Befreiungschlag? Nationaler Diesel-Gipfel soll Nachrüstungsfrage klären
Zu hohe Stickoxid-Messwerte in vielen deutschen Städten haben die Rechtsgrundlage geschaffen für drohende Fahrverbote von Dieselfahrzeugen. Damit die Kommunen nicht zu Fahrverboten gezwungen werden, sollen die Autos nun sauberer werden. Viele Dieselfahrzeuge emittieren im Alltag deutlich mehr Stickoxide (NOx) als auf dem Prüfstand. Das betrifft nicht nur ältere Modelle, sondern v.a. auch solche der neueren Abgasnorm Euro 5 und 6. Bund, Länder und Autobranche wollen nun die Möglichkeiten einer Diesel-Nachrüstung mit dem Ziel eines geringeren Schadstoffausstoß am 02. August ausloten.Hierzu wird erstmals ein „Nationales Forum Diesel“ tagen, wie Umwelt- und Verkehrsministerium am Dienstag in einer Pressemitteilung informierten.
Das Forum soll Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei Diesel-PKW vereinbaren, um die NOx-Belastung zu reduzieren und gleichzeitig die Mobilität zu gewährleisten.
Neben dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sollen am Forum weitere fachbezogene Ministerien und Vertreter der Automobilindustrie sowie Entscheidungsträger der Länder beteiligt werden. Die erste Sitzung des Forums soll am 2. August stattfinden.
Dobrindt: „Wir wollen die Emissionen deutschlandweit senken. Aufgabe des Nationalen Forums Diesel wird es sein, die Diskussion über die Optimierung von Dieselfahrzeugen zu bündeln. Ziel ist es, wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei Diesel-PKW zu erreichen.“
Hendricks: „Das Nationale Forum bietet den Herstellern die Chance, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Ich hoffe, dass sie diese Chance ergreifen und einen substanziellen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten und damit der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger leisten. Mit dem Forum werden wir einen Beitrag zur Nachhaltigen Mobilität und zum Strukturwandel in der Automobilwirtschaft leisten.“
Kfz-Gewerbe begrüßt die Vorschläge
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski begrüßt die Einrichtung des von den Bundesministerien für Verkehr und Umwelt initiierten „Nationalen Forums Diesel“, wenn dadurch das Thema Fahrverbote vom Tisch komme: „Die Dieselfahrer in unserem Land brauchen Rechtssicherheit für die Benutzung ihrer Fahrzeuge. Unsere hoch entwickelte Industriegesellschaft ist auf flexible individuelle Mobilität angewiesen, da sind Verbote völlig kontraproduktiv.
Hilfreich ist die Entwicklung technisch funktionsfähiger Nachrüstlösungen zur Reduzierung des Stickoxid-Ausstoßes bei Dieselfahrzeugen. Um die Akzeptanz bei den Autofahrern zu erhöhen und damit einen Markt dafür zu schaffen, sind Fördermaßnahmen zur Umrüstung notwendig, wie dies bereits erfolgreich bei Dieselpartikelfiltern geschehen ist. Das Kraftfahrzeuggewerbe steht bereit für die Umrüstung.“
Ähnliche Berichte
Paris 2024: Renault 4 E-Tech Electric
Leapmotor B10 – Weltpremiere des ersten globalen Elektro-SUV auf dem Pariser Autosalon
Paris 2024: GAC greift mit dem neuen E-SUV Aion V den ID4 an