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DAT Report: Chinesische Automarken haben es auf dem deutschen Markt schwer

Interieur BYD Seal Excellence - Bildnachweis: MOTORMOBILES

 
Untersuchung befasste sich speziell mit den privaten Neuwagenkäufern des Jahres 2023


Chinesische Automarken haben es auf dem deutschen Markt schwer, wie aus den Ergebnissen des aktuellen DAT Reports hervorgeht. Die Untersuchung befasste sich speziell mit den privaten Neuwagenkäufern des Jahres 2023, die kürzlich den gesamten Kaufprozess durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen haben. Dabei wurden ihre Kenntnisse und ihre Akzeptanz von chinesischen Automarken untersucht. Lediglich 14% der Befragten gaben an, bereits Erfahrungen mit chinesischen Fahrzeugen gemacht zu haben, sei es durch Probefahrten oder Mietwagen. Jedoch haben 41% zumindest chinesische Autos auf den Straßen wahrgenommen.

Obwohl chinesische Hersteller verstärkt in den deutschen Markt drängen und eine hohe mediale Präsenz aufweisen, lehnt die große Mehrheit der Neuwagenkäufer (88%) die Möglichkeit ab, beim nächsten Autokauf ein Fahrzeug eines chinesischen Herstellers in Betracht zu ziehen. Bei den Käufern, die 2023 privat ein neues batterieelektrisches Fahrzeug erworben haben, liegt die Ablehnungsquote mit 83% etwas niedriger.

Interessanterweise werben chinesische Hersteller um neue Markenloyale Käufer, die eher offen für Markenwechsel sind und bei denen Funktionalität und Preis im Vordergrund stehen. Bei dieser Gruppe beträgt die Ablehnungsquote nur 77%. Auch Neuwagenkäufer, die ihren Kauf über eine Online-Neuwagenplattform abgewickelt haben, sind chinesischen Marken gegenüber etwas aufgeschlossener, wobei die Ablehnungsquote ebenfalls bei 77% liegt.

Trotzdem machen chinesische Hersteller nur einen geringen Anteil an den Neuzulassungen aus, etwa 1% der insgesamt 2,8 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2023. Dies liegt möglicherweise daran, dass sie auf dem deutschen Markt hauptsächlich batterieelektrische Fahrzeuge anbieten, während die potenzielle Kundschaft noch nicht vollständig von dieser Technologie überzeugt ist und zudem Vorbehalte gegenüber Produkten aus China hat.

Uta Heller und Dr. Martin Endlein, die Autoren des DAT Reports 2024, kommentieren: „Chinesische Hersteller haben auf dem deutschen Markt vor allem mit batterieelektrischen Fahrzeugen von sich hören lassen. Sie tun sich allerdings noch schwer, denn sie treffen hier auf eine Zielgruppe, die einerseits in großen Teilen noch nicht von der Technologie überzeugt ist, andererseits noch große Vorbehalte gegenüber ‚Made in China‘ hat. Neue Marken und eine neue Technologie – das sind gleich zwei Hürden, die man nehmen muss.“