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VW plant Kosteneinsparungen im Milliardenbereich, Neuausrichtung des Phaeton, Diesel-Strategie

Neuausrichtung der Diesel-Strategie mit modernsten Technologien

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Volkswagen Markenvorstand trifft weitreichende Richtungsentscheidungen

Der neu konstituierte Vorstand der Marke Volkwagen hat in einer Sondersitzung weitere Richtungsentscheidungen getroffen. Die rund elf Millionen manipulierten Dieselfahrzeuge könnten dem Autokonzern Volkswagen schlimmstenfalls ungefähr 30 bis 60 Milliarden Euro an Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen kosten. Deshalb ist in Wolfsburg nun Sparsamkeit angesagt. Die Investitionen werden um eine Milliarde Euro pro Jahr reduziert. Der Pheton steht zur Disposition bzw. wird vollständig neu ausgerichtet. Die Luxuslimousine soll es künftig allenfalls noch mit Elektromotor geben. Kostensenkungen in Höhe von rund drei Milliarden Euro gedenkt der Vorstand alleine durch Preissenkungen über Verhandlungen bei den mittelständischen Zulieferern einsparen zu können.

Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Diess kündigte wesentliche Produktentscheidungen an: eine Neuausrichtung der Diesel-Strategie mit modernsten Technologien, die Entwicklung einer standardisierten Elektrifizierungs-Architektur für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie ein neuer Ansatz für die nächste Generation des Phaeton. Die Investitionen werden um rund eine Milliarde Euro pro Jahr reduziert, das Effizienzprogramm wird weiter beschleunigt.

Neuausrichtung der Diesel-Strategie
Für Europa und Nordamerika wurde ein vollständiger Umstieg bei Diesel-Aggregaten auf die SCR- und AdBlue-Technologie zum frühestmöglichen Zeitpunkt beschlossen. Nur noch die umwelttechnisch besten Abgassysteme werden in den Diesel-Fahrzeugen zum Einsatz kommen.

Konsequente Weiterentwicklung des Modularen Querbaukastens
Der bewährte technische Standard-Baukasten MQB, für den Volkswagen Pkw innerhalb des Konzernverbunds die Entwicklungshoheit verantwortet, wird wesentlich weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen Plug In-Hybride mit nochmals größerer Reichweite, Großserien-Elektrofahrzeuge mit einem Radius von bis zu 300 Kilometern, ein 48-Volt-Bordnetz (Mild Hybrid) sowie immer effizientere Diesel-, Benziner- und Erdgasantriebe.

Für Vernetzung und Fahrerassistenzsysteme wird ein neuer Standard definiert.

Elektrifizierungsbaukasten
Basierend auf den Erfahrungen bestehender Fahrzeugarchitekturen wird ein Elektrifizierungsbaukasten (MEB) für das Kompaktsegment konzipiert. Dieser ist für mehrere Marken sowie für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge gleichermaßen geeignet. Damit nutzt er Synergien in weiteren Elektrofahrzeug-Projekten im Konzern. Dieses standardisierte System wird ausgelegt für alle Aufbauformen und Fahrzeugtypen, ermöglicht besonders emotionale Fahrzeugkonzepte und erlaubt rein elektrische Reichweiten von 250 bis 500 Kilometern.

Phaeton neu definiert – die Zukunft ist elektrisch
Der Volkswagen Phaeton verkörpert seit der ersten Generation die technologische Kompetenz und den Markenanspruch von Volkswagen. Auch die künftige Phaeton-Generation wird als Leitstern für das Profil der Marke in der nächsten Dekade stehen. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand das aktuell laufende Projekt neu aufgesetzt. Im Lastenheft stehen ein voll elektrischer Antrieb mit Langstreckentauglichkeit, Connectivity und Assistenzsysteme der nächsten Generation sowie ein emotionales Design.

Beschleunigtes Effizienzprogramm
Dr. Herbert Diess: „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass wir diese Innovationen für die Zukunft der Marke Volkswagen nur erfolgreich umsetzen können, wenn wir unser Effizienzprogramm und die Neuausrichtung der Produktpalette zum Erfolg führen.“

Diess weiter: „Diese Punkte packe ich mit meinen Vorstandskollegen und der gesamten Mannschaft mit aller Kraft an. Auch in schwierigen Zeiten hat das Volkswagen Team immer wieder bewiesen, dass es konzentriert an der Zukunft arbeitet. Dafür haben wir jetzt weitere Weichen gestellt.“