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Schon gefahren: Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid – Das Beste aus zwei Welten

Schon gefahren: Mitsubishi Eclipse Cross Plug-In Hybrid (PHEV) - 2021 - Bildnachweis: MOTORMOBILES

      

Neuer Auftritt – eleganter und erwachsener


Um die Marke Mitsubishi gab es in der jüngeren Vergangenheit einige Verwirrungen. Noch vor kurzem hat die japanische Traditionsmarke ernsthaft erwogen, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen. Relativ unvermittelt verkündeten die Japaner im vergangenen Sommer, die Entwicklung neuer Modelle für Europa erstmal einzufrieren. Davon möchte die Marke nichts mehr wissen. Mit neuen Modellen blickt Mitsubishi nach vorne. In der Allianz mit Renault und Nissan soll das Modellangebot erweitert werden. Mitsubishi meint es ernst mit der Elektrifizierung. Dies gilt umsomehr für die beiden angekündigten neuen Modelle, die 2023 in Kooperation mit Renault auf den Markt kommen sollen. Eine gemeinsame Plattformstrategie soll dabei die Kosten ebenso reduzieren, wie eine Abstimmung der Antriebstechnik innerhalb der Allianz. Eine zentrale Rolle kommt hier dem Eclipse Cross zu. Das Kompakt-SUV Mitsubishi Eclipse Cross gibt es nach Abverkauf der Altversion nur noch als Plug-in-Hybrid. Mitsubishi zählte 2014 mit dem elektrifizierten Outlander zu den Pionieren des Plug-in-Hybridantriebs. Mit einiger Verspätung kommt nun Teilzeitstromer Nummer zwei auf den Markt: Der Eclipse Cross Plug-in Hybrid verfeinert die bekannte Technik. Mit all den vielen Vor- und aber auch den wenigen Nachteilen. In Deutschland läuft der Outlander-PHEV gut, 2020 wurden mehr als 8000 Fahrzeuge abgesetzt. Damit liegt der „Outi“, wie er von seinen Fans genannt wird, als Plug-in-Variante (daneben gibt es noch einen Benziner) nach dem Kleinwagen Space Star auf Platz zwei der deutschen Verkaufsstatistik von Mitsubishi. Beim Eclipse Cross PHEV haben die Japaner ein zweifelsfrei populäres Antriebskonzept auf ein kleineres Modell adaptiert. Nicht jeder möchte einen knapp 4,70 langen und fast zwei Tonnen schweres SUV fahren. Der Eclipse Cross basiert auf der gleichen Plattform wie der Outlander und teilt sich mit ihm deshalb auch den identischen Radstand sowie den gleichen vorderen Überhang. Kürzer und flacher ist er vor ausschliesslich hinten. Die Optik hat der neue Eclipse Cross PHEV vom neuen Outlander. Ob es der Outlander auch nach Europa schafft, ist noch nicht final entschieden.

  

Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid - 2021
Bildnachweis: MOTORMOBILES
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Eigenen Wallbox: Beratung und Fördermöglichkeiten durch Mitsubishi

 

Auch bei der Ladetechnik für zu Hause möchte Mitsubishi unterstützen. Mitsubishi-Händler beraten bei der Anschaffung einer Wallbox und vermitteln den Installationsservice, den passenden Ökostrom-Tarif und klären zudem über die Fördermöglichkeiten der Elektromobilität auf.

 

Wallbox von Mitsubishi / ABB. Mitsubishi-Händler beraten bei der Anschaffung einer Wallbox und vermitteln den Installationsservice, den passenden Ökostrom-Tarif und klären zudem über die Fördermöglichkeiten der Elektromobilität auf – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

14 Zentimeter länger

  

Mit neuer Front und optisch geglättetem Heck wirkt das Kompakt-SUV auf den Betrachter nun deutlich präsenter und größer als ihr immer noch erhältiches Vorgängermodell. Zudem hat die Gesamtlänge des Fahrzeugs um stolze 14 Zentimeter zugelegt. Der Radstand bleibt unverändert und damit auch das Platzangebot im Interieur. Und auch der Kofferraum gewann nur auf dem Papier ein paar wenige Liter hinzu. Allerdings war auch der Vorgänger trotz der leicht nach hinten absinkenden Dachlinie bereits ausreichend geräumig. Mit der Querstrebe im Heckfenster der Vorgängerversion sah er etwas besser aus, aber ihr Wegfall ist auf jeden Fall alltagstauglicher.

