MOTORMOBILES

Das Automagazin im Internet

Audi treibt EEBUS-Standard für intelligente Vernetzung von E-Auto und Gebäude voran

EEBUS -Ladeschnittstelle am Audi e-tron

Über Hersteller- und Branchengrenzen hinweg

Für eine Vernetzung über Hersteller- und Branchengrenzen hinweg, engagiert sich Audi mit den Vier Ringen in der EEBUS-Initiative. Der Audi e-tron  ist das erste Elektroauto, dessen Ladetechnik den neuen Kommunikationsstandard nutzt. Beim „Plugfest E-Mobility“ im Audi Werk Brüssel testen Entwickler die branchen-übergreifende Kompatibilität, bevor der EEBUS-Standard für Energie-Kommunikation im Februar eingeführt wird.

Das Elektroauto spielt künftig als Stromverbraucher eine wichtige Rolle in der digitalen Energiewelt. Als Stromspeicher hat das E-Auto großes Potenzial, die Energiewende voranzutreiben und durch regenerative Erzeugung bedingte Spitzenlasten abzufedern. Die neuen Stromverbraucher stellen also nicht nur eine Zusatzbelastung für das Stromnetz, sondern sind potenziell auch flexible Speicher für die wechselhafte Verfügbarkeit von Sonnen- und Windstrom. Innerhalb eines Gebäudes können sich E-Autos mit Hausgeräten, Wärmepumpen und anderen Verbrauchern über die jeweiligen Energiebedarfe abstimmen und so Überlasten vermeiden. Dafür ist allerdings eine Vernetzung aller großen Erzeuger und Verbraucher notwendig, um den Strombedarf intelligent zu steuern. Genau das hat sich die EEBUS-Initiative zum Ziel gesetzt: eine nahtlose und branchenübergreifende Kommunikation im Energiesystem der Zukunft. Neben Audi arbeiten über 70 internationale Unternehmen an der gemeinsamen Sprache für das Energiemanagement im Internet der Dinge. Photovoltaikanlage, Ladeinfrastruktur, Elektroauto und Heizung sollen störungsfrei miteinander sprechen. Die Vernetzung der Geräte findet über ein sogenanntes Heimenergie-Managementsystem (HEMS) statt. In dieser Leitzentrale laufen sämtliche Informationen zusammen, sodass sich alle energie-relevanten Geräte über ihren Strombedarf austauschen können

Für die Zukunft ist es denkbar, dass EEBUS-Geräte noch stärker mit dem Energienetz interagieren. Eine mögliche Anwendung ist eine Schnittstelle über das HEMS zum Netzbetreiber. Damit könnten E-Autos ihre Ladeplanung noch besser an Netzengpässe anpassen und die Stabilität des Stromnetzes gewährleisten – beispielsweise, wenn mehrere Elektroautos in einem Straßenzug gleichzeitig laden. Die Spezifikationen des Kommunikationsstandards werden Anfang Februar 2019 ausgerollt. Damit ist die EEBUS-Initiative auf dem Weg, einen europaweiten Standard einzuführen, der sämtliche elektrischen Großverbraucher im Heimbereich übergreifend und herstellerunabhängig vernetzt.