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Reifengate: Nokian gesteht Testreifen manipuliert zu haben

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Nokian räumt systematische Beeinflussung von Reifentests ein

 

 

Nokian räumt systematische Reifen-Schummelei seit 2005 ein

Der Autobranche droht der nächste Skandal: Dem finnischen Reifen-Hersteller Nokian wird unterstellt systematisch und im großen Stil einfluss auf Testergebnisse genommen zu haben. Demnach sollen angeblich Fachmagazinen und Prüforganisationen bei Tests spezifisch auf die Test-Anforderungen hergestellte Reifen – und keine Serien-Pneus – zur Verfügung gestellt wiorden sein. Diese sollen sich erheblich von den Modellen, die im Handel erhältlich sind -unterscheiden.

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Nokian-Reifen bei einem Test auf Nässe

 

Nokia hat die Schummeleien mittlerweile eingeräumt

Das Fachmagazin „Neue Reifenzeitung“ beruft sich in seiner Meldung auf ein finnisches Finanzblatt.demnach soll diese spezielle Form der Beeinflussiung von testergebnissen in Reifen-und Autofachmagazinen bereits seit 2005 andauern. Als Beleg wird eine Reihe von Nokian-internen E-Mails angeführt. Ähnliche Vorwürfe hatte es 2005 auch mal gegen den deutschen Reifenhersteller Continental gegeben. Das finnische Unternehmen Nokian ist der führende Reifenhersteller in Skandinavien und vertreibt seine Produkte – auch dank vieler Testsiege bei Reifentests – mit wachsendem Erfolg u.a. in Deutschland. Im Gegensatz zu den VW-Abgasskandal war es diesmal das Unternehmen selbst, das offensiv mit den Informationen an die Öffentlichkeit ging und den Skandal ununmwunden einräumt. Das Unternehmen erklärt das „Coming Out“ mit Feststellungen der internen Revision. Der offene Umgang mit den Fehlern aus der Vergangenheit kann dazu führen dass Nokian langfristig sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgeht. Im Vorfeld des Automobilsalon in Genf ist mit einer Diskussion über Reifentest, testmethodiken als solches und der Vergleichbarkeit zu rechnen.