Seat präsentiert über seine neue Sub-Marke den neuen eScooter 125. Dieser ist ab 6.700 Euro erhältlich. Seat Mó ist die spanische Marke für urbane Mobilität mit vollelektrischen, nahezu lautlosen und lokal emissionsfreie Roller. Dafür wurde eigens ein Vertriebs- und Servicenetz in Deutschland aufgebaut: Zum Marktstart sind bereits mehr als 90 offizielle Seat Vertragshändlern dabei. Dies gewährleistet den Kunden die gewohnte Markengarantie – und zwar sowohl auf den Kauf als auch auf die Wartung der Produkte von Seat Mó. Dazu zählt neben dem bekannten Seat MÓ´ó eKickScooter 65 ab sofort auch der vollelektrische, nahezu lautlose und lokal emissionsfreie Elektroroller Seat Mó eScooter 125.
Der erste vollelektrische Roller der Marke kostet in der Farbe Oxygen Weiß ab 6.700 Euro und in den Farben Daring Rot sowie und Aluminium Grau jeweils ab 6.775 Euro. Der 5,6 kWh große Akku ermöglicht eine Reichweite von bis zu 137 Kilometern und lässt sich schnell ausbauen, um ihn flexibel an beliebigen Orten mit Steckdose aufladen zu können. Unterwegs erlauben drei Fahrmodi wahlweise eine besonders energieschonende („Eco“), eine ausgewogene („City“) oder eine möglichst dynamische („Sport“) Fahrweise. Im Idealfall beschleunigt der Roller in nur 3,9 Sekunden aus dem Stand auf 50 km/h, maximal sind 95 km/h möglich. Ein Rückwärtsgang erleichtert das Rangieren und mit Stauraum für zwei Helme ist auch die spontane Mitnahme einer weiteren Person möglich. Über die kostenlose My Seat Mó App lässt sich der Roller zudem über das Smartphone lokalisieren, starten und kann über eine individuelle digitale Freigabe auch von anderen Fahrern benutzt werden.
Kein Fortschritt erkennbar! Schade.
Ein motorisiertes Zweirad dieser Klasse in heutiger Zeit ohne ABS auszuliefern bzw. anzubieten? Geht gar nicht. Es ist schlicht unglaublich!
Klar, anstelle dessen rüsten momentan alle Hersteller dieser Produktpalette ihre Fahrzeuge mit einem Kombibremssystem (CBS) aus. Das ist zwar günstiger, leider aber erwiesenermaßen auch wirkungsloser. Lange haben Verbände und Organisationen dafür gekämpft, dass die ABS-Ausstattung im Motorradsektor größer 125 ccm verpflichtend wird. Aus gutem Grund haben die EU-Behörden dem schließlich zugestimmt und eine entsprechende Verordnung erlassen. Seit 2017 wird EU weit kein Motorrad mehr ohne ABS zugelassen. Leichtkrafträder unterliegen den gleichen physikalischen Mustern wie ihre größeren Geschwister. Die Hersteller dürften zwar weiterhin Verbundbremssysteme einsetzen, tragen dem Sicherheitsgedanken der Käufer aber mehr und mehr Rechnung. Demzufolge rüsten sie ihre Modelle mit ABS aus. Es ist neben dem klaren Plus an Sicherheit auch ein Verkaufsargument. Besonders bei Umsteigern aus der Führerscheinklasse „B“.
SEAT möchte sich für sein Modell MO das Schild mit der Aufschrift „innovativ“ umhängen. Dafür erwarte ich, dass sie – besonders bei dem vergleichsweise hohen Preis von knapp € 7.000 (abzüglich ggf. staatlicher Maßnahmen) – entsprechend kompromisslos Sicherheitstechnik einbauen und adaptieren. Große Werbung auf Webseiten für herausnehmbaren Akku, viel Platz unter der Sitzbank, Spurt in knapp 4 Sekunden auf 50 km/h usw. verhindert keine Stürze und Verletzungen. ABS mitunter schon.
Und noch am Rande bemerkt …: Warum es für SEAT wichtiger ist, vorranging (weil übergroß und in der Displaymitte) den Ladezustand des Akkus zu präsentieren anstelle der gefahrenen Geschwindigkeit (dagegen eher klein und rechts am Displayrand), bleibt deren Geheimnis.