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Stadt Ingolstadt erobert Spitzenplatz im VDA-E-Ladenetz-Ranking

Ora Funky Cat beim Laden - Bildnachweis: Ora / GWM

 

VDA-E-Ladenetz-Ranking: Ingolstadt hat die Spitzenposition erobert und weist deutschlandweit das beste Verhältnis von Elektrofahrzeugen zu öffentlichen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge auf. Die Kluft zwischen dem Angebot und der Nachfrage in Bezug auf die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (Elektro-Pkw), die von 2020 bis 2022 allmählich angewachsen war, hat sich leicht verringert. Dennoch bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den Gemeinden, und der Bedarf an Ladeinfrastrukturerweiterung in Deutschland bleibt groß. Dies geht aus der heute veröffentlichten Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA), dem sogenannten VDA-E-Ladenetz-Ranking, hervor.

 

Bildnachweis: VDA

   

 

Der T-Wert gibt an, wie viele E-Autos sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen müssen. Hier gibt es mit Ingolstadt (Bayern) einen neuen Spitzenreiter. In Ingolstadt kommen auf einen öffentlichen Ladepunkt lediglich 4,2 E-Pkw. Beim letzten VDA-E-Ladenetzranking hatte noch Emden den ersten Platz belegt, nun findet sich die niedersächsische Stadt auf Rang 2 wieder. Hier kommen statistisch betrachtet 5,3 E-Pkw auf einen öffentlichen Ladepunkt. Neu auf dem Treppchen: Salzgitter. Die niedersächsische Stadt konnte gegenüber dem letzten Ranking zehn Plätze gut machen und belegt nun den dritten Platz. Kamen hier zuletzt noch 10,1 E-Pkw auf einen öffentlichen Ladepunkt, sind es nun nur noch 5,8 E-Pkw.

 

Zum Stand vom 1. Juli 2023 gibt es in Deutschland insgesamt 97.495 öffentlich zugängliche Ladepunkte, darunter 18.577 Schnellladepunkte (Quelle: Bundesnetzagentur). Dies bedeutet, dass im Durchschnitt 21 Elektrofahrzeuge auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt entfallen. Zum Zeitpunkt des letzten VDA-E-Ladenetz-Rankings am 1. Januar 2023 waren es noch 23 Elektrofahrzeuge pro Ladepunkt. Während die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage über viele Jahre gewachsen ist, hat sie sich nun leicht verringert. Dennoch besteht weiterhin erheblicher Handlungsbedarf.

Um das Ziel von 1 Million Ladepunkten bis 2030 zu erreichen, wie es auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung und kürzlich in der Nationalen Industriestrategie festgelegt wurde, müsste das Ausbautempo der letzten zwölf Monate mehr als verdreifacht werden. Darüber hinaus gibt es in rund der Hälfte (48 Prozent) der 10.773 Gemeinden in Deutschland immer noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt.

Die Ladezeit und die Auslastung der Ladepunkte hängen wesentlich von ihrer Ladeleistung ab. An Schnellladepunkten können mehr Elektrofahrzeuge in derselben Zeit aufgeladen werden als an herkömmlichen Ladepunkten. Wenn man die durchschnittlich pro Elektrofahrzeug in Deutschland verfügbare Ladeleistung betrachtet, um den Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur abzubilden, zeigt sich nun ein Wendepunkt: Während diese Kurve seit 2020 kontinuierlich von 3,4 kW auf 1,4 kW am 1. Januar 2023 (dem Stand der letzten VDA-E-Ladenetz-Bewertung) gesunken ist, stieg die pro Elektroauto verfügbare Ladeleistung bis zum 1. August dieses Jahres auf 1,7 kW an. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass im bisherigen Jahresverlauf verstärkt Schnellladepunkte mit hoher Ladeleistung hinzugefügt wurden. Die Auswertung des VDA zeigt jedoch auch: In acht von zehn Gemeinden in Deutschland gibt es nach wie vor nicht einen einzigen Schnellladepunkt.

Hildegard Müller, die Präsidentin des VDA, betont, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine der drängendsten Infrastrukturaufgaben für Deutschland darstellt, die jedoch lange Zeit vernachlässigt wurde. Sie unterstreicht die Bedeutung der Verfügbarkeit von Ladepunkten, da sie einen entscheidenden Einfluss auf die Kundenzufriedenheit und den Erfolg der Elektromobilität hat. Müller hebt hervor, dass es in der Hälfte der Gemeinden in Deutschland immer noch keinen einzigen Ladepunkt gibt, was den Handlungsbedarf seitens der Politik verdeutlicht.

Eine Allensbach-Studie im Auftrag des VDA zeigt, dass 68 Prozent der Befragten das Angebot an Lademöglichkeiten in ihrer Umgebung kritisch bewerten, 61 Prozent dies für die Orte, an denen sie einkaufen, bemängeln, und 49 Prozent Defizite auf Autobahnen und Landstraßen sehen.

Angesichts dieser Ergebnisse ist es positiv, dass das Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur in letzter Zeit zugenommen hat und insbesondere der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur vorangetrieben wurde, so Müller. Sie betont die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausbaus und hat konkrete Vorschläge dazu gemacht.

Die Unternehmen der Automobilindustrie sind bereits in viele Projekte zur Förderung und Erweiterung der Ladeinfrastruktur involviert und tragen kontinuierlich zum erfolgreichen Hochlauf der Elektromobilität bei.