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Porsche macht sich Gedanken zum Interieur der Zukunft

Porsche Vision "Renndienst" (2018), 2021- Bildnachweis: Porsche

  

User Experience Design by Porsche
 

Porsche entwickelte vor drei Jahren einen Elektro-Van als Showcase. Ende 2020 wurde der Porsche-Van im Rahmen der „Unseen“-Reihe – nicht gezeigter Konzept-Studie – erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Nun hat der Sportwagenbauer für die Studie ein modernes Interieur kreiert. Die Designer von Style Porsche in Weissach reisen gedanklich weit in die Zukunft der Mobilität. Sie denken und gestalten Visionen für übermorgen, um daraus Schritte für das Morgen abzuleiten. Sie fragen sich, wie weit sie die Designsprache von Porsche dehnen können und auf welche Produkte sie sich übertragen ließe. So entstand der „Renndienst“. Ein Van, ein kleiner Bus, ein familienfreundliches Raumkonzept für bis zu sechs Personen. Solche Herausforderungen halten die Gedankenwelt der Designer frisch.

  

Porsche Vision „Renndienst“ (2018) – Bildnachweis: Porsche AG

 

Um Zukunft zu gestalten, überschreiten Designer Grenzen
 

Sie nehmen das Beste mit aus Tradition und Herkunft – den Markenkern, die Werte, die das Unternehmen erfolgreich gemacht haben. Gleichzeitig addieren sie mutig Neues. Dafür studieren sie Menschen und deren Gewohnheiten im Allgemeinen und Porsche-Fahrer im Speziellen. „Früher haben wir vor einer Fahrt unser Ziel ins Navigationssystem eingetippt. Heute bereiten wir die Route auf dem Smartphone vor, während wir auf dem Sofa sitzen, und schicken sie anschließend ans Auto.“ Für Ivo van Hulten, Director of User Experience Design (UX), ist das Mögliche längst selbstverständlich. UX steht im Entwicklungszentrum Weissach für alles, was man in und mit einem Porsche erleben kann. Es geht dabei um den Wunsch nach Komfort, Flexibilität und Aktualität – verdichtet zu einem Markenerlebnis.

   

Porsche Vision „Renndienst“ (2018), 2021- Bildnachweis: Porsche

 

Gemeinsam mit Designchef Michael Mauer und Markus Auerbach, Leiter Interieur Design, experimentiert van Hulten jeden Tag mit dem, was in einigen Jahren diese Bedürfnisse erfüllen soll. Die Designer halten ihre Gedankenwelt mit der Methode des First Principle Thinking frisch. Dabei brechen sie mit bekannten Analogien und zerlegen Hypothesen in deren kleinste Bestandteile. Konzentrieren sich nicht auf bekannte Formen, sondern auf Funktionen, die künftig von Interesse sein könnten. Sie fragen sich, was ein Porsche alles sein könnte – und was nicht. Dieser Prozess liefert Antworten auf Fragen, die noch niemand gestellt hat.

Das Gesamterlebnis UX widmet sich bei der Innenraumgestaltung dem digitalen Lifestyle sowie der Beziehung zwischen Fahrer, Passagieren und Fahrzeug. Die Seitenfenster sind asymmetrisch gestaltet. Geborgenheit und Komfort dominieren das modulare Interieur. Die Passagiere der ersten Reihe sitzen rechts und links versetzt in ergonomisch geformten Schalen. Sie genießen den ungehinderten Blick nach vorne und auf ihre eigenen Bildschirme am Armaturenbrett. Die Kopfstützen der Rückbank sind schwebend installiert, das erlaubt eine freie Sicht durch die Heckscheibe. Die zentrale Sitzposition besitzt Symbolik und unterstreicht die Selbstbestimmung, für die Sportwagen von Porsche stehen. Mit einem Handgriff lässt sich der Sitz um 180 Grad drehen. Das Cockpit wird zum Kommunikationszentrum. Fünf Rundinstrumente reisen mit in die Zukunft, das ist Traditionspflege und gehört zur Marken-DNA. Haptische Knöpfe behalten ebenfalls eine Existenzberechtigung. Die Bildschirme für die Passagiere rechts und links lassen sich individuell bedienen oder am Armaturenbrett wegklappen. Den Luxus des wandelbaren Raums ermöglicht die Antriebstechnologie: vollelektrisch und im Unterboden versteckt.