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Niedersachsen spielt eine wichtige Rolle in der Nationalen Wasserstoffstrategie

Niedersachsen hat zentrale Rolle durch Nationale Wasserstoffstrategie - Bildnachweis: UVN

 

Am 26. Juli 2023 hat das Bundeskabinett die Aktualisierung der Nationalen Wasserstoffstrategie beschlossen. Dadurch wurde die Strategie von 2020 an die aktuellen Entwicklungen angepasst und weiterentwickelt. Gleichzeitig wird derzeit an einer Importstrategie für Wasserstoff und seine Derivate gearbeitet.

Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN), äußert sich dazu:

„Die Verabschiedung der aktualisierten Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) ist äußerst erfreulich, da sie eine Vielzahl sinnvoller Maßnahmen enthält, die den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft signifikant beschleunigen können. Sie schafft eine Grundlage für die Stärkung Deutschlands als Industrieland und Wirtschaftsstandort sowie für zukunftsfähige Arbeitsplätze. Besonders positiv ist die Erhöhung der Elektrolyseleistung von 5 auf 10 GW, wodurch Niedersachsen in Verbindung mit den anderen norddeutschen Bundesländern eine zentrale Rolle einnehmen wird.

Auch die Veröffentlichung des Wasserstoffkernnetzes durch FNB Gas e.V. als Teil der NWS am 12. Juli ist zu begrüßen, da es eine solide Grundlage für den Aufbau einer flächendeckenden Transportinfrastruktur bietet. Es wird jedoch wichtig sein, die zukünftigen Wasserstoffbedarfe sowie geeignete Standorte für Elektrolyseure zu ermitteln und dabei auch die Speichermöglichkeiten angemessen zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist die Entwicklung einer Importstrategie von großer Bedeutung, um unseren Wasserstoffbedarf bis 2030 decken zu können. Dafür sind wir auf Importe, sowohl aus der EU als auch darüber hinaus, angewiesen. Es ist erfreulich, dass die NWS auch blauen, orangenen und türkisen Wasserstoff berücksichtigt und in begrenztem Umfang fördern möchte, was ein gutes Signal für unsere energieintensiven Industrien ist. Bund und Länder werden in der kommenden Zeit eng zusammenarbeiten müssen, um die gesteckten Ziele erfolgreich umzusetzen.“

Die aktualisierte Nationale Wasserstoffstrategie verfolgt bis 2030 folgende Ziele:

  1. Beschleunigter Markthochlauf von Wasserstoff: Die Einführung von Wasserstoff, seinen Derivaten und Wasserstoffanwendungstechnologien wird deutlich beschleunigt, und das Engagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird massiv gesteigert.

  2. Sicherstellung ausreichender Verfügbarkeit von Wasserstoff und seinen Derivaten: Das Ziel für heimische Elektrolysekapazität bis 2030 wird von 5 GW auf mindestens 10 GW erhöht. Den verbleibenden Bedarf decken wir durch Importe, wofür eine gesonderte Importstrategie entwickelt wird.

  3. Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur: Bis 2027/2028 wird mit Unterstützung der IPCEI-Förderung ein Wasserstoffstartnetz in Deutschland mit über 1.800 km neu gebauten und umgerüsteten Wasserstoffleitungen errichtet. Europaweit kommen zusätzlich ca. 4.500 km hinzu (European Hydrogen Backbone). Die Erweiterung zu einem Kernnetz wird bis 2032 alle bedeutenden Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren in Deutschland mit den relevanten Abnehmern verbinden.

  4. Etablierung von Wasserstoffanwendungen in verschiedenen Sektoren: Bis 2030 werden Wasserstoff und seine Derivate verstärkt in der Industrie, bei schweren Nutzfahrzeugen und zunehmend im Luft- und Schiffsverkehr eingesetzt. Im Stromsektor trägt Wasserstoff zur Energieversorgungssicherheit bei, indem er in auf klimaneutrale Gase umrüstbaren Gaskraftwerken (H2-ready) sowie als variable und systemdienliche Stabilisatoren bzw. flexible Lasten in Elektrolyseuren genutzt wird. Die Nutzung von Wasserstoff in der zentralen und dezentralen WärmeversorgungNiedersachsen spielt eine bedeutende Rolle in der Nationalen Wasserstoffstrategie