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Teuerster Schaden der Rechtsschutzversicherer: Prozesskosten im Diesel-Skandal steigen auf über 1,5 Milliarden Euro

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Am 26. Juni wird ein weiteres Urteil des Bundesgerichtshofs zu Schadenersatzansprüchen im Zusammenhang mit der Abgasreinigung erwartet

 

Die juristische Aufarbeitung des Diesel-Skandals zieht sich weiterhin hin. Dadurch kommen auf die deutschen Rechtsschutzversicherer zusätzliche Fälle und Kosten zu.

Laut Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), sind die Kosten aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Abgasreinigung bei Dieselmotoren seit 2015 auf 1,52 Milliarden Euro angestiegen. Diese Kosten umfassen Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten. Den aktualisierten Statistiken des GDV zufolge haben bis Ende Mai 2023 fast 420.000 Kunden ihre Rechtsschutzversicherung aufgrund von Streitigkeiten mit Automobilherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte in Anspruch genommen. Dies bedeutet einen Anstieg um etwa 7.000 Fälle im Vergleich zum vergangenen Oktober.

Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist somit auf 10,95 Milliarden Euro gestiegen, wie Asmussen erklärt. Der durchschnittliche Streitwert pro Diesel-Fall liegt mit 26.100 Euro nahezu unverändert. Zu Beginn des Diesel-Skandals betrug er noch 22.500 Euro. Dies liegt daran, dass im Verlauf des Skandals zunehmend Fahrzeuge mit höherem Wert und entsprechend höheren Streitwerten in den Fokus geraten sind. 

Insgesamt bearbeiten die Rechtsschutzversicherer jährlich durchschnittlich über vier Millionen Fälle und leisten dabei Zahlungen in Höhe von rund drei Milliarden Euro. Am 26. Juni wird ein weiteres Urteil des Bundesgerichtshofs zu Schadenersatzansprüchen im Zusammenhang mit der Abgasreinigung erwartet. Je nach Ausgang des Verfahrens könnte dies zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen und Prozesskosten führen.