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Intel und Branchenführer aus der Automobilindustrie präsentieren ein Rahmenwerk zur Sicherheit beim Autonomen Fahren

Elf führende Unternehmen der Automobil- und Mobilitätsbranche haben „Safety First for Automated Driving“ veröffentlicht, ein einzigartiges Rahmenwerk für sichere automatisierte Pkw – Bildnachweis: Intel

Lange Jahre galt das autonom fahrende Kraftfahrzeug als pure Science-Fiction. Doch jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nach Abstandsradar, Einparkautomatik und Verkehrszeichenerkennung sind die ersten Autos im Testbetrieb tatsächlich autonom unterwegs, selbst im Stadtverkehr.

Nun hat Intel in Zusammenarbeit mit 10 Branchenführern aus der Automobilindustrie ein Rahmenwerk für die Entwicklung, Verifizierung und Validierung sicherer autonomer PKWs veröffentlicht. Unter dem Namen „Safety First for Automated Driving“ (SaFAD) vereint das vorgestellte Werk verschiedene Ansätze zur Reduzierung von Verkehrsunfällen. Es stellt die branchenweit erste umfassende Anleitung zur Entwicklung von sicheren autonomen Fahrzeugen dar.Als Grundlage wurden zunächst 12 Leitprinzipien des Autonomen Fahrens definiert, beispielsweise, dass der Fahrer immer in der Lage sein muss, die Steuerung des Fahrzeugs im Notfall zu übernehmen. Zudem basiert das Dokument auf Intels Responsibility-Sensitive-Safety (RSS)-Modell.

RSS ist ein mathematisches Modell, das spezifische und messbare Parameter für die menschlichen Konzepte „Verantwortung“ und „Vorsicht“ beschreibt und diese auf selbstfahrende Fahrzeuge anwendet. Das Modell definiert einen sicheren Zustand, in dem das Fahrzeug keinen Unfall verursachen kann – unabhängig von dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.

Warum es wichtig ist

Die Entwicklung von AVs, die nachweislich sicher sind, ist entscheidend für ein höheres Maß an Autonomie auf öffentlichen Straßen. „Safety First for Automated Driving“ vereint das umfangreiche Know-how führender globaler Automobilhersteller, Zulieferer und Technologieanbieter in der ersten umfassenden Anleitung der Branche für die Entwicklung von Safe-by-Design-AVs.

Wie es funktioniert

Die Grundlage des Papiers sind 12 Leitsätze und die notwendigen Schritte zu ihrer Umsetzung. Jedes Prinzip wird zu einer Reihe von Fähigkeiten verfeinert, die ein sicherer AV unterstützen muss; Sicherheitselemente werden dann abgeleitet, um die Fähigkeiten umzusetzen. (Die Beschreibungen der Prinzipien beginnen auf Seite fünf des Papiers.)

Intels RSS-Modell wird unter dem Drive Planning Element hervorgehoben, das die Fähigkeit unterstützt, „einen kollisionsfreien und rechtmäßigen Fahrplan zu erstellen“. Dieses Element erreicht das oberste Prinzip, sich sicher zu verhalten, um die Verhaltensweisen von AVs zu verstehen, vorherzusagen und zu verwalten und sicherzustellen, dass sie den Regeln des Straßenverkehrs entsprechen.

Die Rolle von RSS

Eine gemeinsame Vision zur Reduzierung der Verkehrstoten durch fahrerlose Technologie hat zu einer Vielzahl von Ansätzen in der gesamten Branche geführt. „Safety First for Automated Driving“ versöhnt die vielen verschiedenen Ansätze zu einem zusammenhängenden Ganzen, bei dem nur der beste und sicherste Ansatz verfolgt wird.

RSS wurde 2017 als technologieneutraler Ausgangspunkt für die Branche vorgeschlagen, um sich daran zu orientieren, was es für einen AV bedeutet, sicher zu fahren. RSS formalisiert menschliche Vorstellungen von gesundem Menschenverstand, die in eine Reihe von mathematischen Formeln eindringen, die transparent und überprüfbar sind und einen „Sicherheitskuvert“ um die Entscheidungsfähigkeiten eines AV bilden.

„Safety First for Automated Driving“ trägt dazu bei, dass RSS weltweit akzeptiert wird, einschließlich der jüngsten Unterstützung durch den Technologieführer Baidu, den Automobilzulieferer Valeo, das Normengremium China ITS und andere.