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Volkswagen beabsichtigt in Südamerika kräftig zu wachsen und investiert eine Milliarde Euro

Der VW ID. Buzz und ID.4 sollen nach Brasilien kommen - Bildnachweis: Volkswagen 04.07.23 Sao Paulo Unternehmen Pressemitteilung Marke Volkswagen investiert eine Milliarde Euro für Wachstum in Südamerika

 

ID. Buzz und ID.4 kommen nach Brasilien

Die Marke Volkswagen plant eine umfangreiche Produktoffensive in Südamerika, um dort deutlich zu wachsen. Bis 2027 strebt das Unternehmen in Brasilien, dem größten Markt der Region, ein Wachstum von 40 Prozent an. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen allein 15 neue Elektro- und Flex-Fuel-Modelle auf den Markt kommen, und mittelfristig werden auch Hybridfahrzeuge erwartet. Bereits im Jahr 2023 werden die ersten vollelektrischen Modelle von Volkswagen in Brasilien eingeführt: der Volkswagen ID.4 und der ID. Buzz. Es wird erwartet, dass der südamerikanische Automobilmarkt bis 2030 jährlich um elf Prozent wachsen wird und somit zu den am schnellsten wachsenden Märkten weltweit gehört. Mit dieser Strategie setzt Volkswagen konsequent auf den Ausbau seines Geschäfts in Wachstumsmärkten und die Förderung nachhaltiger Mobilität. Gleichzeitig feiert das Unternehmen sein 70-jähriges Gründungsjubiläum in Brasilien.

CEO der Marke Volkswagen, Thomas Schäfer, betont die strategische Bedeutung Südamerikas als schnell wachsender Automarkt. Das lokale Team habe in den letzten Jahren den Turnaround erfolgreich gemeistert und die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessert. Nun gelte es, weiter an den Kosten zu arbeiten und die Produktoffensive umzusetzen. Insgesamt plant Volkswagen bis 2026 eine Milliarde Euro in Südamerika zu investieren. Die Region Südamerika kehrte im Jahr 2021 nach vielen Jahren wieder in die Gewinnzone zurück und trug bereits im folgenden Jahr 2022 wesentlich zum Unternehmensergebnis bei. Unter dem Performance-Programm „Accelerate forward“ | Road to 6.5″ strebt die Region weitere Verbesserungen an.

Executive Chairman der Volkswagen Group South America, Alexander Seitz, erklärt, dass die Produktoffensive extrem attraktive Fahrzeuge für Kunden in Brasilien und ganz Südamerika bringen werde. Dadurch werde die Transformation hin zu CO2-freier und vollvernetzter Mobilität beschleunigt. Bereits jetzt sei der neue Polo das meistverkaufte Auto in Brasilien. Die Einführung des Bestsellers ID.4 und des ikonischen ID. Buzz auf dem brasilianischen Markt werde zusätzlichen Schwung bringen.

Volkswagen investiert bis 2026 eine Milliarde Euro in Südamerika, unter anderem in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren mit Ethanol und in neue Geschäftsmodelle. Im Jahr 2022 wurden bereits über 3.000 Auto-Abonnements in Brasilien abgeschlossen, und im laufenden Jahr soll diese Zahl um rund 150 Prozent steigen. Volkswagen wird noch 2023 erste vollelektrische Fahrzeuge, den ID.4 und den ID. Buzz, in Brasilien im Abonnement anbieten und dadurch die Transformation zu einem nachhaltigen Mobilitätsanbieter vorantreiben. Es wird erwartet, dass die Umstellung auf reine Elektroantriebe in Brasilien weniger dynamisch verlaufen wird als in Europa, und der Marktanteil reiner batterieelektrischer Fahrzeuge im Jahr 2033 auf etwa vier Prozent geschätzt wird. Volkswagen strebt jedoch an, im Bereich der batterieelektrischen Fahrzeuge schneller als der Markt zu wachsen.

Vor einer vollständigen Elektrifizierung setzt Volkswagen auf alternative Antriebe und Technologieoffenheit. Alle neuen Modelle, die in der Region produziert werden, werden weiterhin zu 100 Prozent mit Biokraftstoff betrieben werden können. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie und dem Ziel von Volkswagen Südamerika, bis zur Klimaneutralität zu gelangen. Die in Europa entwickelten Motoren werden speziell für den brasilianischen Markt im neu eröffneten Entwicklungszentrum von Volkswagen Brasilien angepasst und weiterentwickelt. Die Flex-Fuel-Fahrzeuge, die in Brasilien entwickelt werden, können grundsätzlich mit Ethanol, Benzin oder beliebigen Mischungen dieser Kraftstoffe betrieben werden. In Europa wird höchstens zehn Prozent Biokraftstoff beigemischt (E10). Ein Schwerpunkt der Produktoffensive von Volkswagen liegt auf dem A0- und A-Segment sowie auf CUVs/SUVs, dem am stärksten wachsenden Marktsegment weltweit. Das A0-Segment macht bereits jetzt fast 40 Prozent des südamerikanischen Marktes aus und wird voraussichtlich überproportional zum Marktwachstum weiter expandieren.

Ethanol, das aus Zuckerrohr gewonnen wird, ist ein nachhaltiger Kraftstoff, der durch die Fermentation von Zucker mit Hefe entsteht. Im Vergleich zu Benzin reduziert er die Treibhausgasemissionen um bis zu 80 Prozent. Die Zuckerrohrfelder zur Ethanolproduktion machen weniger als 0,8 Prozent des brasilianischen Territoriums aus. Fast 92 Prozent des Zuckerrohrs werden in Süd-Zentral-Brasilien angebaut, während die restlichen acht Prozent im Nordosten des Landes geerntet werden – fast 2.000 Kilometer vom Amazonas-Gebiet entfernt. Dadurch kann der Biokraftstoff einen entscheidenden Beitrag zur kurzfristigen CO2-Reduzierung in dieser Region leisten.

Volkswagen blickt auf eine erfolgreiche Geschichte von 70 Jahren in Brasilien zurück. Vor 70 Jahren begann das Unternehmen in São Paulo mit der Produktion, was gleichzeitig das erste Werk außerhalb Deutschlands war. Zu Beginn montierten zwölf Mitarbeiter Teile, die aus Deutschland importiert wurden. Heute ist Volkswagen der größte Automobilhersteller Brasiliens und hat in den letzten 70 Jahren insgesamt 25 Millionen Fahrzeuge produziert, von denen vier Millionen exportiert wurden. Das Unternehmen entwickelt und produziert in vier Werken im Land Modelle wie den Polo, Virtus, Nivus, Taos und T-Cross und vertreibt sie über rund 500 Händlerbetriebe.