SU steht für Speed Ultra
In einer aufwänmdig gestalteten Präsentation hat der chinesische Technologiekonzern Xiaomi nun sein erstes Elektroauto vorgestellt, mit dem der Smartphone- und Hausgeräte-Hersteller auf den wachsenden Automobilmarkt drängt. Auffällig ist wie sich die Chinesen primär am Porsche Taycan aber auch Tesla Model S als Benschmark orientierten. In vielen Vergleichen reklamieren die Chinesen bessere Daten für sich. Angefangen vom Luftwiederstandsbeiwert von nur 0,195 oder einem kürzeren Bremsweg bis hin zu Leistungsdaten bei der Beschleunigung und der Reichweite. Das Fahrzeug mit dem Namen SU7, was für „Speed Ultra“ stehen soll, wird in zwei Motorisierungen erhältlich sein, die sich hinsichtlich Leistung, Batteriekapazität und Reichweite unterscheiden. Der Modellname SU7 (mit SU für „Speed Ultra“) lässt in der Zukunft genügend Platz für sechs kleinere Modelle, vom SU1 bis zum SU6.
4997 mm lang, 1963 mm breit und 1440/1455 mm hoch bei einem Radstand von 3000 mm präsentiert sich der SU7 sichtbar größer dimensioniert als beispielsweise der Nio ET5 oder das Tesla Model 3 oder auch der Seal von BYD.
Der nächste vollelektrische China-Kracher
Das Einstiegsmodell des SU7 hat einen 73 kWh großen Qilin-Akku von CATL verbaut, der eine E-Maschine speist die eine Leistung von 300 PS ermöglicht. Mit diesem soll eine Reichweite von über 600 Kilometern gemäß dem chinesischen Testzyklus CLTC möglich sein. Die Topversion SU7 Max verfügt mit einem 101 kWh großen Energiespeicher vom Zulieferer (und Wettbewerber) BYD nebst zwei E-Maschinen (Dual-Motor) für einen Allradantrieb mit einer Systemleistung von 673 PS und einem maximalen Drehmoment von 838 Nm. Bei der Top-Version erhöht sich die Reichweite auf bis zu 800 Kilometer laut Herstellerangaben.
Xiaomis Erfolgsrezept sind hochwertige Produkte zu vergleichsweise günstigen Preisen
Als Betriebssystem und Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Smartphone kommt das von Xiaomi selbst entwickelte HyperOS zum Einsatz. Dieses soll es erlauben, Daten und Anzeigen nahtlos zwischen dem Elektroauto und Xiaomi-Mobilgeräten auszutauschen. Unterstützt wird dies durch zwei großformatige Touchscreens im Cockpit.
Für die Produktion arbeitet Xiaomi mit dem Hersteller BAIC zusammen. Montiert werden sollen die Fahrzeuge vom Autokonzern BAIC in einem Werk in Peking, das eine Jahreskapazität von 200.000 Fahrzeugen ermöglicht. Der offizielle Verkaufsstart des SU7 auf dem chinesischen Heimatmarkt soll dann 2024 erfolgen, wobei Preise zwischen rund 25.000 und 38.000 Euro veranschlagt werden. In Europa dürften die Preise dann das doppelte betragen. Ob und wann eine Markteinführung auch außerhalb Chinas geplant ist, ließ der Hersteller bislang noch offen. Ein export gilt als sehr wahrscheinlich, denn Xiaomi gewährte auch einen einblick in seine Strategie-Agenda. Der Technologie-Konzern strebt an, in 15 bis 20 Jahren einer der fünf größten Autohersteller der Welt zu sein. Bereits nächstes Jahr möchte Xiaomi zu den wichtigsten Akteuren im Bereich des intelligenten Fahrens gehören. Hierzu wurden ein Investtitionsprogramm in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar aufgelegt.
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