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Opel erweitert das Antriebsangebot für seine X-Modelle – SUV-Trio soll Absatz weiter beflügeln

Die drei X-Champs vor der Opel-Arena in Mainz sind soetwas wie die Lebensversicherung der Rüsselsheimer im PSA-Konzern: Opel Crossland X, Mokka X und Grandland X – Bildnachweis: PSA/Opel

 

Die Opel X-Familie ist technisch, optisch und in Sachen Vernetzung sowie Effizienz up-to-date

Opels X-Modelle erfreuen sich einem großen Zuspruch. Knapp jeder vierte Opel-Kunde ordert inzwischen ein entsprechendes Modell aus der X-Familie. Die Opelaner bezeichnen ihr SUV-Portfolio nun als „X-Champs“. Opel hat mit den „X-Champions“ -Modellen Crossland X, Mokka X und Grandland X drei Fahrzeuge im Programm, die absolut keinen Vergleich zum Wettbewerb scheuen müssen. Mit dem Absatz der X-Modelle kann die PSA-Marke sogar druchaus zufrieden sein. Die Erfolgsstory der X-Familie begann mit dem Start des Opel Mokka vor nunmehr sechs Jahren. Damals startete der SUV-Crossover-Boom. Der Marktanteil in Deutschland betrug 15 %.  2018 werden es 25 % sein und 2019 wird eine weitere Steigerung auif 26 bis 27 Prozernt erwartet. Der Mokka (damals noch ohne X) war das erste Mitglied der Opel-SUV-Familie und begründete das Segment subkompakter SUVs. Zwischenzeitlich hat er sich zu einem echten Bestseller entwickelt. Bis heute konnten die Rüsselsheimer inkl. des Nachfolgemodells Mokka X insgesamt 900.000 Einheiten absetzen. Beim Crossland X sind es 125.000 und beim Grandland X, dem jüngsten Zugang im erfolgreichen Line-up der drei X-Modelle , 85.000 Einheiten. In Deutschland hat sich Opel so in den ersten fünf Monaten dieses Jahres laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) mit 17,5 % Marktanteil.als führende SUV-Marke  etabliert. Die Rüsselsheimer  holten sich auch im europäischen SUV B-Segment von Januar bis April den Spitzenplatz. Bisher hat sich in diesem Jahr jeder vierte Käufer eines neuen Opel in Deutschland für einen Mokka X, einen Crossland X oder einen Grandland X entschieden. Bis 2021 erwarten die Rüsselsheimer 40 Prozent des Absatzes in diesem profitablen Segment.

 

Opel X-Champs Mainz 2018
Der neue 1.2 PureTech DI Turbo-Dreizylinder - Bildnachweis: MOTORMOBILES
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Bei den Antrieben kräftig nachgelegt: Neues Antriebsportfolio

SUVs erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Entsprechend möchte Opel auch in den nächsten Jahren an der positiven Entwicklung dieses Marktsegments partizipieren und die Erfolgsstory des X-Trios fortschreiben. Deshalb hat das Unternehmen – früher als der Wettbewerb – sichergestellt, dass die Motoren für die SUV-Modelle schon heute die künftige strenge Euro 6d-TEMP-Abgasnorm erfüllen und bereits seit zwei Jahren die Emissionen nach WLPT ermitelt werden. Dem Grandland X kommt ab 2020 die Aufgabe zu,  das erste Modell der Marke Opel mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV) zu werden. Der Grandland X PHEV wird ab 2020 in Eisenach vom Band rollen.

Die drei X-Champs haben gemein: Innerhalb der kommenden Monate bekommen alle Benzin-Motoren einen Partikelfilter, die Diesel sukzessive SCR-Katalysatoren mit AdBlue- Harnstoffeinspritzung zur NOx-Reduzierung. Die für die Mitglieder der X Modelle erhältlichen Triebwerke erfüllen bereits die strengen Grenzwerte der künftigen Euro 6d-TEMP-Abgasnorm – ein echtes Plus in Sachen Verbrauch, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. Deshalb brauchen sich Fahrer keine Gedanken mehr über mögliche Fahrverbote in der Innenstadt zu machen, sofern die Behörden und Gerichte nicht auch 6d-TEMP in Frage stellen.

