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Mitsubishi ASX 2.2 DI-D 4WD Top Automatik im Fahrbericht

Im Test der Mitsubishi ASX 2.2 DiD 4WD Automatik in der Spitzenausstattung "Top" - Bildnachweis: MOTORMOBILES

Fünftüriges SUV der Kompaktklasse mit 150 PS

Seit 2010 gibt es den Mitsubishi ASX in Europa. Das kompakte SUV bietet Mitsubishi seit Juni 2013 nun auch in einer Variante mit Automatikgetriebe an. Das in Details überarbeitete und gereifte Design wirkt immer noch optisch frisch und sportlich.

Optisch vermittelt der ASX auf den ersten Blick seine kompakte Formgebung. Ein langer Radstand mit 2.670 mm, den er vom Outlander übernahm, die kurzen Überhänge und der kräftige Vorderbau mit dem wabenförmigen Grilleinsatz und die katzenartigen Scheinwerfer sowie die mit Chromspangen umrahmten Nebelscheinwerfer verfehlen nicht ihre Wirkung. Die aufsteigende seitliche Schulterlinie präsentiert den ASX dagegen sportlich und dynamisch. Am Heck sorgen vor allem die harmonisch in das Design integrierten LED-Schlussleuchten mit tief positionierte Reflektoren für eine großen formale Eigenständigkeit. Die Zielgruppe für ein kompaktes Allrad-SUV in der 4,30 Meter-Klasse mit großem Diesel und Automatik dürften primär SUV-Fans sein, die einen hohen Schaltkomfort mit sparsamen aber kraftvollen Motor verbinden möchten und gelegentlich abseits der Wege, wie auch im Winter, auf die Extraportion Traktion angewiesen sind oder einfach nur zu schätzen wissen.

Mitsubishi ASX 2.2 DiD 4WD AT Top
Seit 2010 gibt es den Mitsubishi ASX in Europa - Bildnachweis: Redaktion MOTORMOBILES
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Interieur

Im Interieur punktet der ASX mit einem neuen Lenkrad aus dem Outlander. Als bedienfreundlich erweisen sich Gestaltung und Platzierung sämtlicher Bedienelemente im Cockpit. Und auch das ist immer noch eher selten und zeugt von einer guten Ergonomie: Die Bedienung wirft schlichtweg wenig Fragen auf. Sogar das Infotainment- und Navigationssystem präsentiert sich zwischenzeitlich aktualisiert nun deutlich zeitgemäßer. Das optionale – und in der von uns gefahrenen Ausstattungsvarinate Top – enthaltene Rockford-Forsgate Soundsystem spielt dank riesigem Bass im Kofferraum mit einem unglaublich satten Sound auf. Die Radiowelt erschließt sich auf Wunsch auch im neuen Digitalradio-Standard DAB. Die Sitze bieten auf Langstrecken einen ordentlichen Reisekomfort und auf den vorderen Plätzen finden selbst großgewachsene Personen jenseits 1,85 Meter bequeme Sitzverhältnisse vor. Auch die Innenbreite trägt zu einem angenehmen Raumgefühl bei. Die 1-Zonen-Klimaautomatik, präsentiert sich im ASX mit einem großen Drehschalter ohne optische Gimmicks. Dafür funktioniert ihre Bedienung ausgesprochen gut. Für die Luftverteilung können nur vorgegebene Kombinationen angewählt werden. Der bisherigen Drehschalter in der Mittelkonsole zur Wahl des Allrad-Modus wurde durch eine optisch gelungene Rundtaste ersetzt. Nicht mehr zeitgemäß wirkt die noch offene Schaltkulisse des Automatikhebels. Trotz der elegant abfallenden Dachlinie ist das Platzangebot auch im Fond erstaunlich großzügig. Weiterhin lassen sich die hinteren Seitenscheiben nicht vollständig öffnen. Dafür sorgt die asymmetrisch geteilte Rücksitzbank für ausreichend Flexibilität und einen nahezu ebenen Laderaum zu einer optimalen Ausnutzung der maximalen Kofferraumkapazität. Der Umklappmechanismus läßt sich von vorn wie auch von hinten bedienen. Für den Familienalltag ausreichend ist das Stauvolumen von 419 Litern, dass sich durch die geteilt umklappbare Rücklehne blitzschnell auf bis zu 1.219 Liter erweitern läßt.