   

Interieur Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid Intro Edition – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Interieur

  

Wenig geändert hat sich im Cockpit, das weiterhin auf den klassischen Stil mit aufgesetztem Touchscreen und einer vergleichsweise hohen Zahl an physischen Bedienelementen setzt. Neu gestaltet ist die Mittelkonsole, die nun einen hübsch-futuristischen Gangwahlhebel und einige der speziellen Bedienelemente für den Plug-in-Hybridantrieb beherbergt. Und der ist der eigentliche Star des Autos. Wo andere Hersteller Verbrenner und E-Motor eher hektisch und lieblos zwangsverkuppelt, bloß um ihren Kunden ein attraktives Steuerspar- und Prämien-Mitnahmemodell bieten zu können, setzt Mitsubishi auf ein vergleichsweise aufwendiges System mit ausgefuchsten Zusammenspiel von Elektro- und Wärmekraft.

Ein praktischer Aspekt des Eclipse Cross ist, dass er das bidirektionale Laden beherrscht: Optional befindet sich eine 230-Volt-Steckdose (1,5 kW)  im Kofferraum, über die man externe Verbraucher betreiben kann. In diesem Zuge wurde die zweite Steckdose im Fond gegenüber dem Outlander durch einen Zigarettenanzünder-Anschluss ersetzt.


Antrieb vom Outlander
  

Wie beim Outlander sorgt ein kombinierter Antrieb eines 2,4-Liter-Benziner mit zwei E-Motoren an jeder Achse für flottes Vorankommen. Die beiden E-Maschinen übernehmen im Idealfall allein den Antrieb und beziehen ihre Energie hierfür aus einer Akkueinheit mit einer Kapazität von 13,8 kWh. Dies genügt für eine elektrische Norm-Reichweite von 61 Kilometern.

Kern des Plug-In-Hybrids ist der 2,4 Liter große Vierzylinderbenziner, der 98 PS leistet. Er arbeitet im verbrauchsreduzierenden Atkinson-Zyklus. Den etwas unkultivierten lauf des Verbrenners in diesem Modus kompensieren die beiden E-Motoren. Ein Elektromotor an der Vorderachse mobilisert 60 kW bei und bringt es auf ein Drehmoment von 137 Newtonmetern. Die E-Maschine an der Hinterachse trägt sogar 70 kW bei und macht den Eclipse Cross zudem zum Allradler. Sein Drehmoment liegt bei 195 Nm.

Genügt die Energie der Elektromotoren nicht oder neigt sich der Ladestand des Batteriespeicher dem Ende, dann  springt der Benziner ein und produziert als Generator elektrische Energie. In der Praxis tut er das auch bereits, bevor die Batterie leer ist. Es sei denn, der Fahrer schaltet bewusst in den „EV“-Modus und hindert ihn daran. Der Vierzylinder ist aber nicht nur Antriebseinheit für den Generator, sondern steigt bei starker Lastanforderung auch direkt in die Antriebsarbeit ein und unterstützt die E-Motoren beim Beschleunigen oder kann bei hohen Geschwindigkeiten auch komplett allein tätig werden. Dieses Zusammenspiel hat Mitsubishi in den letzten Jahren wie kaum ein anderer Hersteller perfektioniert. Die Vielzahl an Betriebsstrategien sollen für Effizienz in den verschiedensten Betriebssituationen sorgen. Der Hersteller gibt einen Normverbrauch von 1,8 Litern Benzin plus 19,3 kWh pro 100 Kilometer  an. Unser Testverbrauch betrug mit vielen nicht repräsentativen Stopps nur geringfügig darüber. Die stufenlose Automatik täuscht durch kleine Drehzahlveränderungen Schaltvorgänge vor. Die Bremsen arbeiten feinfühlig und packen bei Bedarf auch gut und präzise zu. Das Leergewicht liegt je nach Ausstattung zwischen 1.985 und 2.052 Kilogramm, die erlaubte Gesamtmasse 2.425 Kilo. Diese Masse gilt es in Schwung zu bringen. Beim Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 10,9 Sekunden. Bei rein elektrischer Fahrt im EV-Modus sind maximal 135 km/h Spitze möglich. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 162 Stundenkilometer. Somit kommt dem kompakten SUV eine eher gemächliche Gangart dem Fahrverhalten und dem Handling des Eclipse Cross Plug-in Hybrid entgegen.