Neue Achtgang-Automatik

Im Grandland X (ab 24.000 Euro) ist nun der 1,5-Liter-Turbodiesel mit 130 PS ebenso wie der 177 PS starke Zweiliter-Selbstzünder ab 27.720 Euro erhältlich. Letzterer läßt sich optional mit einer Achtgang-Automatik zum Aufpreis von 2.300 Euro koppeln. Damit kostet der „kleinere“ Selbstzünder 30.220 Euro. 4,1 Liter Diesel verbraucht er hier und kann bei identischen Konsumwerten mit einem neuen, achtstufigen Automatikgetriebe kombiniert werden. Wir hatten nun in Mainz Gelegenheit die X-Modelle mit den neuen Antrieben ausgiebig zu fahren.

Die Fahrstufen sind passend zur Charakteristik des Selbstzünders wie auch dem neuen BlueTec-Diesel 1.5. Beim Beschleunigen sind die Übergänge zwischen den einzelnen Gängen so gut wie nicht zu spüren. Das neue Getriebe punktet mit geringem Gewicht und einer hohen Spreizung in der Übersetzung. Die weitee Spreizung führt zu einem Verbrauchsvorteil. Das maximale Drehmoment von 300 Newtonmetern (Nm) trägt dazu bei, dass der 4,48 Meter lange Wagen zügig beschleunigt. Beiu Zugentlastung schaltet die Automatik zügig nach oben, um bei möglichst niedrigen Drehzahlen den Verbrauch zu optimieren. Die werksangabe zum kombinierten Verbrauch von 4,1 Liter wurde bereits nach der neuen WLTP-Messmethode ermittelt. Aber auch beim praxisnäheren WLPT empfiehlt sich noch ein kleiner Verbrauchsaufschlag – je nach Fahrweise – für den Alltagseinsatz mit dem Grandland X einzukalkulieren. Noch im Juli bestellbar ist zudem ein weiterer Benziner. Der 1,6 Liter mit 180 PS richtet sich an Kunden mit mehr Leistungsbedarf, die aber einen Diesel vermeiden möchten

Neu im Crossland X ist ein 1,2-Liter-Benzindirekteinspritzer, der in den beiden Leistungsstufen 110 und 130 PS angeboten wird. Für die höhere Leistungsstufe des Dreizylinders steht ausschließlich ein manuelles Sechsgang-Getriebe in der Preisliste (21.470 Euro), der kleinere Motor (21.070 Euro) ist zudem mit einer Sechsstufen-Automatik (22.520 Euro) zu haben. Der Motor hängt ausgesprochen gut am Gas, zieht dementsprechend auch durchaus kraftvoll durch. Unüberhörbar ist der typisch schnarrende Dreizylinder-Klang. Dem Crossland X – dem kleinsten Vertreter innerhalb der Opel-SUV-Familie – stehen dennoch alle Ausstattungsoptionen offen. So läßt er sich unter anderem mit Voll-LED-Scheinwerfern, Head-up-Display, einer 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera oder einem Parkassistenten ordern.

Jeder Einzelne der drei X bringt von Haus aus eine vorbildliche Vernetzung mit, komfortable und rückenfreundliche (aber optionale) AGR-Sitze, eine große Bandbreite an Assistenzsystemen, die das Fahren sicherer machen, sowie fortschrittliche aber zugleich erschwingliche Technologien.

Allen X-Modellen gemein ist eine umfangreiche Palette von Assistenzsystemen. Allradantrieb gibt es aber optional nur im Mokka X. Beim Grandland X sorgt ein adaptives Traktionssystem für ausreichend Grip in den unterschiedlichen Fahrsituationen.

