MOTORMOBILES

Das Automagazin im Internet

Honda setzt gemeinsam mit GM auf die Brennstoffzelle

Brennstoffzelle der nächsten Generation - Konzept aus 2015 - Bildnachweis: Honda

 
Ropadmap für die FCEV der nächsten Generation

Im Jahr 2024 wird Honda Brennstoffzellen-Fahrzeuge (FCEV) mit einem gemeinsam mit GM entwickelten Brennstoffzellensystem der nächsten Generation in Nordamerika und Japan auf den Markt bringen. Kosten und Haltbarkeit gelten als die Hauptthemen für die Verbreitung von Brennstoffzellensystemen. Durch die Kombination des Fachwissens und der Größenvorteile beider Unternehmen wird das Brennstoffzellensystem der nächsten Generation die Kosten im Vergleich zum Honda Clarity Fuel Cell-Brennstoffzellensystem von 2019 um ein Drittel senken. Diese signifikante Kostensenkung wurde durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht, darunter die Einführung innovativer Elektrodenmaterialien, fortschrittlicher Zellversiegelungsstrukturen, Vereinfachung der Peripheriegeräte (Plant Balance) und verbesserte Produktivität. Darüber hinaus haben der Einsatz von korrosionsbeständigen Materialien und ein kontrollierter Verschleißschutz die Lebensdauer des Systems verdoppelt und die Tieftemperaturbeständigkeit deutlich verbessert. Aufbauend auf diesen Errungenschaften hat Honda gemeinsam mit GM mit Blick auf etwa 2030, wenn die Verbreitung von Brennstoffzellen erwartet wird, Grundlagenforschung zur zukünftigen Brennstoffzellentechnologie begonnen. Ziel ist es, die Kosten des gemeinsam mit GM entwickelten Brennstoffzellensystems zu halbieren und die Lebensdauer zu verdoppeln. Honda hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Benutzerfreundlichkeit und die Gesamtkosten des Brennstoffzellensystems auf das Niveau herkömmlicher Dieselmotoren zu bringen.
 

Wasserstofftechnologie in der Raumfahrttechnik
  

Honda fördert auch die Forschung und Entwicklung der Wasserstofftechnologie für den Einsatz im Weltraum. Dies ist ein weiterer potenzieller Bereich, in dem die Wasserstofftechnologie sinnvoll eingesetzt werden kann. Verschiedene Aktivitäten im Weltraum benötigen neben Wasser, Nahrung und Sauerstoff auch Wasserstoff als Brennstoff und Energiequelle. Um langfristig im Weltraum operieren zu können, ist es notwendig, die benötigte Versorgung von der Erde zu minimieren. Eine Lösung für diese Herausforderung ist die Schaffung eines zyklischen Systems auf Basis erneuerbarer Energien. Es besteht aus einem Wasserelektrolysesystem mit hohem Differenzdruck, das Solarenergie und Wasserelektrolyse nutzt, um Sauerstoff und Wasserstoff zu erzeugen, und einem Brennstoffzellensystem, das Sauerstoff und Wasserstoff nutzt, um Strom und Wasser zu erzeugen. Honda hat in Zusammenarbeit mit der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 (Geschäftsjahr bis März 2022) Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an einem solchen System durchgeführt. Im Jahr 2022 unterzeichnete Honda mit JAXA einen Forschungs- und Entwicklungsvertrag für ein „System für erneuerbare Energiekreisläufe“. Es soll auf dem Mond arbeiten und verschiedene Mondfahrzeuge antreiben. Honda wurde von JAXA zunächst mit der Entwicklung einer Konzeptstudie beauftragt, die bis Ende des Geschäftsjahres 2024 (31. März 2024) zu einem ersten Prototypen, einem „Breadboard-Modell“, weiterentwickelt werden soll.

Verkaufsstart und erweiterte Anwendung von Brennstoffzellensystemen
 

Um eine CO2-neutrale Gesellschaft zu verwirklichen, wird Honda die Anwendungsbereiche seines Brennstoffzellensystems, das das Herzstück der Wasserstofftechnologie von Honda darstellt, über FCEV hinaus erweitern. Das neue Brennstoffzellensystem von Honda wird Mitte der 2020er Jahre in den Handel kommen. Zunächst plant das Unternehmen, etwa 2.000 Einheiten pro Jahr zu verkaufen, bis 2030 schrittweise auf 60.000 Einheiten und in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre auf mehrere Hunderttausend Einheiten pro Jahr zu steigern.