischen Wind in das Kleinwagen-Segment der sogenannten Polo-Klasse (B-Segment). Der C4-Cactus Transfer in das Kleinwagensegment darf getrost als geglückt bezeichnet werden. Das C3- Design zeigt die neue avantgardistische Linie der französichen Marke auf. Biedere Optik überläßt Citroen dem Wettbewerb. Die Unkonventionalität und Unbeschwertheit französischer Kleinwagen scheiterten bislang oft an den seriösen Qualitäten der „langweiligen“ Wettbewerber. Dies dürfte beim C3 der Vergangenheit angehören.

Die Neuauflage des C3 gehört sicherlich zu den farben- und lebensfrohen Fahrzeugen im Kleinwagensegment. Der bunt-freche Lifestyle-Flitzer aus Frankreich punktet mit Lebensfreude und widerlegt im Test trotz verzeihlicher kleiner Schwächen eindrucksvoll soetwas wie eine Basis-Mobilitätslösung zu sein.

Citroen C3 Pure Shine 110
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