Strom geladen wird beim Eclipse hinten rechts. Zwei Ladeslots (Chedemo und Typ2) befinden sich hinter der großen Klappe. Benzin wird auf der anderen seite (hinten links). Viele Kunden werden ihren Wagen an der Haushaltssteckdose (begrenzt auf 10 Ampere, also 2,3 kW) laden. Dies dauert 6 Stunden. Mit 16 Ampere  an der Wallbox verkürzt sich der Vorgang um zwei Stunden. Eine Schnell-Ladung an der Chademo-Ladesäule mit 50 kW benötigt nur 25 Minuten (SoC 0-80%).

 

Das Kofferraumvolumen beträgt 359 bis (umgeklappt) 1.108 Liter – Bildnachweis: MOTORMOBILES


Fahreigenschaften

Dem Fahrer stehen je nach Untergrund fünf Fahrmodi zur Verfügung, um die Eigenschaften des Antriebs variieren zu können. Da gibt es ein Fahrprogramm für Schotterstraßen, eines für Schnee und ein weiteres für Asphalt. Außerdem stehen die Modi Normal und Eco zur Wahl. Zudem steht die Option eines rein elektrischen Antrieb (EV) zur Wahl. Erst wenn die Batterieleistung zur Neige geht oder in Gefahrensituationen die volle Leistungsfähigkeit gefragt ist, springt der Verbrenner bei. Die Langstrecke beherrscht der Eclipse Cross PHEV auch, wenn auch weniger gut als das urbane Umfeld. Hier hört sich der Wagen mit CVT-Automatikgetriebe eher gequält an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt nur 162 km/h. Der Verbrenner arbeitet im Teillastbereich im effizienten Atkinson-Modus. Bei niedriger Last spart das Sprit, bei hoher Last verliert der Wagen dann an Effizienz, so dass ein höherer Verbrauch die Folge sind. Trotzdem beherrscht der Wagen auch Autobahn zum Preis eines etwas höhren Verbrauchs. Man kann den Eclipse Cross PHEV bei moderater Geschwindigkeit mit einem (Autobahn)verbrauch von knapp 7 Litern bewegen. Bei sportlicher Fahrweise entsprechend deutlich mehr. Die Bremsen arbeiten feinfühlig und packen bei Beadarf auch gut und präzise zu. Dies ist beachtlich in Anbetracht der Rekuperation.

  

