Hochdachkombi reloaded
Nach 17 Jahren bringt VW die nächste Generation seines Hochdachkombi des VW Caddy an den Start. Die Neuauflage nutzt den MQB. Den Spannungsborgen luden die Hannoveraner bereits geschickt mit Teasern im Vorfeld auf. Wir hatten nun Gelegenheit der statischen Weltpremiere in Düsseldorf in der „Alten Schmiedehalle“ im Areal Böhler beizuwohnen.
VWN betont, dass keine Schraube unangetastet blieb. Dennoch soll der neue Caddy wieder das maßgebliche Fahrzeug im A-Segment der kommerziellen Stadtlieferwagen und der privat genutzten Familien-Vans werden.
VWs Hochdachkombi ist bereits seit 2003 auf den Markt. Im Rahmen von zwei umfangreichen Modellpflege-Maßnahmen wurde er 2010 und 2015 aktualisiert. Basierend auf der Plattform des Golf V und vielen Elementen des ersten Touran war der Caddy zum Schluss nicht mehr zeitgemäß. Direkte Wettbewerber wie der Peugeot Rifter und Opel Combo sowie selbst die Günstigversion des Dokker Stepway präsentierten sich in letzter Zeit hier deutlich moderner und zeitgemäßer. Die neue Caddy-Generation wechselt auf den Modularen Querbaukasten (MQB) und kommt damit über den Baukasten in den Genuss der neusten Technologien beim Fahrwerk, Antrieb oder aber auch beim Infotainment. Mit seiner neuen Optik zeigt sich die Neuauflage deutlich sportlicher und dynamischer.
Das Design mit neuer Optik und Proportionen kann sich durchaus sehen lassen. Wie viele Pkw-Modelle von VW modernisiert Volkswagen Nutzfahrzeuge ihren Caddy stilistisch eher behutsam und evolutionär. Die Vorgängergeneration schlägt sich im Markt immer noch sehr gut. Extreme Designexperimente verbieten sich deshalb schon von alleine. Liebhaber der Baureihe werden auch die Neuauflage sofort identifizieren können. Dem Design sind bei einem Hochdachkombi als kastenförmiges Fahrzeug mit Nutzwert-Orientierung immer gewisse Grenzen gesetzt. Im Vordergrund steht der Transport von Fracht aber auch Menschen. Deshalb kommt die fünfte Generation des Caddy dann doch nicht ganz so futuristisch, wie sich dies zunächst über die Teaserbilder andeutete. Die Haube hat VWN flacher gestaltet. Auch die Frontscheibe liegt flacher während das Heck sich etwas breiter erstreckt. Alles in allem präsentiert sich der neue Caddy deutlich moderner und zeitgemäßer. Bei einigen Elementen hat sich der neue Caddy bei seinen Nutzfahrzeugbrüdern bedient. So zum Beispiel bei den Scheinwerfern und Grill mit dem kommenden VW T7 Bus. Gleichteile sennken die Kosten und sorgen hier auch für das gewünschte Familiengesicht. Die Heckleuchten in LED-Technik sind um eine Teilung zu vermeiden vertikal angeordnet. Am Heck bieten die Niedersachsen neben der hoch schwingenden einteiligen Heckklappe alternativ auch eine zweigeteilte Hecktür an.
Antriebe
Mit dem Wechsel auf den MQB stehen dem neuen Caddy antriebseitig ausgewählte Triebwerke zur Verfügung, die auch im Kompaktsegment beim Golf-Programm zum Einsatz kommen. Neben einer (Mild)Hybridversionen mit 48-Volt-Technik, sind auch Plug-in-Hybride denkbar. Zudem plant VWN sogar eine reine Elektroversion. Noch auf Basis des aktuellen Caddy präsentierte der Tuner Abt kürzlich mit dem e-Caddy eine reine Elektroversion.
Fahrwerk ermöglicht hohe Nutzlast
Der Caddy wird primär im Nutzfahrzeug-bereich eingesetzt. Um die in diesem Segment geforderten höheren Nutzlasten zu bewältigen, erhält der Caddy hinten eine neue Verbundlenkerachse, welche die alte Starrachse mit antiquierter Blattfederung ablöst. Bisher gab es den Caddy in zwei Versionen: Als 4,41 Meter langen Caddy und seinen großen Bruder, den 4,88 Meter messenden Caddy Maxi. Wie sein Vorgänger wird auch der neue VW Caddy wieder in verschiedenen Varianten mit langem und kurzen Radstand angeboten. Der kurze Radstand wird länger, die Räder auf Wunsch größer.Zudem läßt sich der Caddy wie bisher mit ein oder zwei Schiebetüren ordern. Als Pkw-Variante mit Fenstern oder auch als geschlossene Transporter-Version.
„Always on“-Konnektivitä und Infotainment
Mit dem MIB (Mobilen Infotainment Baukasten) steht dem Caddy auch die aktuellsten Assistenzsysteme und Infotainment-Optionen des VW-konzern offen. Hier macht der Caddy technologisch einen großen Sprung nach vorne. Der neue Caddy ist optional ‚always on‘ mit Echtzeitinfos auf Rädern per App-Abruf.
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