Die SUV-Ikone schlechthin auf dem Schöckl
Den Schöckl-Test muss jede G-Klasse erfolgreich durchlaufen. Den rund 1.500 Meter hohen Berg im österreichischen Graz nutzt Mercedes als Teststrecke. Die 5,6 Kilometer lange Marterstrecke enthält Steigungen von bis zu 60 Prozent und Seitenneigungen bis zu 40 Prozent. Gut 2.000 strapaziöse Kilometer auf diesem hoch anspruchsvollen Kurs muss ein „G“ in der Entwicklungsphase absolvieren. Die neue G‑Klasse soll die Strecke mit spürbar mehr Kontrolle und Komfort meistern. Das Testprogramm war härter und umfangreicher denn je. Die Hälfte der Erprobungsfahrten fand in den USA, Marokko, Schweden und Nordspanien statt.
Maximale Geländegängigkeit
Übergeordnetes Ziel der Entwicklung war es, die neue G‑Klasse im Gelände noch leistungsfähiger werden zu lassen. Der G bleibt also ein echter G – unter anderem dank seines serienmäßigen Leiterrahmens, der drei 100‑prozentigen Differenzialsperren und der Geländeuntersetzung Low Range.
Die Einzelradaufhängung punktet mit Doppelquerlenker-Vorderachse in Kombination mit einer starren Hinterachse. Bei der Entwicklung galt es für die Ingenieure, um jeden Millimeter zu kämpfen, denn Geländegängigkeit heißt nicht zuletzt auch maximale Bodenfreiheit. Dazu trägt entscheidend die höhergelegte Achse mit Einzelradaufhängung bei, die über eine Domstrebe zusätzlich die Steifigkeit der Karosserie erhöht.
Die Komponenten der Doppelquerlenker-Vorderachse sind ohne Fahrschemel direkt am Leiterrahmen befestigt. Die Anbindungspunkte am Rahmen des unteren Querlenkers in Z‑Richtung sind so weit wie möglich oben positioniert. Diese Anordnung garantiert gute Fahreigenschaften auch jenseits des Asphalts. Speziell für die G‑Klasse ist die neue Vorderachskonstruktion so robust ausgelegt, dass die Offroad-Performance und -Fähigkeiten des Vorgängers beibehalten und sogar teilweise übertroffen werden. Die neue starre Hinterachse wird mit vier Längslenkern auf jeder Seite und einem Panhardstab geführt. Dies sorgt dafür, dass der „G“ eländewagen stabil in der Spur bleibt.
Die folgenden Werte zeigen eindrücklich, dass jedes kleine Detail zur Verbesserung der Offroad-Eigenschaften überprüft und wenn möglich optimiert wurde.
Parameter der neuen Mercedes G-Klasse
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G-Mode
Eine der Ursachen für die verbesserten Fahreigenschaften im Gelände ist der neue „G‑Mode“. Unabhängig vom gewählten Fahrprogramm wechselt die G‑Klasse in den „G‑Mode“, sobald eine der drei Differenzialsperren aktiviert oder die Geländeuntersetzung Low Range eingelegt wird. Dieser Offroad-Modus passt die Verstelldämpfung des Fahrwerks und die Lenkung sowie die Gaspedalkennlinie an, vermeidet unnötige Schaltungen und sorgt für maximale Geländegängigkeit. Ganz diskret leuchtet im Kombiinstrument dann ein kleines „G“‑Icon. Starke Bodenunebenheiten schluckt der G so einfach weg, der Fahrer muss sogar im extremen Gelände das Lenkrad nicht krampfhaft festhalten, um souverän zu manövrieren.
Kraftverteilung
Für die Kraftübertragung wurde das Wandler-Automatikgetriebe 9G‑Tronic speziell auf die Anforderungen der Offroad-Ikone abgestimmt. Die große Spreizung des Getriebes macht das Fahren gerade bei niedriger Drehzahl nicht nur komfortabler und leiser, sondern trägt gleichzeitig zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs bei. Direkt an das Getriebe angeflanscht ist das neue Verteilergetriebe. Es ist so abgestimmt, dass das Antriebsmoment zu 40 Prozent auf die Vorderachse und zu 60 Prozent auf die Hinterachse gelangt. Dabei sorgt der permanente Allradantrieb stets für maximale Traktion.
Über die Preise schweigt sich Mercedes noch aus. Sie sollen aber in etwas dem bisherigen Preisniveau entsprechen. Zum Marktstart dürfte der G 500 dürfte bei ungefähr 105.000 bis 110.000 starten. Später geselen sich die Dieselversionen G 350d und G 400d mit 286 bzw. 340 PS dazu und die Preisschwelle auf ungefär 90.000 Euro absenken. Erst mindestens ein Jahr später folgen die Extremversionen von AMG mit Achtzylinder.
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