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Elektro-Marke: Volvo und Geely investieren 640 Millionen Euro in die Entwicklung von Polestar

Polestar 2 - Bildnachweis: Polestar /Volvo

Weltpremiere am 17.10.2107 in China: Der neue Polestar 1 – Bildnachweis: Polestar

 

Eigenständige elektrifizierte Hochleistungs-Marke

Volvo und sein Mutterkonzern aus China investieren fünf Milliarden Renminbi (rund 640 Millionen Euro) in die Entwicklung neuer Modellen, Marke und Produktion von Polestar. Polestar hat heute in Schanghai sein erstes Serienmodell vorgestellt und einen Ausblick in die weitere Zukunft gegeben. Einen weiutgehenden Strategie und Finazplan – samt neuem Werk und Vertriebskonzept – haben Geely und Volvo in Bezug auf die E-Mobilität  in Schanghai vorgestellt. 

Das Kapital wird unter anderem für den Bau einer modernen Polestar Fertigungsstätte im chinesischen Chengdu genutzt. Die neue Anlage unterstreicht die Rolle von China als weltweites Produktionszentrum von Fahrzeugen der Marke Volvo. Volvo und Polestar profitieren von Synergien in der Technologieentwicklung, teilen sich Einkaufskosten und erzielen gemeinsam Skaleneffekte.

Mit China als treibender Kraft bei der Elektrifizierung der weltweiten Automobilindustrie übernimmt Polestar – bisher der Haustuner von Volvo – eine Vorreiterrolle in der Entwicklung neuer Techniken. Es verbessert außerdem die Führungsposition von Volvo Cars bei der Elektrifizierung und Konnektivität.

Volvo meint es ernst – Abgesang auf den Verbrenner

Das erste Serienmodell ist der Polestar 1: ein 441 kW (600 PS) starkes Plug-in-Hybrid-Coupé mit zwei Türen und vier Sitzen. Es bietet eine rein elektrische Reichweite von bis zu 150 Kilometern – und damit mehr als jedes andere auf dem Markt erhältliche Hybridfahrzeug. Das elektrifizierte Hochleistungs-Fahrzeug geht Mitte 2019 in Chengdu in Produktion, später im Jahr folgt ein kleineres Modell namens Polestar 2.

Der Polestar 1 ist ein Beispiel für die Synergien zwischen den Marken Volvo und Polestar. Rund die Hälfte der Fahrzeugtechnik basiert auf der von Volvo eigens entwickelten skalierbaren Produkt-Architektur (SPA), während die andere Hälfte von Polestar Ingenieuren innerhalb der Volvo Forschungs- und Entwicklungsabteilung neu konzipiert und maßgeschneidert wurde. Das Unternehmen profitiert auch beim Aufbau des eigenen Produktionsbetriebs in Chengdu vom privilegierten Zugang zu den weltweiten und bewährten Fertigungsstandards von Volvo.

Der erste Polestar soll Mitte 2019 in einem neuen, bereits im Bau befindlichen Werk in Chengdu in Produktion gehen. Später im Jahr folgt ein kleineres Modell namens Polestar 2, das unter anderem gegen Teslas Model 3 positioniert werden soll. Der Polestar 2 wird das erste batterieelektrische Fahrzeug der Volvo Car Group und das erste von insgesamt fünf Elektrofahrzeugen der Marken Volvo und Polestar, die zwischen 2019 und 2021 eingeführt werden. Die heute angekündigten Polestar Modelle sind ein weiterer Beleg der Elektrifizierungsstrategie von Volvo Cars, die das Unternehmen im Juli 2017 bekanntgegeben hatte. 

Jedes ab 2019 neu eingeführte Volvo Modell wird demnach über einen Elektromotor verfügen. Volvo läutet damit den Abschied von Fahrzeugen ein, die ausschließlich mit einem Verbrennungsmotor bestückt sind, und setzt als erstes etabliertes Automobilunternehmen voll auf die Elektrifizierung des Antriebs als Mittelpunkt aller künftigen Aktivitäten.

Auch beim Vertrieb soll Polestar völlig neue wege beschrieten. Es sei nicht geplant Polestar-Fahrzeuge zu verkaufen. Sämtliche Fahrzeuge sollen ausschließlich im zwei- oder dreijährigen Abonnement ohne Anzahlung mit einer festen monatlichen Rate angeboten werden. Auch sei geplant den Vertrieb zu 100 Prozent online anzubahnen. Dadurch müssen sich Kunden – wie Volvo vollmundig verspricht – nie mehr um Unannehmlichkeiten wie Kosten für Abschreibung, Versicherung und Wartung kümmern. Eine Anzahlung sei nicht erforderlich. Das „Abo“ umfasst auch Abhol- und Bringdienste zu den Wartungsterminen in der Werkstatt, die Polestar direkt mit dem Kunden abstimmt. Inbegriffen sind auch Concierge-Services, außerdem lassen sich Mietwagen für bestimmte Zeiträume ordern. Mithilfe einer App für Apple- oder Android-Geräte erhält der Fahrer auch dann Zugang zum Auto, wenn er den Fahrzeugschlüssel nicht dabei hat. Der digitale Schlüssel lässt sich über die App sogar an Dritte wie den Concierge oder andere Personen, die das Auto zur Ladestation oder in die Werkstatt bringen, übertragen – virtuell und bequem, ohne dass der Kunde sein Haus oder Büro verlassen muss.

Um den Kundenkontakt zu pflegen, plant das Unternehmen ein weltweites Netzwerk sogenannter „Polestar Spaces“. In den Show-Rooms dieser Dependancen erhalten potentielle Polestar-Kunden die Möglichkeit mit den Fahrzeugen in Verbindung zu gelangen. Das erste „Polestar Space“ soll im ersten Quartal 2019 eröffnen. Bei Vertragsende gibt der Kunde sein Fahrzeug zurück oder Polestar tauscht es gegen ein neues Modell. Den gebrauchten Wagen bereitet Polestar auf und gibt ihn an einen zweiten Abonnenten weiter.

Alle Polestar Modelle werden zukünftig in China gefertigt. Der neue Polestar 1 läuft im hochmodernen, eigens errichteten Polestar Produktionszentrum im chinesischen Chengdu vom Band.