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GDV: Preise für Auto-Ersatzteile steigen um zehn Prozent

Werkstatt - Bildnachweis: Lorinser

 

Entwicklung setzt einen langfristigen Trend fort

Die Preise für Autoteile wie Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Kotflügel sind in den letzten zwölf Monaten erneut deutlich angestiegen, wie aus einer aktuellen Auswertung des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) hervorgeht. Zwischen August 2022 und August 2023 haben die Autohersteller die Preise im Durchschnitt um 9,7 Prozent erhöht. Besonders bestimmte Ersatzteile wie hintere Autotüren sind um über 13 Prozent teurer geworden.

Diese Entwicklung setzt einen langfristigen Trend fort, den der GDV seit 2013 beobachtet. Während der Verbraucherpreisindex seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent gestiegen ist, haben die Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um über 70 Prozent erhöht. Dies bedeutet, dass die Kosten für Pkw-Ersatzteile deutlich schneller steigen als die allgemeine Inflationsrate. Insbesondere Kofferraumklappen und hintere Seitenwände sind im genannten Zeitraum um 93 Prozent teurer geworden, während Rückleuchten sogar um 97 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich dazu sind die Beiträge für eine Kfz-Haftpflichtversicherung seit 2013 lediglich um etwas über 7 Prozent gestiegen.

Die steigenden Preise für Autoteile haben Auswirkungen auf die Reparaturkosten nach Unfällen, was wiederum zu finanziellen Belastungen für Versicherungsunternehmen führt. Im letzten Jahr beliefen sich die durchschnittlichen Sachschäden an einem Pkw auf rund 3.700 Euro, was einem Anstieg von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2013 lagen diese Kosten noch bei 2.400 Euro.

Angesichts der anhaltend hohen Preissteigerungen und der vergleichsweise geringen Erhöhung der Kfz-Versicherungsbeiträge in den letzten Jahren erwartet der GDV, dass die Kfz-Versicherer in diesem Jahr Verluste in Höhe von fast drei Milliarden Euro verzeichnen werden. Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr geschätzte 30,2 Milliarden Euro für die Absicherung ihrer Fahrzeuge, während die Versicherungsunternehmen voraussichtlich rund 33,1 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltungskosten ausgeben müssen. Das bedeutet, dass den eingenommenen Beiträgen Ausgaben von 1,10 Euro gegenüberstehen.

Für die Auswertung der Ersatzteilpreise hat der GDV Ingenieure und Statistiker beauftragt, die die Preise verschiedener Fahrzeugtypen in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex recherchiert haben. Die Studie umfasst derzeit 34 Automarken verschiedener Hersteller, von Kleinwagen bis hin zu Oberklasse-Modellen. Für jedes Fahrzeug wurden die Preise von bis zu zwanzig Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen. Diese umfangreiche Datenerhebung ermöglicht eine fundierte Analyse der Preisentwicklung von Autoteilen.