Technische Daten Mitsubishi Eclipse Cross Plug-In Hybrid
Hersteller:Mitsubishi
Karosserie:Kompaktes SUV-Coupé mit 5 Sitzplätzen
Motor:R4-Benziner
GetriebeCVT Automatik
AntriebAllradantrieb (4WD)
Hubraum:2.360 ccm
EmissionsklasseEuro 6d-TEMP
Effizienzklasse:A+
Leistung Verbrenner:72 kW (98 PS) bei 4000 U/min
Drehmoment Verbrenner:193 Nm bei 2500 U/min
Drehmoment E-Motor vorne: 137 Nm
Drehmoment E-Motor hinten: 195 Nm
Systemleistung:138 kW (188 PS)
Höchstgeschwindigkeit:162 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s10,9 Sekunden
Elektrische Reichweite: 61 km
Ladezeiten (Chademo):25 Minuten (Schnell-Ladung)
Ladezeit Normalaufladung 1 bei 230 V / 10 A, ca. 6h
Ladezeit Normalaufladung 1 bei 230 V / 16 A, ca. 4h
Stromverbrauch kombiniert (kWh / 100 km):19,3
Karftsoffverbrauch: (l / 100 km) 1,8
CO2-Ausstoß 41g/km
Effizienzklasse:A+
Kraftstoff:Benzin (mind. ROZ 95 E5 / E10)
Tankinhalt:43 Liter
Zuladung:max. 515 kg
Leergewicht 1.985 kg
Bereifung:225/55 R 18
Wendekreis:10,6 m
Bodenfreiheit:191 mm
Kofferraum 359 bis (umgeklappt) 1.108 Liter
Anhängelast – gebremst (bei 12 % Steigung) (kg)1.500 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.55/1.81/1.69/2.67 m
Garantie5 Jahre bis 100.000 km sowie 8 Jahre auf die Batterie bis 160.000 km
Grundpreise Testwagen vor Abzug 9.000 Euro Elektroprämie durch Mitsubishi und BAFABASIS 39.890 EUR
PLUS 43.390 EUR
Intro Edition 45.390 EUR
TOP 47.590 EUR
Testwagenpreis Intro Edition vor Abzug 9.000 Euro Elektroprämie durch Mitsubishi und BAFA46.300 Euro

 
Preise und Extras

  
Bei der Ausstattung gewährleistet Mitsubishi schon im Grundmodell für Sicherheit und Komfort. Die Basis-Version umfasst bereits ein Antikollisionssystem und den Spurhalteassistenten. Zudem sind bereits ab Start Annehmlichkeiten wie Sitzheizung, ein kommunikatives Infotainmentsystem, Lederlenkrad, die schlüssellose Smart-Key Schließ- und Startanlage sowie die automatische Notbremse, die Spurhalte- und Fernlichtassistenten sowie eine Fußgängererkennung Bestandteil des Serienumfangs.

Das Grundmodell kommt jetzt zu Preisen von unter 40.000 Euro auf die Straße. Abzüglich der Innovationsprämie ist die Basisversion dann für attraktive 30.890 Euro erhältlich. Die vollausgestattete Spitzenvariante kostet 47.590 Euro, bleibt dank Bezuschussung dann aber immer noch unter 40.000 Euro.

 

Der der 2,4 Liter große Vierzylinderbenziner leistet 98 PS und arbeitet im verbrauchsreduzierenden Atkinson-Zyklus – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

In der Ausstattungsvarinate „Plus“ sind LED-Scheinwerfer, eine elektrische Fahrersitzverstellung, Warmwasser-Standheizung, eine Navigationsanlage sowie eine App zur Fernabfrage wichtiger Fahrzeugdaten wie etwa den Ladezustand des Akkus enthalten.

Die Intro Edition bringt außerdem eine Heizung für die Rückbank und das Lenkrad, eine 230-Volt-Steckdose im Kofferraum, die adaptive Tempoautomatik und eine 360-Grad-Umgebungsüberwachung mit. Die Spitzenversion Top beinhaltet dann eine Lederausstattung, Power-Soundanlage und Panorama Glasschiebedach.

Dank Umweltbonus und zusätzlichem Hersteller-Zuschuss zahlt der Kunde – nach Abzug der Elektroprämie von 9.000 Euro (Bafa 4.500 Euro plus aufgestockter Anteil von Mitsubishi) für die Basisversion zunächst nur 30.890 Euro für das 188 PS starke Crossover-Coupé.

 

Fazit: Teilelektriker mit hoher Alltagstauglichkeit

Mitsubishi setzt beim Eclipse Cross auf einen ungewöhnlich aufwendigen Plug-in-Hybridantrieb, der auch in der Praxis den Verbrauch signifikant senkt. Seine Alltagstauglichkeit gewinnt der Eclipse Cross durch passable Offroad-Eigenschaften sowie einer für einen Plug-in-Hybrid vergleichsweise hohen Anhängelast von 1500 Kilogramm.

 

Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid - 2021
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