Motor, Antrieb und Getriebe

Wer den beliebten Mitsubishi mit Automatik haben möchte, muss zum 2,2-Liter-Diesel greifen, der mit 110 kW / 150 PS nominell genauso stark ist wie der 1,8-Liter-Selbstzünder (1.8 DI-D) mit Handschaltung, aber bei nur geringfügig höherem Normverbrauch immerhin 60 Newtonmeter mehr Drehmoment abrufen kann, das zudem deutlich früher anliegt. Gerade die Klasse der SUV ist ideal geeignet um die Vorteilen eines Automatikgetriebes optimal zur Geltung zu bringen. Das wechseln der Gänge läßt sich hervorragend an den Automaten delegieren. Um dem Antriebsstrang genügend Souveränität zu verleihen und eine Automatikgetriebe vom Wirkungsgrad auch ein wenig Kraft frisst, erhöhte Mitsubishi den Hubraum um zusätzliche 400 ccm. Während die Leistung gleich bleibt, stemmt der 2.2 DI-D stolze 360 Nm auf die Kurbelwelle und das auch noch früher und einem breiteren Drehzahlband zwischen 1.500 bis 2.750 Touren. Die Schaltautomatik könnte zwar zuweilen durchaus etwas performanter schalten, aber sie tut das mit seidenweichen Übergängen äußerst überzeugend in Bezug auf Komfort. Möchte man zügig anfahren, genehmigt sich der Antriebsstrang schon gerne eine kurze Bedenk-Pause, um dann aber nachdem auch der 2.2 DI-D Druck aufgebaut hat sich vehement ins Zeug zu legen. Den Null-hundert-Standard-sprint erledigt der ASX innerhalb von 10,8 Sekunden. Auf Wunsch endet eine weitere Beschleunigung erst bei Tempo 190. Die Automatik und der größere Hubraum schlucken Kraftstoff, weshalb die Herstellerangaben des 2.2 DI-D nicht ganz mit den ermittelten Verbrauchswerten in unserem Fahrbericht des ASX 1.8 DI-D 4WD (manuell) mithalten kann. Die Herstellerangabe des kombinierten Normverbrauch beträgt 5,8 Liter, entsprechend einer CO2-Emission von 153g/km Zum Vergleich der 1.8er ASX konsumierte im Alltag durchschnittlich ungefähr 5,9 Liter / 100 km.  Beim nun getesteten 2.2 DI-D betrug unser durchschnittlicher Test-Verbrauch 6,8 Litern auf hundert gefahrene Kilometer. Der Wert geht auch noch in Ordnung und ist eine Abweichung, die angesichts der unrealistischen Normverbrauchs-Ermittlung nicht verwundert. Einen besseren Verbrauch vor allem mit hohem Anteil Stadtverkehr verhindert hier zuweilen auch das fehlende Start-Stopp-System in Kombination mit der Automatik. Die Kraftübertragung erledigt neben der sechsstufigen Automatik das Allradsystem AWC, welches die Drehmomente flexibel auf die Achsen verteilt und somit für beste Traktion auf unterschiedlichen Fahrbahnoberflächen sorgt. Eine Besonderheit des  Mitsubishi ASX mit Automatikgetriebe sind entsprechende Schalt-Paddel am Lenkrad mit dem sich das Getriebe manuell beeinflussen läßt. Mitsubishi schaltet dabei erfreulicherweise nicht – wie viele wettbewerber – nach kurzer Zeit automatisch wieder um, sondern überlässt dabei dem Fahrer die Wahl, wann er wieder in den Automatikmodus zurückkehren möchte. Auf unseren Testfahrt erledigte der Automat die Gangwahl im Übrigen auch manuell ohne Beeinflussung absolut souverän – egal ob on- oder offroad.

Technische Daten Mitsubishi ASX 2.23 DiD 4WD AT Top - 110 kW/150 PS
Hersteller:Mitsubishi
Karosserie:Kompakt SUV
Motor:R4 Turbodiesel-Direkteinspritzer mit Ladeluftkühlung
Getriebe6-Gang Automatik
Antrieb Allrad 4WD, variabel per Knopfdruck
Hubraum:2.268 ccm
EmissionsklasseEuro 6
Leistung:110 kW / 150 PS bei 4.000 U/Min
Drehmoment:360 Nm von 1.500 bis 2.750 U/min
Höchstgeschwindigkeit:190 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s10,8 Sekunden
Kombinierter Normverbrauch (ECE) 5,8 Liter /100 km
Testverbrauch6,6 Liter / 100 km
CO2-Ausstoß 153 g/km
EnergieeffizienzklasseB
Kraftstoff:Diesel
Tankinhalt62 Liter
Leergewicht 1.595 kg
Kofferraum513 - 1503 Liter
Zuladung442-588 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.295 / 1.770 / 1.625 / 2.670 mm
Wendekreis10,8 Meter
Zul. Anhängelast (gebr./ 12%) 2.200 kg
Testwagenpreis29.490,– EUR

