Integrierte Sicherheit
Die Zukunft der Mobilität stellt neue Anforderungen an den Insassenschutz. Aktive und passive Sicherheitstechnik verbinden sich beim Insassenschutz und ermöglichen beispielsweise eine Auslösung von Airbags unmittelbar vor einem Crash. Auch das autonome Fahren mit neuen Sitzkonfigurationen wird die Rückhaltesysteme verändern. Gleichzeitig werden die klassischen passiven Sicherheitssysteme so ausgelegt, dass sie zu Verbesserungen bei Gewicht, Bauraum und Schutzleistung beitragen können. Den aktuellen Entwicklungsstand und neue Lösungen präsentiert ZF vom 26. bis 28. November auf dem Symposium „Airbag 2018“ in Mannheim.
Dieser Airbag ist für ein Auslösen an der Fahrzeugaußenseite ausgelegt und kann bei einem Unfall als zusätzliche Knautschzone dienen. Tests haben gezeigt, dass die Verletzungsschwere für Fahrzeuginsassen um bis zu 40 Prozent vermindert werden kann. Auf dem Symposium stellt ZF den aktuellen Entwicklungsstand des externen Pre-Crash-Systems vor, unter anderem bezogen auf die Auslösestrategie und die Erweiterung um den Pfahl- und Motorradaufprall.
Auch auf neuen Sitzpositionen gut geschützt
Zusätzlich zur immer stärkeren Vernetzung von aktiven und passiven Sicherheitstechnologien muss der Insassenschutz auch für neue Sitzpositionen angepasst werden. Wenn das Fahrzeug hochautomatisiert unterwegs ist, wird der Fahrer im Idealfall beispielsweise arbeiten oder sich entspannen dürfen. Hierzu wird es in Zukunft möglich sein, den Sitz stärker zurückzuneigen oder in andere Richtungen zu drehen. Die Gestaltung von Rückhaltesystemen wie Airbags und Gurt muss darauf ausgelegt sein, auch in den flexiblen Positionen zum Schutz der Insassen beitragen zu können – sowie zunehmend auch darauf, in den Sitz integriert zu werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei adaptive „Dual-Contour“-Airbags. Diese Luftkissen sind so konzipiert, dass sie sich in ihrer Form und Größe auf die Insassenposition einstellen können.
Schutzpolster im Zentrum
Um bei einem Seitenaufprall auf der insassenabgewandten Seite das Verletzungsrisiko für Fahrer und Beifahrer verringern zu können, ist bei ZF zudem die Entwicklung des „Far-Side-Airbags“ weit vorangeschritten. Dieser entfaltet sich in der Fahrzeugmitte und ist mit dem Blick auf kommende Testregularien gestaltet: „Die neuen Prüfanforderungen des Euro NCAP, die bis 2020 eingeführt werden sollen, erweitern beim Seitenaufprall auf der fahrerabgewandten Seite die Anforderungen an den Insassenschutz“, betont Norbert Kagerer, Entwicklungsleiter der ZF-Division Passive Sicherheitstechnik. „Zukünftig kann der Far-Side-Airbag unterstützen, um hier eine 5-Sterne-Crashtest-Bewertung zu erhalten.“
Flexibles Fliegengewicht
Mit dem leichtesten Knie-Airbag der Automobilbranche adressiert ZF weitere Megatrends: „Durch das geringere Gewicht verbraucht das Fahrzeug weniger Kraftstoff und stößt weniger Emissionen aus“, sagt Kagerer. „Außerdem hilft die kleinere und flexiblere Baugröße, neue Innenraumanforderungen von elektrischen oder autonomen Fahrzeugen der Zukunft zu erfüllen.“ Dank eines Gehäuses aus Gewebe anstatt aus Metall wiegt die ZF-Neuentwicklung bis zu 30 Prozent weniger als konventionelle Knie-Airbags. Die Serienproduktion beginnt 2019.
Das Lenkrad der Zukunft
Der Fahrerairbag hat heute seinen Platz im Lenkrad, beides integrale Bestandteile des Insassenschutzsystems. In absehbarer Zukunft werden sich Lenkräder für teil- oder hochautomatisierte Fahrzeuge mit neuen Designmerkmalen weiterentwickeln. Neben der klassischen kreisrunden Form werden abgeflachte und teiloffene Formen am Markt auftreten und in Kombination mit Einklappmechanismen für mehr Bewegungsfreiheit der Insassen sorgen. Zudem werden beispielsweise integrierte Displays die Interaktion mit dem Insassen sowie die Kontrollmöglichkeiten der Innenraumsysteme über das Lenkrad steigern.
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