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Die Initiative „Zukunft Erdgas“ und „Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V“ geben Stellungnahme zu dem Erdgas-Tankungsunglück des VW Touran

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Erdgasbetankung eines Fahrzeugs

Aral hat den Verkauf von Erdgas nach dem Umfall gestoppt. Das Tankunglück des VW Touran erhitzt die Gemüter. Nun hat die Initiative erdgas zu dem Vorfall Stellung bezogen. Die Initiative sieht die Ursache primär in der beim Unglücksfahrzeug (VW Touran) noch nicht durchgeführten Nachbesserung im Rahmen eine Rückrufs.

STELLUNGNAHME

Unfall mit CNG-Fahrzeug in Duderstadt (Kreis Göttingen)

Der Vorgang: Der Erdgas-Tank eines VW Touran ecofuel ist beim Tankvorgang an einer Tankstelle in Duderstadt (Kreis Göttingen) geborsten. Hierbei wurde der Fahrer des Fahrzeugs verletzt. Es kam zu keiner Explosion des Gas- oder Benzintanks. Mineralölunternehmen hatten daraufhin teilweise empfohlen, den Verkauf von CNG vorübergehend zu stoppen.

Hierzu nimmt Zukunft ERDGAS wie folgt Stellung:

  • Dem verletzten Fahrer des Erdgasfahrzeugs wünschen wir eine schnelle und vollständige Genesung.
  • Für den VW Touran ecofuel (Modelljahre 2005-2009) gilt eine Rückrufaktion des Herstellers VW. Fahrer von betroffenen VW Touran dürfen bis zum Austausch ihrer Gastanks kein CNG tanken. Es ist unverständlich, wieso trotz des bekannten Risikos CNG getankt wurde.
  • Es ist Aufgabe des Herstellers VW zu prüfen, ob die Rückrufaktion den Fahrer erreicht hat und wie dies bei allen anderen betroffenen Autofahrern sichergestellt wird.
  • Das Fahren und Tanken mit Erdgas stellt grundsätzlich kein Risiko dar. Erdgastanks unterliegen hohen Sicherheitsanforderungen. Die Unfallgefahr gegenüber Benzin- oder Dieselantrieben ist nicht erhöht. Rückrufaktionen sind sicherheitsrelevant. Ihnen ist unbedingt Folge zu leisten.
  • Das Tanken von CNG ist für alle nicht von der Rückrufaktion betroffenen Fahrzeuge auch weiterhin bedenkenlos möglich. Es ist davon auszugehen, dass alle CNG-Tankstellen kurzfristig von den Mineralölunternehmen wieder freigegeben werden.

 

Über Zukunft ERDGAS e.V.

Zukunft ERDGAS e.V. ist die Initiative der deutschen Erdgaswirtschaft. Erdgas ist in Deutschland Heizenergie Nummer eins. Drei Viertel aller neu installierten Heizungen nutzen den klimaschonenden und kostengünstigen Energieträger. Zukunft ERDGAS setzt sich dafür ein, dass die Potenziale des Energieträgers Erdgas auch in Zukunft genutzt werden und informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die Erdgas für die Energiewende und den Energiemix der Zukunft bietet. Getragen wird Zukunft ERDGAS von führenden Unternehmen der Erdgaswirtschaft wie Importeuren, Regionalversorgern und Stadtwerken. Die Heizgeräteindustrie und das Handwerk unterstützen die Initiative als Partner.

Stellungnahme des Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V

„Autogas-Fahrer bleiben uneingeschränkt mobil.“ Mit diesen Worten kommentierte Rainer Scharr, Vorsitzender des Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V., den von Aral, Esso und Jet empfohlenen vorläufigen Verkaufs-Stopp des Kraftstoffes Erdgas. Anlass dieser Empfehlung ist ein Zwischenfall vom vergangenen Freitag. In Duderstadt platzte bei einem Erdgas-Fahrzeug vom Typ VW Touran während des Tankvorgangs der Gastank.

Die Erdgas-Modelle von Volkswagen stehen seit einiger Zeit in der Kritik. Die Touran-Modelle der Jahre 2006 bis 2009 werden seit Anfang Juli wegen Korrosionsproblemen zum Tausch der Gasflaschen zurückgerufen. Jüngst ist diese Aktion auf die Modelle Caddy, Passat und Touran bis einschließlich Modelljahr 2010 ausgedehnt worden. Anders als Autogastanks müssen Erdgasflaschen einem Speicherdruck von bis zu 200 bar standhalten.

Scharr verwies darauf, dass Autogas in Deutschland mit Abstand der Alternativkraftstoff Nr. 1 sei „An 7.000 Tankstellen bundesweit steht Autogas weiterhin sicher und zuverlässig zur Verfügung.“

 

Energieträger Flüssiggas und Alternativkraftstoff Autogas:

Autogas (LPG) besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits beim geringen Druck von 8 bar flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert sowie schadstoffarm. Autogas ist in Deutschland nach wie vor der Alternativkraftstoff Nummer 1: Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) waren im Januar 2016 in Deutschland knapp 480.000 Autogas-Pkw zugelassen.