Auf WLTP hat sich Opel rechtzeitig vorbereitet

Mit der Einführung des WLTP (Worlwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure) sieht sich die Autoindustrie mit einer enormen Herausforderung konfrontiert. Bei nicht wenigen Herstellern führt dies zu massiven Verzögerungen bis hin zu Auslieferungsstopps für bestimmte Modelle. Neben dem neuen WLTP kommt noch die Einführung der neuen Abgasnorm Euro 6d-TEMP hinzu, die zeitlich gestaffelt über den Konformitätsfaktor auch im praktischen Fahrbetrieb RDE (Real Driving Emissions) eingehalten werden muss. Opel hat sich hier frühzeitig mit WLTP auseinandergesetzt und wertvolle Erfahrungen in Bezug auf Komlexität und Aufwand sammeln können. Bereits 2016 starteten die Rüsselsheimer für den Astra die Herstellerangaben auch auf WLPT-Basis zu veröffentlichen und lernte darüber das Testverfahren anzuwenden.Das WLTP-Verfahren verwendet neue Fahrzyklen (WLTC, Worldwide harmonised Light vehicles Test Cycles) zur Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs, der CO2– und der Schadstoffemissionen von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen. Ziel des neuen Verfahrens ist es, den Kunden realistischere Daten zur Verfügung zu stellen, die die tägliche Nutzung des Fahrzeugs besser widerspiegeln. Das neue WLTP-Verfahren zeichnet sich durch ein dynamischeres Fahrprofil mit einer größeren Beschleunigung aus. Die Höchstgeschwindigkeit steigt von 120 auf 131,3 km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 46,5 km/h. Die zurückgelegte Strecke ist mit 23,25 km mehr als doppelt so lang wie zuvor (11 km). Der WLTP-Test besteht aus 4 Teilen, differenziert nach der Höchstgeschwindigkeit. Das Verfahren berücksichtigt auch alle optionalen Fahrzeugausstattungen, die die Aerodynamik, den Rollwiderstand und die Fahrzeugmasse beeinflussen, wodurch ein CO2-Wert ermittelt wird, der die Eigenschaften des einzelnen Fahrzeugs widerspiegelt.

Um die Werte zu ermitteln wird während der Fahrt auf der Straße gemessen. Hierzu sind die Testfahrzeuge mit einem mobilen Emissionsmessgerät (PEMS, Portable Emissions Measurement System) ausgestattet, das eine vollständige Echtzeitüberwachung der wichtigsten vom Fahrzeug ausgestoßenen Schadstoffe ermöglicht. Die so ermittelten Stickoxid-Werte dürfen im Rahmen der Abgasnorm Euro6d-Temp maximal um den Faktor 2,1 überschritten werden. Euro 6d-Temp wird allerdings von Januar 2020 an für neue Typgenehmigungen von Euro 6d abgelöst werden, und dann sinkt der sogenannte NOx-Konformitätsfaktor auf 1,0 plus einer Fehlermarge von aktuell 0,5. Von Januar 2021 gilt die Norm für alle Neuzulassungen.

 

Opel-Fahrzeugentwickler Thomas Vogel: „Beim NEFZ dauern die Testläufe höchstens zwei Tage. Das neue Verfahren ist wesentlich aufwändiger und kann bis zu acht Tage dauern, da jede Variante einzeln getestet werden muss“ – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Inzwischen erfüllen bei Opel bereits 90 Motorvarianten die neue Norm und jede Woche kommen neue Versionen hinzu. Zukünftig wird der Kunde beim Konfigurieren seines Fahrzeugs direkt erkennen können, wie die verschiedenen Konfigurationen und Optionen das Abgas- und Verbrauchsverhalten beeinflußen.

 

Opel X-Champs Mainz 2018