Fahreigenschaften

Der ASX überzeugt mit einem guten Kompromiss aus Komfort und trotzdem noch genügend Sportlichkeit. Die Mehrlenker-Hinterachse wurde in Details überarbeitet und sorgt nun für mehr Agilität und Fahrkomfort. Der ASX erweist sich als ausgeprochen narrensicher. In schnell angefahrenen Kurzen neigt das Fahrzeug zum Untersteuern. D.h. die Vorderräder drängen in  Richtung Kurvenäußeres – ein Fahrverhalten, das auch von weniger geübten Fahrern gut kontrolliert werden kann. Auch gefürchtete Lastwechselreaktionen beim Gaswegnehmen werden von dem ESP gekonnt reduziert. In Kurven ist er nicht ganz frei von Wankbewegungen. Die zwar leichtgängige Lenkung erweist sich als genügend präzise. Hier hat Mitsubishi im Laufe des Modellzyklus den ASX deutlich nachgebessert. Überzeugend auch das niedrige Geräuschniveau. Sowohl der Selbstzünder wie auch die Fahrgeräusche und v.a. geringen Windgeräusche geben wenig Anlass zu Kritik. Anstelle des bisherigen 4WD Drehschalters zog ein Taster in die Mittelkonsole ein. Das Mitsubishi Allradsystem AWC ermölglicht auf jedem Untergrund eine optimale Traktion. Gewählt werden kann aus drei Antriebsprogrammen: Im Frontantriebsmodus „2WD“ wird die Kraft nur an die Vorderachse geleitet. Im 4WD AUTO Modus wird dasDrehmoment variabel zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis 85:15 bis zu 40:60 verteilt. Im Modus „4WD LOCK“ erhält die Hinterachse dagegen eine fixe Zuteilung vom 1,5-fachen Drehmoment der Vorderachse. Der gute Wendekreis von 10,8 Metern ermöglicht den Wagen auch in der Stadt leichtgängig zu bewegen.

Preise und Extras

Mitsubishi bietet ein vergleichweise umfangreiche Serienausstattung. Sieben Airbags (inklusive Fahrer-Knieairbag), eine Radio-CD-MP3-Audioanlage und die meisten elektronischen Komfortextras sind Bestandteil der Serienausstattung. Unser Testwagen verfügte in der Spitzen-Ausstattungsvariante „Top“ über eine Menge Extras ab Werk. Zusammen als Paket kostet diese Variante ungefähr 6.000 bis 8.000  Euro Aufpreis gegenüber dem Basismodell. Dazu gehören ein Panoramaglasdach mit LED-Ambientebeleuchtung bis hin zur Rückfahrkamera mit Hilfslinien, Lederausstattung sowie eine Musikanlage mit 710-Watt-Verstärker und einem perfekt integrierten Kofferaum-Subwoofer für einen beeindruckenden Sound. Nur die Metalliclackierung bleibt da noch als Sonderwunsch übrig. Farbliche Sonderwünsche gegenüber Standard-Weiß kosten beim ASX Aufpreis. Das Angebot umfasst sechs alternative Lackierungen, jeweils zum Preis von 510 Euro. Farben sind immer Geschmackssache – aber unser Teswagen in „Platinum-Grau“ harmonierte zweifelsfrei hervorragend mit der Optik des ASX. Innovative Assistenzsysteme der jüngsten Generation für automatische Notbremsungen oder Einparkvorgänge sucht man im ASX vergebens. Das Stabilitätsprogramm ESP und der Bremsassistent BAS sind dagegen serienmäßig an Bord. Fahrer und Beifahrer schützen Kopf- und Seitenairbags, den Fahrer zusätzlich noch ein Knieairbag. Bei einer Gefahrenbremsung wird automatisch das Warnblinklicht aktiviert, damit der nachfolgende Verkehr rechtzeitig gewarnt wird.

Fazit: Ohne gravierende Schwächen und mit vielen, vielen kleinen Stärken

Der Mitsubishi ASX überzeugt auch oder gerade mit Automatikgetriebe. Der ASX ist über die Jahre im positiven Sinne deutlich gereift. Zusammen mit den beiden Schwestermodellen Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008 gehört der ASX in Deutschland zu den meistverkauften Modellen seiner Klasse.

Viele kleine Details hat Mitsubishi auch nach dem großen Facelift vor zwei Jahren sukzessive verbessert. Das Segment der kleinen und kompakten SUVs boomt. Und der Mitsubishi ASX gehört zweifelsfrei immer noch zu den Musterschülern in diesem Segment.

Mitsubishi ASX 2.2 DiD 4WD AT Top